Landesliga Südwest: Platz drei nun fix

15. Mai 2016 | von Klaus Jais

Sechs Tore, drei gelb-rote Karten und sieben gelbe Karten – Es war einiges an Unterhaltungswert geboten beim letzten Heimspiel des Fußball-Landesligisten TSV Nördlingen gegen den TSV Meitingen.

Nach dem 3:3 (1:0) und dem gleichzeitigen 2:0-Sieg des SV Mering beim SC Fürstenfeldbruck war allerdings klar: Es wird keine Saisonverlängerung für die Rieser in Form von Entscheidungsspielen geben. Der dritte Platz steht jetzt schon definitiv fest.

Eigentlich war Daniel Wagner nach seiner guten Leistung in Kissing erneut als Schlussmann vorgesehen, doch am Tag vor dem Spiel wurde bekannt, dass sich der Bopfinger in der nächsten Saison dem TSV Meitingen anschließen wird. Deshalb bekam Youngster Daniel Martin den Vorzug. Die Nördlinger begannen mit viel Offensivgeist: Ein erster Schuss von Daniel Holzmann wurde knapp zur Ecke abgefälscht und Nico Oefele schoss zweimal knapp vorbei. Ein Missverständnis in der Abwehr führte zur ersten Gästechance, doch auch Michael Wende schoss vorbei (10). In der 14. Minute war schon wieder Wende im Strafraum, doch sein Zuspiel auf Florian Prießnitz konnte gerade noch von Johannes Rothgang abgefangen werden.

Eine Viertelstunde war gespielt, als Florian Lamprecht ein explosives Solo auf die rechte Außenbahn hinlegte, Querpass zu Michael Knötzinger und dessen Flachschuss brachte das 1:0. Nun waren die Gastgeber kurzzeitig am Drücker: Eine zu scharfe Hereingabe von Manuel Meyer brachte Dominik Kohnle nicht mehr unter Kontrolle und wieder Meyer war der Passgeber, doch diesmal rettete Torwart Tobias Hellmann beim Scharfschuss von Philipp Buser. Doch die Gäste gaben zu keinem Zeitpunkt den Underdog. Im Gegenteil: Marvin Osmann traf nur den Pfosten (22.), Christoph Bronnhuber zielte knapp drüber und auch bei einem Freistoß von Wende fehlte nicht viel. Erst in der Schlussphase des ersten Abschnitts hatten die Gastgeber wieder Chancen, wobei Kohnles Kopfball nach Oefele-Flanke misslang und Knötzinger eine Kohnle-Ablage über das Tor wuchtete.

Die durchaus intensive erste Hälfte erfuhr nach dem Wiederanpfiff von Schiedsrichter Thomas Gscheidl (SV Weiherhof, Gruppe Zirndorf) eine Steigerung. Bereits nach fünf Minuten das 2:0, als Meyers Pass auf Knötzinger die richtige Länge und Schärfe hatte. Meitingen ließ nichts unversucht: Stefan Raab ging nach einem Zuspiel von Wende auf Arthur Fichtner gerade noch dazwischen. Auf der anderen Seite hätte ein Flachschuss von Knötzinger auch das 3:0 sein können. Die Gäste belohnten sich für ihren Vorwärtsgang: In der 68. Minute das 2:1, als ein Freistoß von Martin Winkler 50 Meter in der Luft unterwegs war und schließlich noch von Prießnitz ins Tor verlängert werden konnte. Nur drei Minuten später der Ausgleich, den die zahlreichen Gästefans frenetisch feierten. Ein Zuspiel von Wende erreichte Marvin Osman, der allein vor Torwart Martin eiskalt abschloss.

Zwei Minuten später die erste Ampelkarte, als Fabian Wolf wohl zu deutlich meckerte. Einen Freistoß von Holzmann konnte Hellmann erst im Nachfassen sicher greifen und als Julian Brandt in der 77. Minute ein Zuspiel von Meyer zum 3:2 über die Linie drückte schien es doch noch etwas aus einem Heimsieg zu werden, auch wenn viel zu viele Zuspiele ungenau waren. Von Unterzahl war bei den Gästen nichts zu spüren, zweimal prüfte Wende Torwart Martin (79./81.). In der 85. Minute das 3:3 als Dennis Buja zunächst den Pfosten traf und Prießnitz beim Abpraller genau richtig stand. Nun waren die Meitinger sogar dem Siegtor näher: Buja gewann einen Zweikampf gegen Geiß, scheiterte aber an Martin (86.) und als Wende schneller war als Raab rettete Lamprecht die brenzlige Situation (88.). Nach einem Foul an Knötzinger kassierte Benjamin Hoff noch die Ampelkarte und gleichzeitig erhielt auch Daniel Holzmann den frühzeitigen Duschbefehl.

Stimmen zum Spiel:

Franz Wokon, Trainer des TSV Nördlingen: Gegen eine Mannschaft, die gegen den Abstieg spielt, darf man keine drei Gegentore kassieren und schon gar nicht bei Standards. Die Gäste erwiesen sich aber keineswegs als schwache Mannschaft. Ich kann aber meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, sie haben nicht schlecht gespielt. Alle drei Tore wurden sogar super herausgespielt. Wir haben die Chance für Entscheidungsspiele letztlich nicht genützt.

Torsten Vrazic, Abteilungsleiter des TSV Meitingen: Heute hätten wir einen Sieg verdient gehabt. Die gelb-rote Karte gegen Fabian Wolf war sehr fragwürdig und auch andere Schiedsrichterentscheidungen waren komisch. Nördlingen erwischte nicht seinen besten Tag. Ich gehe optimistisch in die Abstiegsrelegation.

So haben sie gespielt:

TSV Nördlingen: Martin; Lamprecht, Rothgang, Raab, Nico Hensolt (ab 83. Johannes Geiß), Holzmann, Knötzinger, Meyer, Oefele, Kohnle (ab 63. Brandt), Buser (ab 88. Daniel Hensolt)

TSV Meitingen: Hellmann; Hoff, Bauer, Fichtner (ab 65. Winkler), Wende, Wolf, Lechner, Prießnitz, Bronnhuber (ab 63. Buja), Osman, Schröttle

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