Landesliga Südwest: Die Vision Bayernliga lebt

  
Die Hallensaison ist vorbei, doch die Fußballer des TSV 1861 Nördlingen freuen sich schon sichtlich auf eine spannende Rückrunde (v.l. Nicolai Geiß, verdeckt: Julian Brandt, Alexander Schröter und Andreas Kaiser). Foto: FuPa, Brugger  

27. Januar 2015 | von Andreas Schröter

„Fünf Wochen harte Arbeit“ – Die Landesligafußballer des TSV 1861 Nördlingen beginnen am kommenden Samstag wieder mit dem Training auf die Rückrunde

Wie sind die Aussichten und Ziele in der Fußballabteilung? Die Sportredaktion der Rieser Nachrichten hielt Kontakt mit der sportlichen Leitung des TSV 1861 Nördlingen.

„Mit der sportlichen Entwicklung der Mannschaft bin ich im Großen und Ganzen zufrieden. Wir haben uns im Vergleich zum Saisonstart ständig weiterentwickelt. Dies konnte man nicht nur an der Punkteausbeute feststellen, sondern mit Sicherheit auch an unserer Spielweise“, fasst Cheftrainer Tobias Luderschmid die Vorrunde zusammen und ergänzt: „Mit der Platzierung bin ich nur bedingt zufrieden. Leider haben wir am Anfang der Saison zu viele Punkte verschenkt. Auch jetzt sind wir noch nicht stabil genug in unseren Leistungen.“ Gerade in diesem Bereich möchte das Trainerteam in der Vorbereitung ansetzen, denn die TSV-Leitung sieht noch Luft nach oben.

Mit der persönlichen Entwicklung der Spieler ist der sportliche Leiter des TSV, Thomas Deubler, insgesamt sehr zufrieden: „In den ersten sechs Wochen (9 Spiele) haben wir kräftig Punkte liegen gelassen, was durch die Neuorientierung erklärt werden kann. Daran anschließend gab es tolle Siege, vor allem als bei den Heimspielen gegen die jeweiligen Tabellenführer Illertissen (4:1) und Kottern (4:0) den Zuschauern Landesliga-Spitzenfußball im Gerd-Müller-Stadion geboten wurde.“ Auch der Blick auf den Unterbau der Landesligamannschaft wird immer wichtiger und gerade deshalb merkt Deubler und U23-Trainer David Wittner an: „Überragend ist die Bilanz unsrer U23 als Kreisliga-Aufsteiger. Die Erwartungen wurden sogar übertroffen. Hier zahlt sich die integrative Arbeit der Trainer aus und dass sich viele junge talentierte Spieler nach ihrer erfolgreichen Jugendausbildung beim TSV 1861 Nördlingen auch im Herrenbereich weiterentwickeln wollen.“

Die vergangene Hallensaison dokumentiert Trainer Luderschmid wie folgt: „Wenn man bedenkt, dass wir durch Beruf oder Verletzungen diverse Spieler nicht oder nur bedingt zur Verfügung hatten, war das Abschneiden bei den gespielten Hallenturnieren insgesamt in Ordnung.“ Mit dem Erreichen des Endturniers zur schwäbischen Hallenmeisterschaft heimsten die Rieser weitere Punkte in der „Ewigen-Tabelle“ ein, was seit Bestehen dieser Meisterschaft immerhin Platz 6 festigte, wobei der magere Auftritt in Günzburg selbst nicht zu einem Höhepunkt wurde. Trotzdem konnte sowohl der eigene Weihnachts-Cup, als auch das gut besetzte Hallenturnier in Rain gewonnen werden. Im Augenmerk lag den Verantwortlichen, speziell auch über die Winterpause, die Integration der jungen Spieler an den Herrenbereich voranzutreiben, was mit der Masse an U23-Spielern und beispielhaft sogar mit den U19-Spielern wie Florian Lamprecht oder Simon Gruber auch faktisch  gut umgesetzt wurde. U23-Trainer David Wittner: „Hervorzuheben ist nicht nur die Entwicklung einzelner Spieler, sondern der breite Bereich von sieben bis acht Spielern aus den ganz jungen Jahrgängen 94 und 95, die bereits heute absolute Leistungsträger in der Kreisliga sind und zunehmend auch Einsatzzeiten in der Landesligaelf haben und meiner Meinung nach auch als Gewinner aus der Hallenrunde hervorgehen.“

Im Jugendbereich scheint der Verein ohnehin auf einem guten Weg zu sein. Nach dem letztjährigem Aufstieg der U19-Jugend, klopft die Truppe von Karl Schreitmüller als Tabellenzweiter an das Tor zur Bayernliga. Es ist und bleibt der einzig sinnvolle Weg des TSV 1861 Nördlingen, überwiegend auf die eigenen Talente zu setzen. Die traditionelle Jugendarbeit wächst seit Jahren, sei es in der Quantität als auch in der Qualität. “Das hier nicht jeder immer die gleichen Ansichten hat, ist normal, aber die Jugendarbeit beim TSV 1861 Nördlingen ist auf dem Leistungsprinzip aufgebaut. Dies wird von unseren Partnern DFB sowie BFV auch so vorgegeben, deshalb versuchen Markus Klaus, Andreas Schröter und ich dieses Prinzip immer wieder anzuwenden. Zugleich sind wir uns aber der sozialen Komponente deutlich bewusst“, erklärt Abteilungsleiter Andreas Langer hierzu.

