DFB/BFV-NLZ Nördlingen - Trainer

NLZ-Trainer der Saison 2023/24 (von links): Markus Klaus, Fabian Schmidt, Torsten König, Ricarda Kiessling und Andreas Schröter. Foto: TSV 1861 Nördlingen

DFB/BFV-NLZ Nördlingen

DFB-Stützpunkt und BFV-Nachwuchsleistungszenturm

Talent-Schmiede für Nachwuchs-Fußballer - DFB eröffnet Leistungs-Stützpunkt in Nördlingen
Von Klaus Jais

Eine besondere Ehre wurde der Stadt Nördlingen mit der Eröffnungsfeier des DFB-Leistungsstützpunktes Nördlingen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zu teil. Lokale Polit- und Sportprominenz sowie zahlreiche Zuschauer, darunter Eltern und Trainer, verfolgten im abgeteilten Viertel der Hermann-Keßler-Halle den Festakt, den der TSV Nördlingen auf die Beine gestellt hatte.

„Wir werden in Nördlingen eine große Zukunft auf jeden Fall finden“, äußerte sich der hauptamtliche DFB-Stützpunktkoordinator Thomas Roy sehr angetan von den Sportstätten, die seiner Meinung nach in ganz Bayern seinesgleich suchen. Mit 28 weiteren hauptamtlichen Kollegen im gesamten Bundesgebiet vermittelt Roy in den DFB-Jugendstützpunkten eine einheitliche Trainings- und Spielphilosophie. Zehn Millionen Euro lässt sich der DFB die groß angelegte Suche nach den Fußball-Stars von morgen jährlich kosten. In seinem Grußwort erklärt Nördlingens Bürgermeister Helmut Guckert, dass es eine Ehre sei, einer von 23 Leistungsstützpunkten zu sein. Die Stadt unterstütze die Fußballer durch Stellung der Sportplätze. „500.000 Euro setzt die Stadt in diesem Bereich pro Jahr ein“, nannte Guckert auch Zahlen. Freilich sei das Geld gut angelegt, denn „es geht um die Jugend und der Sport gibt ihr einen Sinn fürs Leben.“  Auch der stellvertretende Landrat Peter Schiele meinte, dass Nördlingen stolz sein könne, dass es als Leistungsstützpunkt Berücksichtigung fand. „Was in Deiningen begonnen wurde, soll hier fortgesetzt werden. Die Förderung macht nur Sinn wenn sie heimatnah erfolgen kann. Es ist heute ein sportgeschichtlicher Tag für den Landkreis“, erklärte der Vize-Landrat, der seine Hoffnung zum Ausdruck brachte, dass diese Einrichtung ein Volltreffer werde. Und noch eines stellte Schiele klar: „Fußball ist nach wie vor die Sportart Nummer eins im Ries.“ TSV-Fußballabteilungsleiter Norbert Ziegler stellte die Frage in den Raum, was denn Jugendarbeit beim TSV ausmache? Er nannte die zahlreichen Events der letzten Jahre, angefangen von den Jugend-Europameisterschaften der U18 im Jahre 1992 mit dem Spiel Türkei – Ungarn vor über 5000 Zuschauern, sowie weiteren internationalen U16, U17 und U18-Spielen in den Jahren 2000, 2001 und 2007. Der Abteilungsleiter nannte auch die hervorragenden Sportstätten („Ich kenne in ganz Bayern keine besseren“) und auch das TSV-Konzept („Wir wollen mit eigenen Spielern in möglichst hohen Ligen spielen“). Ziegler erwähnte auch, dass es nicht einfach gewesen sei den Leistungsstützpunkt nach Nördlingen zu holen, doch „wir haben uns durchgesetzt, weil wir die besseren sind und waren.“ Ziegler erklärte auch, dass eine gute Zusammenarbeit mit den Rieser Vereinen angestrebt werde, da es ohne diese nicht gehe.

