Kein Fußball im Rieser Sportpark

18. September 2020 | von Klaus Jais

Hygienekonzept so schnell nicht machbar

Am heutigen Freitag (U18) und am Samstag (Bayernliga Herren und U13) und Sonntag (U19) hätte es wieder soweit sein sollen: Im Rieser Sportpark in Nördlingen waren die ersten Fußballpunktspiele dieses Jahres geplant. Doch am gestrigen Donnerstagnachmittag wurden vom TSV Nördlingen sämtliche Jugendspiele und vor allem das Spiel der Bayernligamannschaft gegen den FC Ismaning abgesagt.

Die Gründe stellen sich wie folgt dar. Der TSV sieht sich zum einen nicht in der Lage, die Hygienevorschriften in seiner Gänze zu beachten, und zum anderen bereitet die vorgeschriebene Personalisierung der Zuschauer Probleme. Die Vereine warten immer noch auf ein maßgebendes Hygienekonzept, das nur die Bayerische Staatsregierung vorlegen kann. Nicht zum ersten Mal lassen die Staatsdiener im Maximilianeum aber ihre Amateurfußballer im Dunkeln tappen. Mit der Beantwortung drängender Fragen scheint es die Regierung nicht eilig zu haben. Denn erst am heutigen Freitag soll es bezüglich der Thematik klare Aussagen geben.

Problemzonen sind beispielsweise die Duschen, denn es ist aktuell nicht ausreichend, im Abstand von eineinhalb Metern zu duschen, sondern es müssen zwischen den einzelnen Duschen Trennwände eingebaut werden. „Dies wurde erst am Dienstagabend in einem zweistündigen Webinar seitens des BFV thematisiert und den Vereinen am Mittwoch schriftlich als pdf-Datei zur Verfügung gestellt. Wie soll in der Kürze der Zeit ein Hygienekonzept umgesetzt werden?“, sagt TSV-Sportdirektor Andreas Schröter, gleichzeitig auch der Corona-Beauftragte des Vereins.

Personeller Mehraufwand in der Organisation

Das zweite Problem seien die maximalen Zuschauerzahlen. Grob überschlagen springen mit den geltenden Abstandsregeln wohl nicht mehr als um die 100 Sitzplätze auf der eigentlich 350 Besucher fassenden Tribüne heraus. Auch die Gesamtbeschränkung auf 400 Fans sei eine Herausforderung. Es tun sich viele Fragen auf, die gelöst werden müssen: Wer darf rein, wer muss draußen bleiben, denn der bisherige Schnitt liegt bei über 400 Zuschauern? Wie kann ein Reservierungssystem für die möglicherweise 400 zugelassenen Zuschauer kostengünstig und sinnvoll umgesetzt werden? Zudem müssen bei allen Heimspielen die Daten aller Anwesenden erfasst werden. Es wird nur mit großem personellen Mehraufwand in der Organisation gehen. Zudem haben die Sitzplätze weder eine Einzel- noch eine Reihennummerierung.

Pokalspiel am Mittwoch soll über die Bühne gehen

„Die ganzen Vorgaben waren in der Kürze der Zeit nicht zu bewerkstelligen, wir sind alle nur ehrenamtlich tätig. Und wenn andere Vereine auch so ehrlich zu sich selber sind, dann dürfte es vielen genauso ergehen, wobei in den unteren Ligen auch weniger Zuschauer anwesend sind“, sagt Schröter, der aber das nächste Pflichtspiel der ersten Mannschaft am kommenden Mittwoch im Toto-Pokal gegen den TSV Schwaben Augsburg durchziehen will. Es muss auf dem Flutlichtplatz gespielt werden und es werden bei diesem Abendspiel auch weniger Zuschauer erwartet.

Möglicherweise werden bis dahin ja auch die Duschvorschriften gelockert, spekuliert der TSV-Sportdirektor.

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