Um die hohen Anforderungen im Herrenbereich zu erfüllen, wird es allerdings auch immer wieder mal notwendig sein, die Mannschaften punktuell mit externen Kräften zu verstärken. Dies sollte gerade für die Region aber im richtigen Verhältnis stehen und insbesondere in dieser Verantwortung scheint die Vereinsführung gut und sehr überlegt aufgestellt zu sein, denn Trainer Luderschmid meint hierzu: „Überaus positiv fiel mir in meinem ersten halben Jahr beim TSV auf, wie gut alle beteiligten Personen zusammenarbeiten. Jeder hat seinen transparent definierten Aufgabenbereich und kümmert sich auch ausschließlich um diesen. Das habe ich in meiner Trainerlaufbahn auch schon anders erlebt.“ Abteilungsleiter Andi Langer ergänzt: „Es macht wahnsinnig viel Spaß, hier in diesem Team beim TSV 1861 Nördlingen arbeiten zu dürfen. Als Abteilungsleiter versuche ich, die Trainer und meine Mitstreiter auf Funktionärsebene zu unterstützen und sie in ihrem jeweiligen Aufgabenbereich zu stärken. Dennoch müssen auch immer wieder schwierige Entscheidungen getroffen werden und diese wird es auch geben, dazu habe ich die Gesamtverantwortung inne.“ Langer will die Abteilung Fußball des TSV weiter voranbringen, sei es in sportlicher als auch in struktureller Hinsicht: „Dazu benötigen wir aber auch die Hilfe von vielen Personen, vor allem unserer treuen sowie zahlreichen Unterstützer. Ohne sie würde dies nicht funktionieren. Die Abteilungsleitung ist bereit, die nächsten, wegweisenden Schritte für die Zukunft mit aller Kraft und Entschlossenheit zu gehen!“

Ausblick auf die anstehende Rückrunde

„Wir müssen vom ersten Tag an konzentriert und zielgerichtet arbeiten. Nur so können wir nochmal ins Aufstiegsrennen eingreifen“, gibt Luderschmid den ersten Ausblick auf die anstehende Rückrunde. „Wir hatten zuletzt im vergangenen Jahr eine Serie von 13 ungeschlagenen Spielen. Sollte uns Ähnliches auch ab dem 07. März 2015 gelingen, dann haben wir sicherlich die Möglichkeit nochmal ran zu kommen. Wenn man dazu bedenkt, dass ja auch unsere U23 mit David Wittner aktuell auf einem Aufstiegs-Relegationsplatz steht, erwartet uns eine bis zum Schluss hochinteressante Rückrunde im gesamten Herrenbereich,“ hält der A-Lizenz-Übungsleiter die Spannung durchaus begründet hoch und fordert zudem von jedem Spieler, egal welchen Alters, dass dieser bereit ist, an sich zu arbeiten und gewillt ist, sich ständig zu verbessern. U23-Trainer Wittner sieht die Ziele mit seinem Team ähnlich: „Wir wollen den zweiten Tabellenplatz festigen und so lange wie möglich um den Relegationsplatz spielen. Außerdem wollen wir die Mannschaften für die kommende Saison zusammenhalten und selektiv mit fußballerisch und charakterlich geeigneten Spielern verstärken. Ausgehend vom insgesamt jungen Durchschnittsalter gehört uns damit die Zukunft, auch wenn es nicht gleich in diesem Jahr mit dem Aufstieg klappen sollte.“ Abteilungsleiter Andreas Langer erinnert: „Es muss für alle Teams beim TSV 1861 Nördlingen im Jahr 2015 darum gehen, ab sofort alles abzurufen, um die möglichen Ziele zu erreichen. Es sind nur vier Monate, in denen sich für unseren Verein richtungsweisende Weichen stellen lassen können.“

Die Vision lebt

Was das blanke Ergebnis angeht, kann für die beiden Herrenmannschaften auf Dauer nur das Ziel lauten, jeweils eine Liga höher zu spielen. Ob diese Vision bereits noch in dieser Saison mit dem ausgesprochen jungen Kader erreicht werden kann, wird von vielen Faktoren abhängen. Der sportliche Leiter Deubler ergänzt, dass die 100%-ige Einstellung und Motivation eines jeden Spielers ausschlaggebend sein wird. Zudem hofft man im TSV-Lager, von größeren Verletzungen verschont zu bleiben. Abteilungsleiter Langer formuliert es noch eindeutiger: „Mit der Landesligamannschaft, der U23 sowie unserer A-Jugend wollen wir unbedingt um die Plätze 1 oder 2 bis zum Ende der Saison mitspielen. Aufstieg oder Relegationsspiele müssen hier das Ziel sein. Speziell der Traum "Bayernliga" für die erste Mannschaft muss uns über die Rückrunde begleiten und motivieren. Aber auch die Bezirksliga für die U23 und die Bayernliga für die U19 wären fantastische Ziele. Zudem hoffe ich, dass unsere U17 die Landesliga erhalten kann.“ Auch die Abteilungsverantwortlichen selbst sehen sich in der Pflicht, durch stetige eigene Überprüfung alles für den sportlichen Erfolg zu tun, sowie das angenehme und produktive Umfeld beim TSV 1861 Nördlingen zu fördern.

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