Landesliga Südwest: TSV hält den Sieg fest

 
TSV-Torwart Michael Lutz hielt Nördlingen im Spiel. Auch einen Elfmeter konnte er parieren. Foto: Dieter Mack  

27. März 2017 | von Klaus Jais

Zwei Startelf-Debütanten, zwei Treffer: Nico Oefele und Thomas Ranftl bringen Nördlingen den Sieg über den Kissinger SC. Dabei hatte der Gegner den besseren Start - und einen Elfmeter

Was für ein Drehbuch! Da stehen sowohl Thomas Ranftl als auch Nico Oefele erstmals in dieser Saison in der Startelf des Fußball-Landesligisten TSV Nördlingen und beide erzielen ein Tor zum letztlich verdienten 2:0 (2:0)-Sieg über den Kissinger SC. Für Oefele war es das erste Landesligaspiel seit dem 21. Mai letzten Jahres.

Ranftl und Oefele waren für Manuel Meyer und Philipp Buser in die Startelf gekommen. Die ersten 25 Minuten gehörten den abstiegsgefährdeten Gästen. „Wir waren in den ersten 20 Minuten nicht richtig auf dem Platz“, meinte TSV-Trainer Franz Wokon zum holprigen Spielauftakt, der sich bis zum 1:0 in der 31. Minute hinzog. Franko Berglmeier konnte bereits nach zwei Minuten mit dem Rücken zum Tor aus dieser schwierigen Situation nichts anfangen und ein Schuss von Ibrahim Cakir flog knapp über die Latte (8.). In der zehnten Minute hätten sich die Gäste für ihre forsche Spielweise belohnen können, als Schiedsrichterin Susanne Grams (TSV Keilberg, Gruppe Kahl) nach einem Zugriff von Torwart Michael Lutz an Edin Ganibegovic sofort auf den Elfmeterpunkt zeigte. „Das war kein Elfmeter“, meinte Trainer Wokon und auch Lutz sah keinen Handlungsbedarf der Schiedsrichterin: „Ich war zuerst am Ball und dann kam der Körperkontakt.“ Doch Lutz nahm die gelbe Karte hin und parierte den Schuss von Dominik Pöhlmann und hielt damit bereits den dritten Elfmeter dieser Saison. Doch die Offensivkraft des KSC war damit noch nicht erschöpft: Wieder Pöhlmann hatte die Chance zum 0:1, doch wieder tauchte Lutz nach unten, der auch einen Freistoß von Cakir zur Ecke klärte, sich gegen Angelo Cena reaktionsschnell zeigte und eine Eins-gegen-Eins-Situation gegen Pöhlmann toll meisterte. Die TSV-Deckung hatte erhebliche Probleme, denn noch kochte die TSV-Offensive auf Sparflamme. Knötzinger mit einem holprigen Schuss, Oefele, der bei einer scharfen Knötzinger-Hereingabe um Sekundenbruchteile zu spät kam und ein nicht geahndetes elfmeterreifes Handspiel von Cena waren die einzige TSV-Ausbeute der ersten halben Stunde. Doch dann nach einem Foul von Pöhlmann an Holzmann plötzlich Aufregung im Spiel, weil Angelo Cena zum Tatort eilte und den eben erst vom Foulspiel aufgestandenen Holzmann zu Boden stieß. Die Schiedsrichterin zeigte zum Unverständnis der Zuschauer jedoch nur die gelbe Karte. Doch Gästetrainer Vladimir Manislavic erkannte die Gefahr und nahm seinen Heißsporn wenig später vom Feld. Nur eine Minute nach dieser Rudelbildung das 1:0, eine Szene, die Trainer Wokon zu Recht als „Dosenöffner“ bezeichnet. Eckball von Knötzinger und Ranftl hielt seinen inzwischen 39-jährigen Kopf in die Schussbahn. Nun kam die TSV-Maschinerie in die Gänge. Bei einem Holzmann-Schuss musste Torwart Daniel Sedlmeier nachfassen und eine Oefele-Ecke nahm Johannes Rothgang volley ab. Fast mit dem Halbzeitpfiff das 2:0, als Oefele mit einem Linksschlenzer ins lange Eck elegant und zielsicher abschloss.

Buser kam zur Pause für Ranftl ins Spiel und verlieh dem Angriffsspiel des TSV frische Impulse. Er selbst, Nicolai Geiß und Oefele hatten erste Chancen und ein elfmeterreifes Foul von Dominik Barkhurst an Schröter blieb ungeahndet. Längst war die Partie zum Einbahnstraßenfußball geworden, doch die Gastgeber versäumten das dritte Tor. Torwart Sedlmeier machte sich ganz breit, als Oefele vor ihm auftauchte (60.), ein Knötzinger-Schuss wurde zur Ecke abgefälscht, Holzmann tankte sich in seiner unnachahmlichen Art durch (66.) und Knötzinger sowie erneut Holzmann zielten genau auf Torwart Sedlmeier, der sich inzwischen über Arbeit nicht beklagen konnte.

Die Gäste kamen in der zweiten Hälfte nur zweimal gefährlich in Tornähe, doch einmal klärte Torwart Lutz 25 Meter vor dem Gehäuse per Pressschlag und dann zeigte er bei einem Schuss von Mehmet Vural eine gute Reaktion (90. + 2). Das 3:0 war in der Schlussphase noch einmal möglich, als der eingewechselte Schreitmüller auf Schröter spielte, doch die lange Hand von Sedlmeier verhinderte ein deutliches Ergebnis.

TSV Nördlingen: Lutz; Rothgang, Geiß, Soldner, Michel, Holzmann (ab 87. Schreitmüller), Ranftl (ab 46. Buser), Knötzinger, Raab, Schröter, Oefele (ab 84. Mayer)

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