Landesliga Südwest: Mitreißender Tempofußball

 
Was für ein kurioses Tor: Nico Oefele (Dritter von links) hat den Ball volley ganz anders getroffen als geplant und die Kugel hüpft zum wichtigen 1:0 in den Pipinsrieder Kasten. Foto: Dieter Mack  

14. Oktober 2012

Mit dem 2:0 des TSV Nördlingen gegen den FC Pipinsried rücken die Rieser bis auf zwei Punkte an die Tabellenspitze heran. Oefele und Meyer treffen Von Klaus Jais 

In einem intensiv geführten Spiel kam der Fußball-Landesligist TSV Nördlingen vor fast 300 Zuschauern (darunter viele mit Freikarten, die der TSV an Rieser Vereine verschenkt hatte) zu einem glücklichen 2:0 (0:0)-Sieg über den FC Pipinsried. Es war der sechste Heimsieg in Folge. Mit zwei gelb-roten und einer roten Karte machte sich Schiedsrichter Philipp Rommelsbacher (TSV Dinkelsbühl) bei den Gästen sehr unbeliebt.

 

Beim TSV rückte Daniel Hensolt für Daniel Haller in die Anfangsformation, während sich die Gäste den Luxus leisteten, ihre bisher erfolgreichsten Torjäger Michael Holzhammer und Qemajl Beqiri auf die Bank zu setzen. Aber auch ohne diese Beiden hatten die Oberbayern noch viel Qualität an Bord. Spielertrainer Tobias Strobl eröffnete den mitreißenden Tempofußball mit einem verdeckten Schuss aufs kurze Eck (2.) und nur fünf Minuten später stand Junis Ibrahim nach einem Zuspiel von Michael Funk in der Mitte völlig frei, verfehlte aber das leere Tor. Die Gastgeber hatten ihre besten Offensivszenen in Person von Nico Oefele, der einmal das Außennetz traf, einmal an Torwart Tobias Antoni scheiterte und ein weiteres Mal in der Mitte zum Gegenspieler passte. Auch ein Kopfball von Daniel Hensolt nach Zuspiel seines Bruders Nico war keine richtige Torchance im Gegensatz zu dem, was der FCP mit seinen flinken Feintechnikern bot. Jene Gier in der gemeinsamen Balleroberung, der Spielwitz mit Zug und Beschleunigung zum Tor durch Direktpässe und Sprints in die Tiefe – das zeigte bislang noch keine Mannschaft in der laufenden Runde im Gerd-Müller-Stadion. Karl-Heinz Brückel rettete bei einem Schuss von Dominik Schön kurz vor der Torlinie (20.) und der stark abseitsverdächtige Arthur Kubica zielte vorbei (23.).

Gäste schon vor der Pause in Unterzahl

Auf TSV-Seite ging die meiste Gefahr eindeutig von Oefele aus, der sich bei einem Solo gleich gegen drei Kontrahenten durchsetzte, aber dann genau auf den Torwart zielte, und dann eine Abele-Flanke volley abnahm, allerdings aus bereits zu spitzem Winkel. Das 1:0 lag aber nicht wirklich in der Luft, dafür das 0:1, als Funk einen Sololauf startete, aber den krönenden Abschluss verpasste. Außerdem rettete Abele nach einem Freistoß auf der Linie (30.) und Thomas Schreiner hätte nur noch das Tor richtig treffen müssen, so konnte aber Torwart Thum mit Reflex noch eingreifen (40.). Ab der 37. Minute waren die Gäste in Unterzahl, da Fernando Ernesto, der bis dahin schon zweimal Johannes Geiß arg gefoult hatte, ein dummes Foul an Leonid Bagrov beging. Dennoch hatten die Strobl-Schützlinge noch eine weitere hochkarätige Chance, als Funk schon an Torwart Thum vorbei war, aber dann die Kontrolle über sich und den Ball verlor (42.). Mit einem Schrägschuss von Oefele nach einem Zuspiel von Daniel Holzmann ging es in die Pause.

Die zweite Hälfte begann mit einem Flachschuss von Nico Hensolt, der aber eine sichere Beute von Antoni wurde. Dann spielte Abele einen fatalen Fehlpass in die Abwehrmitte, doch Thum rettete mit Glanztat gegen Schreiner (50.). Schreiner brachte wenig später Kubica ins Spiel, doch der zielte über das Tor (54.). Die Rieser spielten weiterhin mit hoher Fehlerquote nach vorne, sodass eine lange halbe Stunde ein noch abgefälschter Meyer-Schuss als einzige Offensivszene im Gedächtnis blieb (67.).

Oefeles Volleyschuss trudelt glücklich ins Gästetor

Erst als die Beine der Gäste müder wurden, bekamen die Einheimischen immer mehr Oberwasser. Ein tolles Solo von Meyer brachte letztlich nur einen Eckball (78.) und als der eingewechselte Daniel Haller zu Meyer spielte, vergab dieser zu überhastet. In der 83. Minute schließlich das Führungstor für die Rieser, als Oefele eine Flanke von Meyer volley abnahm und die Kugel derart unmöglich traf, dass diese ins Tor trudelte. Der FCP antwortete mit einem Schuss von Funk, den Thum aber sicher parierte. Außerdem kamen die Torjäger Beqiri und Holzhammer zum Einsatz.

Am nächsten Samstag zum Top-Spiel nach Gundelfingen

Doch der Frust bei den Gästen war groß und in den Schlussminuten überschlugen sich die Ereignisse, denn nach 87 Minuten erhielt Gästespielertrainer Tobias Strobl die gelb-rote Karte und in der Schlussminute sah Schreiner nach einem Schubser gegen Haller und einer abfälligen Geste noch die rote Karte. Mit dem Schlusspfiff verwandelte Manuel Meyer den aus dieser Szene resultierenden Freistoß aus 18 Metern zum 2:0-Endstand. Nun kommt es für den TSV am kommenden Samstag zum Schlagerspiel beim Tabellenführer FC Gundelfingen, der nur noch zwei Punkte Vorsprung hat.

TSV Nördlingen: Thum; Abele, Bagrov, List, Brückel, Holzmann, Nico Hensolt, Geiß (ab 76. Haller), Daniel Hensolt, Oefele, Meyer. – FC Pipinsried: Antoni; Finkenzeller, Atilgan, Ernesto, Adrianowytsch, Strobl, Kubica (ab 84. Holzhammer), Schön, Ibrahim (ab 84. Beqiri), Schreiner, Funk (ab 78. Sulimani).

TPL_BEEZ2_ADDITIONAL_INFORMATION

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.
Ok