Landesliga Südwest: Merings Prominentester fehlt heute

 
   Sascha Mölders, der neue Trainer des SV Mering. Foto: Bernhard Weizenegger

23. Juli 2016 | von Klaus Jais

Vorjahres-Vizemeister wird seit heuer von Sascha Mölders trainiert. Doch der ehemalige FCA-Star muss häufig selber in der zweiten Liga ran

Zehnmal standen sich in den letzten fünf Jahren der TSV Nördlingen und der SV Mering gegenüber. Die Bilanz ist ausgeglichen, denn beide konnten je vier Siege verbuchen, zwei Partien endeten unentschieden. Am heutigen Samstag (17 Uhr, Gerd-Müller-Stadion) kommt es zur elften Auflage zwischen dem letztjährigen Dritten und dem Vorjahreszweiten, die beide je drei Punkte auf ihren Konten haben.

Die Meringer haben den wohl prominentesten Trainer der Landesliga Südwest, doch er wird nicht nach Nördlingen kommen, denn sein Hauptberuf fordert ihn als Spieler des Zweitligisten TSV 1860 München. Und da spielen die Löwen heute in Zell am Ziller gegen den SV Werder Bremen. Die Rede ist von Sascha Mölders (31), dem ehemaligen Spieler des FC Augsburg, der mit seiner Familie in Mering wohnt und bisher die A-Junioren des SVM trainierte. Sowohl Merings Präsident Georg Resch als auch Abteilungsleiter Anton Kanjo mussten bei den Verhandlungen beachten, dass Mölders am Wochenende, wenn der SV Mering spielt, oft selbst im Einsatz ist. Daher galt es, ein geeignetes Trainerteam zusammenzustellen, wie Resch erklärt. Das steht nun, denn in Zukunft werden Andreas Holzmann und Bajram Gocevic dem Profi in der Landesliga zur Seite stehen. Der 33-jährige Holzmann hat bereits erfolgreich in Bobingen und Schwabmünchen Jugendteams trainiert. „Es war Mölders Wunsch, dass er kommt, die beiden kennen sich“, sagt Resch. Der 35-jährige Gocevic fungierte schon neben dem bisherigen MSV-Coach Günter Bayer als Co-Trainer und kennt die Spieler bestens.

Präsident Resch verspricht sich von Mölders, dass er das Team im sportlichen Bereich weiterentwickeln wird. Er betont, dass der 31-Jährige bereits seit elf Jahren im Profigeschäft ist. Resch sagt aber auch: „Es ist für beide Seiten ein gewisses Neuland.“ Im Hinblick auf die kommende Saison in der Landesliga hat Resch auch schon ein Ziel ausgegeben: „Wir wollen vorne mitspielen.“ Doch der zweite Spieltag brachte nicht nur die Nördlinger, sondern auch die Meringer auf den Boden der Tatsachen zurück. 1:5 unterlagen sie zu Hause dem Aufsteiger Gilching. Von einem Mann dürften die Meringer Abwehrspieler dabei schlecht träumen, nämlich von Gilchings Stürmer Ramon Adofo. Der schoss alle fünf Tore beim Vizemeister, der zumindest in der ersten Halbzeit eine peinliche Vorstellung ablieferte. In den ersten 45 Minuten klappte so gut wie nichts bei dem Team, das diesmal wieder von Co-Trainer Andreas Holzmann betreut wurde. Gerade in der Abwehr und im Spielaufbau offenbarten sich eklatante Schwächen und Schnelligkeitsdefizite.

Kritik wurde zuletzt an den Paarungen der Mittwochspiele laut. Auch TSV-Trainer Franz Wokon sieht die schläfrige Anfangsphase seiner Mannschaft teilweise dem Termin geschuldet: „Man sitzt bei Außentemperaturen von über 30 Grad eineinhalb Stunden im Omnibus, manche Spieler kommen von der Schule oder vom Beruf schon gehetzt zur Abfahrt. Ich bin überzeugt, dass dieses Spiel an einem Wochenendtermin nicht so gelaufen wäre.“ Auch Kissings Coach Valdimir Manislavic war „not amused“ über die Ansetzung in Memmingen, die 85 Kilometer Anreise beinhaltete. „Es ist einfach nicht nachvollziehbar, dass wir ins Allgäu fahren müssen, wenn es hier in der Region etliche andere Gegner gegeben hätte“, so Manislavic. Und auch Stätzlings Trainer Alex Bartl ärgerte sich über die Ansetzung in Egg: „Das ist einfach nicht nachvollziehbar, da haben wir heuer so viele Mannschaften rund um Augsburg in dieser Liga – und wir müssen unter der Woche nach Egg an der Günz fahren. Das ist ein Witz“, ereiferte sich der 37-Jährige über die 80 Kilometer weite Anreise. Der TSV Nördlingen hatte sogar 105 Kilometer Anfahrtsweg nach Oberweikertshofen. Und beim nächsten Mittwochsspieltag sind es sogar 115 Kilometer nach Olching.

„Gegen Mering wollen wir es besser machen, wir wissen, dass wir gegen die gegenüber der Vorsaison gewiss nicht schwächer gewordene Mannschaft eine Top-Leistung abrufen müssen“, meint Trainer Wokon, der sich auch zwei Tage nach dem Mittwochspiel noch über Schiedsrichter Öllinger ärgert: „Er hat sich schlecht auf das Spiel vorbereitet, saß 15 Minuten vor Spielbeginn noch im Sportheim und pfiff das Spiel dementsprechend verspätet an. Ich vermisse da den Respekt gegenüber den beiden Mannschaften.“ Gegen Mering steht den Riesern der gleiche Kader wie am Mittwoch zur Verfügung.

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