In einer Talkrunde, die vom gebürtigen Nördlinger Christof Öhm, dem Studioleiter von Radio RT1 Nordschwaben, souverän moderiert wurde, stellten Stützpunktkoordinator Thomas Roy (siehe Zur Person), Stützpunkttrainer Hans Wenninger (Bild) und stellvertretend für die derzeit 59 Spieler, der Kirchheimer Robert Bosch vom Jahrgang 1992, die Einzelheiten des neuen Leistungskonzepts vor. Die in den zurückliegenden Jahren entwickelten Förderkonzepte haben längst Konturen angenommen und sind nunmehr weiterentwickelt worden. Der BFV hat zusammen mit den Profivereinen Bayerns und mit Zustimmung des DFB ein neues Konzept zur Talentförderung entwickelt. Es soll vor allem die wohnortnahe Förderung von jungen Fußballtalenten erreicht werden, in dem flächendeckend nach einheitlichem Konzept Talente im Stützpunkt und in den Top-Vereinen ausgebildet werden. Bundesweit wird ab der Saison 2008/2009 der Schwerpunkt im Talentförderprogramm des Deutschen Fußball-Bundes auf der Förderung der D- und C-Jahrgänge (U12-U15) liegen. Der Bayerische Fußball-Verband wird die Förderung in ausgewählten leistungsorientierten Vereinen auf den Bereich der B-Jugend (U16+U17) ausdehnen. Roy erklärte, dass die Wahl auf Nördlingen gefallen sei, weil dort seit Jahren höchstklassiger Jugendfußball gespielt werde. „Damit fiel der Stützpunkt Deiningen dem neuen Konzept zum Opfer“, so Roy. Hans Wenninger lobte die perfekte Zusammenarbeit mit dem bisherigen Stützpunkt in Deiningen. „Neu ist, dass Spieler von anderen Stützpunkten ins Training nach Nördlingen können.“ Wenninger stellte klar, dass Spieler von auswärtigen Vereinen die exakt gleiche Förderung hätten wie die Spieler, die beim TSV Nördlingen spielen. „Man sollte die Zusammenarbeit zwischen TSV und den umliegenden Vereinen noch intensivieren damit alle davon profitieren“, meinte Wenninger. Roy kündigte eine Dezentralisierung der Trainerausbildung an. Zusätzlich zum Objekt „BFV on Tour“ sollen Trainerinteressierte vor Ort teilnehmen können. Armin Resselberger vom Stützpunkt Dillingen steht für dieses neue Projekt ab 2009 zur Verfügung. Robert Bosch, der zur Zeit bei den B2-Junioren des TSV Nördlingen spielt, schilderte, dass ihm persönlich das zusätzliche Stützpunkttraining weiter bringe: „Man kommt mit anderen Spielern als beim Vereinstraining zusammen, da lernt man dazu.“

Musikalisch umrahmt wurde die DFB-Stützpunkteinweihung durch die Knabenkapelle Nördlingen mit ihrem musikalischen Leiter Stadtkapellmeister Georg Winkler.

Zu den Ehrengästen gehörte neben den Grußwortrednern Helmut Guckert und Peter Schiele auch noch Wolfgang Fontaine (Schiedsrichterobmann der Gruppe Nordschwaben) und Norbert Miesbauer (Kreisspielleiter Donau). Vom geschäftsführenden TSV-Vorstand waren der 2. Vorsitzende Wolfgang Winter, sowie die Vorstandsmitglieder Dr. Jürgen Enderle und Martin Jeromin vertreten. Vom Nördlinger Stadtrat waren Emma Meilbeck-Hertle und Rita Ortler erschienen.

Thomas Roy als Stützpunktkoordinator freut sich auf die künftige Zusammenarbeit mit der Riesmetropole. Im anschließenden Gespräch erläuterte er die neue Konzeption des Verbandes in der Talentsichtung und Talentförderung. Besonderes Ziel sei es dabei, dass die Talente länger in ihren Heimatvereinen gefördert werden sollten. Er betonte, dass die Talentförderung, aufbauend auf den guten Ansätzen der letzten sechs Jahre, noch einmal in der Qualität verbessert werden solle. Dazu sei es wichtig, die Talente möglichst lang heimatnah zu fördern.

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