Landesliga Südwest: Heimsieg mit Wermutstropfen

  

  TSV-Kapitän Michael Knötzinger (links) hat abgezogen und wenig später zappelt der Ball im Netz von Oberweikertshofens Torhüter Stefan Brunner. Foto: Dieter Mack

7 November 2016 | von Klaus Jais

Der TSV Nördlingen setzt sich zwar gegen Oberweikertshofen knapp durch, beklagt aber zwei verletzte Stammspieler. Rote Karte sorgt für Diskussionen

Einen Pyrrhussieg feierte der TSV Nördlingen vor 120 Zuschauern gegen den abstiegsgefährdeten SC Oberweikertshofen. Das 2:1 (2:1) war deswegen ein teuer erkaufter Erfolg, weil zwei verletzte Spieler (Daniel Holzmann und Jonas Halbmeyer) und rot-gesperrter Spieler (Johannes Rothgang) die Erfolgsbilanz erheblich schmälerten.

Für den in Urlaub weilenden Manuel Meyer rückte Nicolai Geiß in die Anfangself, der nach vier Spielen auf der Ersatzbank wieder zur Startformation gehörte. Die Rieser fanden gleich gut in die Partie: Alexander Schröter zog mit links ab, doch der Schuss flog über das Tor (5.). Dann ein überragendes 30-Meter-Solo von Daniel Holzmann mit exakten Zuspiel auf Michael Knötzinger, doch der Kapitän schoss freistehend aus 14 Metern über die Latte (9.). Beim nächsten Sprint von Holzmann war dann das Spiel für den Aufkirchner beendet, wobei er sich vermutlich einen Anriss des Innenbandes am rechten Knie zuzog. Für ihn kam Fabian Soldner, der erst sein zweites Spiel in der ersten Mannschaft bestritt (23.). Eine erste gefährliche Gästeszene nach 20 Minuten, als ein Schuss von Uli Fries von einem Mitspieler noch gefährlich abgefälscht wurde.

„Wir haben richtig gut begonnen mit einem starken Daniel Holzmann auf der rechten und einem agilen Nicolai Geiß auf der linken Außenbahn“, meinte TSV-Trainer Franz Wokon, der sich dann über einen Doppelschlag freuen konnte. Zunächst bereiteten Schröter und Knötzinger hervorragend vor und Nicolai Geiß brauchte in der Mitte nur noch seinen starken linken Fuß hinzuhalten (27.). Drei Minuten später eine Balleroberung von Knötzinger auf Höhe der Mittellinie, schnelle Vorwärtsbewegung mit Pass auf Halbmeyer, der die Kugel wieder quer zurück spielte und Knötzingers Flachschuss brachte das 2:0, sein fünftes Saisontor. Die Oberbayern waren nicht wirklich gefährlich, Schüsse von Fries und Maximlian Schuch machten Torwart Michael Lutz keine Sorgen. Doch die friedliche Szenerie wurde in der 43. Minute von Schiedsrichter Joshua Roloff (Gruppe Nürnberg) jäh unterbrochen, als er ein Tackling von Johannes Rothgang am eingewechselten Mehmet Ayvaz etwa fünf Meter vor dem Strafraum als Notbremse wertete und dem Enkinger die rote Karte unter die Nase hielt (41.). „Die Strafe war mehr als hart, weil der SCO-Spieler den Ball nie mehr erreicht hätte und Rothgang nicht der letzte Mann war“, beschrieb Trainer Wokon die Szene, die für den meisten Diskussionsstoff unter den Zuschauern sorgte. Der verhängte Freistoß brachte zwar nichts ein, doch zwei Minuten später nützten die Gäste ihre Überzahl mit dem Anschlusstor aus. Torjäger Ayvaz markierte überlegt vor Torwart Lutz sein neuntes Saisontor. Mit einem 20-Meter-Schuss von Halbmeyer knapp am Tor vorbei ging es in die Pause.

Die Gäste drängten zu Beginn der zweiten Hälfte auf den Ausgleich, doch noch gelang es den Riesern, qualitativ gute Torchancen zu verhindern. Die erste nennenswerte Szene passierte dann knapp vor dem SCO-Strafraum, als Sascha Hemayatkar-Fink von Assad Nouhoum von hinten gefällt wurde, doch zur großen Überraschung entschied der Schiedsrichter auf Stürmerfoul, was Trainer Wokon endgültig zum Überkochen brachte: „Der Schiedsrichter hat massiv in das Spiel eingegriffen. Er hat zwei identische Szenen völlig gegensätzlich bewertet, das habe ich noch nie erlebt.“ Die Gäste waren weiterhin im Vorwärtsgang. Kurz vor seiner Auswechslung hatte Sergen Retzep nach Zuspiel von Ayvaz das 2:2 auf dem Fuß, schoss aber vorbei (63.). Und ein Schuss von Fries nach einer Ablage von Schuch strich knapp am langen Pfosten vorbei (75.). Nördlingen versuchte immer wieder das Tempo aus dem Spiel zu nehmen, doch es gelang zu selten, Bälle vorne fest zu machen. Wieder Fries verfehlte das lange Eck (80.) und die einzige gute TSV-Szene in der Offensive resultierte aus einer Standardsituation, als Stefan Rieß mit einem Freistoß aufs kurze Eck Torwart Brunner prüfte (85.).

Noch war der Sieg nicht in trockenen Tüchern. Die größte Ausgleichschance hatte der eingewechselte Fabian Friedl, der nach einer Flanke von Nickoy Ricter aus fünf Metern über das Tor köpfte (88.). Lutz konnte einen Schuss von Schuch gerade noch abwehren, doch Friedl jagte den Nachschuss über die Latte (91.). Als schließlich auch der Kopfball des aufgerückten Tobias Rieder genau in die Hände von Lutz flog, war der fünfte Heimsieg im neunten Heimspiel perfekt.

TSV Nördlingen: Lutz; Käser, Hemayatkar-Fink, Rothgang, Geiß (ab 88. Miehlich), Lamprecht, Holzmann (ab 23. Soldner), Knötzinger, Rieß, Schröter, Halbmeyer (ab 77. Mayer).

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