Landesliga Südwest: Sonderlob für Youngster

5. September 2016 | von Klaus Jais

18-jähriger Neuzugang aus Weißenburg erzielt beim Nördlinger Heimsieg gegen den Tabellenletzten beide Treffer. Es war das erste Saisonspiel ohne TSV-Gegentor

Es war letztlich ein ungefährdeter Sieg des Landesligisten TSV Nördlingen gegen das spielerisch limitierte Schlusslicht FC Ehekirchen, das zudem noch auf seinen privat verhinderten Spielertrainer David Bulik verzichten musste. Nach dem 2:0 (1:0) sind die Rieser immerhin seit sechs Spielen ungeschlagen und es war in der neuen Saison überhaupt das erste Spiel der Rieser ohne Gegentreffer. Beide Tore erzielte der jüngste Spieler auf dem Platz, der aus dem fränkischen Wettelsheim stammende Julian Dürnberger (18).

Für den zu Saisonbeginn von den A-Junioren des TSV Weißenburg nach Nördlingen gekommenen Dürnberger war es das erste Spiel in der Anfangself. Es war zugleich die einzige Änderung gegenüber dem 1:1 in Kissing; für Dürnberger musste Patrick Michel weichen. Die Gastgeber begannen schwungvoll: Michael Knötzinger zwang Torwart Michael Daferner zum Nachfassen, Dürnberger konnte unmittelbar vor dem Torwart das Leder nicht mehr lupfen und ein Kopfballaufsetzer von Dürnberger nach einer Miehlich-Flanke wurde eine Beute von Daferner. Dürnberger hatte noch zwei weitere gute Offensivszenen, die seinen unbändigen Tordrang unterstrichen.

Doch die Gäste überstanden die ersten 25 Minuten ohne Flurschaden und tauchten ihrerseits vor dem TSV-Tor auf. Matthias Rutkowski war schneller am Ball als Torwart Michael Lutz, doch der Schuss ging vorbei. Dann wieder ein Schrägschuss des gleichen Gästeakteurs, bei dem sich Lutz ziemlich strecken musste (30.), während ein Schuss von Kapitän Sebastian Rutkowski aus guter Position letztlich harmlos war. In der 33. Minute das 1:0 durch Dürnberger, an dessen gelungener Entstehung Meyer, Buser und letztlich Miehlich beteiligt waren. Bis zum Halbzeitpfiff waren weitere Treffer möglich, doch Meyers Heber (35.), Busers Schlenzer (45.) und vor allem der böse Abspielfehler von Torwart Daferner auf Jonas Halbmeyer brachten nichts ein.

Der Einbahnstraßen-Fußball ging auch in der zweiten Hälfte weiter. Eine Volleyabnahme von Miehlich wäre ein Tor wert gewesen. Meyer hatte mit seinen Distanzschüssen kein Glück und als Daferner einen Halbmeyer-Schuss über die Finger ließ, rollte die Kugel nur zum Eckball. Das hochverdiente 2:0 in der 62. Minute, als eine Miehlich-Flanke an der Latte entlang striff, Dürnberger die Situation erkannte und nicht lange fackelte. Fünf Minuten später hätte das 3:0 fallen müssen, als ein Buser-Pass von Gästespieler Oguzhan Halici mit dem Kopf in den Lauf von Miehlich verlängert wurde, doch der vergab frei vor dem Torwart. In diese Überlegenheit hinein die einzige Gästechance der zweiten Hälfte, als Simon Schmaus frei zum Kopfball kam, aber Lutz in die Arme köpfte (70.).

Der Rest des Spiels war viel Verwaltung des Ergebnisses, aber zumindest Meyer versuchte mit mehreren Distanzschüssen endlich sein zweites Saisontor zu erzielen. Auch Buser probierte es aus der Distanz und ein Kopfball von Stefan Klaß nach einer Ecke landete genau beim Torwart. Letztlich konnte es sich Trainer Wokon leisten, seine beiden auffälligsten Spieler Dürnberger und Miehlich vom Platz zu nehmen und den Youngstern Jakob Mayer und Manuel Schreitmüller zu ihren ersten Minuten im Landesligateam zu verhelfen.

„Es war ein verdienter Sieg, der zu niedrig ausgefallen ist, denn wir hatten viele Chancen und uns nicht mit Toren belohnt. Wichtig war, dass beide Mannschaften gewonnen haben“, meinte der TSV-Coach nach dem dritten Heimsieg seiner Mannschaft.

TSV Nördlingen: Lutz; Lamprecht, Klaß, Rothgang, Käser, Knötzinger, Meyer, Dürnberger (ab 70. Michel), Buser, Miehlich (ab 87. Schreitmüller), Halbmeyer (ab 80. Mayer)