Landesliga Südwest: Der TSV in der Krise

 
Ob Nördlingens Manuel Meyer in dieser Szene noch an den Ball kam, erscheint fraglich. Das „lange Bein“ von Eggs Abwehrmann Michael Seidel deutet eher auf ein Foulspiel hin. Foto: Dieter Mack
 

14. September 2015 | von Klaus Jais

1:2 gegen Egg an der Günz die dritte Niederlage in Folge. Schnörkellos spielende Gäste wirbeln die Nördlinger Abwehr durcheinander

Von der Ergebniskrise in die reale Krise. Auf diesen kurzen Nenner lässt sich die erneute Heimniederlage des TSV Nördlingen bringen. Das 1:2 (1:1) gegen den SV Egg a. d. Günz war die dritte TSV-Niederlage in Serie und bereits die vierte Heimniederlage. Der Misserfolg der letzten Wochen lässt sich auch an der Zuschauerzahl ablesen: Nur noch 150 Zuschauer wollten das Spiel sehen, das unter der guten Leitung von Schiedsrichter Jan Hoffmann (Gruppe Pegnitzgrund) stand.

TSV-Trainer Franz Wokon nahm nach der 1:3-Niederlage in Mering eine Änderung in der Startformation vor: Nico Hensolt spielte für Julian Brandt von Beginn an. Kapitän Stefan Raab spielte nicht mehr in der Innenverteidigung, sondern im defensiven Mittelfeld.

Doch die ersten Szenen gehörten den Gästen, die schnörkellosen Fußball boten und für Verwirrung in der Defensive sorgten. Nach einem Zuspiel von Manuel Schedel auf Christian Jehle prüfte dieser erstmals Torwart Jonathan Ziegler (7.). Doch die Rieser erreichten mit zunehmender Spieldauer ein ausgeglichenes Spiel. Bis zum ersten Schuss aufs Tor dauerte es aber 16 Minuten: Michael Knötzinger prüfte den in dieser Szene nicht ganz sicheren Philipp Stölzle.

In einer Phase, als die Gastgeber den Gegner halbwegs in Schach halten konnten und auch immer wieder in Tornähe, aber nicht zum Abschluss kamen, fiel das 0:1: Der überragende Schedel drang mit vollem Tempo in den Strafraum ein, ließ mit einem Hacken Florian Lamprecht ins Leere laufen und platzierte den Flachschuss unhaltbar neben den Pfosten (26). Danach war sogar das 0:2 möglich, doch Ziegler parierte toll gegen Christian Jehle (28.) und Simon Schropp verfehlte knapp das lange Eck (31.).

Sogar mehr als der Ausgleich war vor der Pause möglich

In der 35. Minute plötzlich der Ausgleich: Daniel Hensolt spielte in den Lauf von Daniel Holzmann, der lief noch einige Schritte und traf dann mit links aus 13 Metern unter die Latte. Nun spürten die Rieser, dass mehr möglich war. Manuel Meyers Schuss landete auf dem Tornetz und einige der wenigen gelungenen Kombinationen über Knötzinger und Raab endete mit einem Kopfball von Daniel Hensolt, allerdings genau in die Arme von Torwart Stölzle (37./41.). Aber auch bei einem Schuss von Johannes Jehle an das Außennetz fehlte nicht viel.

Mit Hurra begann der zweite Abschnitt: Auf der einen Seite visierte Holzmann das kurze Eck an und auf der anderen Seite landete ein Schuss von Torsten Schuhwerk zunächst an der Lattenunterkante, dann auf der Torlinie und den Abpraller köpfte Florian Huber, stark bedrängt von Lamprecht, aus wenigen Metern über das Tor (54.). Die Gastgeber wirkten weiterhin sehr verunsichert und kamen selten über mehr als vier Ballstationen hinaus. Dennoch hatten sie Chancen: Daniel Hensolt verpasste nach einem Holzmann-Zuspiel den richtigen Abschlussmoment und nach einem Foul von Markus Fackler an Daniel Hensolt lenkte Torwart Stölzle den Meyer-Freistoß noch um den Pfosten (60.).

Erster TSV-Wechsel erst in der 77. Minute

Während die Gäste schon nach 69 Minuten den dritten Spielerwechsel vornahmen, entschied sich TSV-Coach Wokon in der 77. Minute für den ersten Wechsel (Brandt für den gelb-belasteten Rieß). Visierte Schedel in der 65. Minute noch den Pfosten an, so war er in der 80. Minute der Passgeber zum 1:2, das Schuhwerk erzielte. In der restlichen Spielzeit drängten die Einheimischen auf den erneuten Ausgleich und hatten dabei durchaus Chancen: Holzmann drang mit viel Energie in den Strafraum ein, doch die Hereingabe war für Daniel Hensolt fast zu scharf (81.). Dann flankte Meyer auf Brandt, doch auch er zielte drüber (83.). Genauso hätte ein 25-Meter-Schuss von Meyer durchaus im Netz zappeln können (90.).

In der Nachspielzeit „Rot“ für Daniel Hensolt

In dieses TSV-Chancenplus fiel eine Gelegenheit zum 1:3, doch Ziegler hielt bei einem Schuss von Schropp seine Mannschaft im Spiel (87.). In der Nachspielzeit ein weiterer Tiefschlag für die Rieser, als Daniel Hensolt nach einem Ballverlust Timo Ehlert von hinten in die Beine sprang und dafür die rote Karte kassierte. Der Gefoulte wurde bei dieser Aktion am Sprunggelenk verletzt.

TSV Nördlingen: Ziegler; Johannes Geiß (ab 86. Kohnle), Lamprecht, Nico Hensolt, Rothgang, Raab (ab 78. Helmschrott), Holzmann, Knötzinger, Meyer, Rieß (ab 77. Brandt), Daniel Hensolt

SV Egg a. d. Günz: Stölzle; Seidel, Fackler, Bochtler (ab 46. Schropp), Ehlert, Schropp, Manuel Schedel, Johannes Jehle (ab 46. Thomas Schedel), Christian Jehle, Huber (ab 69. Kees), Schuhwerk

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