Landesliga Südwest: Rückstand gedreht

 

  Enge Ballführung, gute Schusstechnik, aber nächste Saison beim TSV Rain: Marco Luburic (links) wurde in der zweiten Hälfte eingewechselt. Rechts Andreas Beckmann vom SC Ichenhausen. Foto: Klaus Jais

15. Mai 2017 | von Klaus Jais

Obwohl es beim TSV Nördlingen um nichts mehr geht, kämpfen sich die Rieser zum Sieg beim SC Ichenhausen. Die Nachwuchskicker überzeugen

Die einen hatten zuletzt vier Spiele in Folge gewonnen und sogar noch eine kleine Chance auf die Vize-Meisterschaft, die anderen drei Spiele in Serie nicht mehr gewonnnen, waren aber trotzdem nahezu sorgenfrei angereist. Es war also vor dem Spiel nicht unbedingt zu erwarten, dass der TSV Nördlingen gegen den SC Ichenhausen einen 2:1-Sieg landen würde. Es war der sechste Auswärtssieg für den TSV in der laufenden Saison.

Während die Gastgeber in Bestbesetzung antreten konnten, fehlten bei den Riesern mit Knötzinger, Buser, Meyer und Lamprecht gleich vier Stammspieler. In der Anfangself stand erstmals in dieser Saison der 18-jährige Deininger Leon Dammer. Die Gastgeber hatten die erste Chance, doch Daniel Dewein wurde von Nördlingens Torwart Michael Lutz noch geblockt. Auf der anderen Seite nahm Nico Oefele eine weite Holzmann-Flanke mit vollem Risiko ab, zielte aber drüber. Nahezu aus dem Nichts gingen die Platzherren in Führung: Ein Zweikampf an der Eckfahne zwischen Christoph Schiller und Nicolai Geiß führte zu einem unberechtigten Einwurf für den SCI. Bei diesem Einwurf in den Strafraum verließ Torwart Lutz eigentlich grundlos sein Tor, rutschte zu allem Unglück auch noch aus und Sebastian Hofmiller brauchte nur noch ins verlassene Tor zu treffen (18.).

Die Gäste antworteten mit einem 25-Meter-Freistoß von Daniel Holzmann, den Torwart Simon Zeiser aus dem unteren Eck holte (20.) und auch bei der anschließenden Ecke parierte Zeiser. Nördlingen war weiter im Vorwärtsgang. SCI-Abwehrchef Martin Wenni sorgte dafür, dass es bei einer Schröter-Szene nur einen Eckball gab und Stefan Raab schoss in Rücklage ein Oefele-Zuspiel über das Tor (27.). Erst in der 35. Minute nach langer Zeit wieder einmal eine Offensivszene der Gastgeber, doch Janick Reitz schoss vorbei. Am auffälligsten war noch Kapitän Stefan Winzig, allerdings negativ durch einige rüde Fouls an TSV-Kapitän Stefan Raab. Die letzte Szene vor Seitenwechsel hatte Oefele, der auf Dammer durchsteckte, doch die Ausbeute des Youngsters war nur ein weiterer Eckball.

Die zweite Hälfte begann mit einem starken Solo von Holzmann, der auf Patrick Michel ablegte, doch dessen Schuss hatte die ideale Flughöhe für Torwart Zeiser (47.). In der 53. Minute der Ausgleich, als Nicolai Geiß auf den Kopf von Dammer flankte und der aus fünf Metern Torwart Zeiser das Nachsehen gab. Zu diesem Zeitpunkt führte Türkspor Augsburg in Memmingen bereits 2:0 und damit tendierten die Chancen des SCI auf die Vize-Meisterschaft gegen null. Dennoch musste Fabian Soldner in höchster Not den erneuten Rückstand verhindern (55.) und ihre eigentlich letzte Chance hatten die Einheimischen bereits in der 66. Minute, als der eingewechselte Timo Pape von Beckmann klasse angespielt wurde, aber er schoss unbedrängt knapp vorbei. Auf der anderen Seite fälschte Wenni einen Schuss des eingewechselten Luburic zur Ecke ab (61.) und in der 73. Minute fiel das Siegtor für die Rieser: Schröter köpfte eine Oefele-Flanke ins kurze Eck, wobei Torwart Zeiser keine glückliche Figur abgab. Erst in der 79. Minute zückte Schiedsrichter Alexander Schkarlat (SV Weidenbach, Gruppe Inn) nach mehrfachem groben Foulspiel von Winzig die gelbe Karte. Die Gäste blieben in diesem Spiel sogar gänzlich ohne Verwarnung. „Bei uns war die Luft draußen, man hätte meinen können nicht bei uns, sondern bei den Gästen ginge es noch um etwas“, meinte Ichenhausens Trainer Oliver Schmid. In der 80. Minute beinahe das 1:3, als Schröter an Torwart Zeiser scheiterte, der auch beim Nachfassen gut reagierte. „Es war ein verdienter Sieg, bei dem wir nach dem Rückstand eine gute Reaktion gezeigt haben und kaum Chancen zuließen. Die beiden U19-Spieler habe ihre Sache super gemacht. Richtig gut war für mich diesmal Nico Oefele, der auch nach hinten gut gearbeitet hat.“ Eine statistische Besonderheit: In den letzten zwölf Ligaduellen gab es zwischen beiden Teams kein Unentschieden mehr.

TSV Nördlingen: Lutz; Käser, Rothgang, Geiß, Soldner, Michel (ab 83. Ranftl), Holzmann, Oefele, Raab, Dammer (ab 59. Luburic), Alexander Schröter (ab 90. Andreas Schröter)

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