Landesliga Südwest: Der Gegner schaut nur zu

   
TSV-Spieler Manuel Meyer (am Ball) zeigte im Spiel gegen Bad Grönenbach seine starke Übersicht, als er vor dem 1:0 auf den Spieler des Tages, Philipp Buser, querlegte, der aus geringer Entfernung nur noch Einschieben musste. Foto: Dieter Mack  

20. Juli 2017 | von Klaus Jais

Der TSV Nördlingen startet mit einem 6:1 über Bad Grönenbach fulminant in die Landesliga-Saison. Vor allem einen Stürmer bekam der Aufsteiger zu keinem Zeitpunkt in den Griff.

Der Saisonstart ist dem Fußball-Landesligisten TSV Nördlingen zweifelsohne geglückt: 6:1 (3:0) siegten die Rieser gegen den Aufsteiger TV Bad Grönenbach, der schon nach sieben Minuten 0:2 in Rückstand lag. Spieler des Tages war Philipp Buser, der als vierfacher Torschütze glänzte.

„Er ist der richtige Mann für die gefährliche Zone, er ist kaltschnäuzig und beidfüßig“, lobte TSV-Trainer Andreas Schröter seinen 26-jährigen Offensivspieler. Mit einem Altersdurchschnitt von 25,23 Jahren hat der TV Bad Grönenbach den ältesten Kader aller Teams. Den größten Unterschied lieferten der beim TSV Nördlingen eingewechselte 18-jährige Nico Schmidt und der 41-jährige Spielertrainer der Gäste, Florian Hartmann, der unmittelbar nach dem Abpfiff von Schiedsrichter Paul Birkmeir (SC Rohrenfels) seine Jungs nicht zum Auslaufen beorderte, sondern sie in die Kabine schickte: „Dort könnt ihr euch eine Begründung für den heutigen Auftritt einfallen lassen“, forderte er seine Spieler auf, die nach dem Durchmarsch von der Kreisliga in die Landesliga phasenweise überfordert schienen.

In der zweiten Minute setzte Manuel Meyer eine Volleyabnahme nach einem weiten Diagonalball von Matthias Gröger noch über das Tor, doch in der vierten Minute die frühe Führung, als Daniel Holzmann auf Meyer spielte, der vor das Tor gab, wo Buser aus vier Metern erstmals vollstreckte. Nur drei Minuten später das 2:0, als die Allgäuer Abwehrspieler Holzmann in seinem Tatendrang einfach nicht bremsen konnten, Pass in die Mitte, wieder war Buser zur Stelle. Danach zielte Holzmann aus acht Metern vorbei und Schröter zielte nach gewonnenem Zweikampf genau auf den slowakischen Torwart Milos Elias.

Nach 20 Minuten der erste und einzige Torschuss der Gäste in Richtung TSV–Gehäuse, doch Torwart Martin parierte den Schuss von Hartmann. Drei Minuten später das 3:0, als Schröter einen extrem langen Ball von Matthias Gröger erlief und Durchsetzungsvermögen bewies. Bis zum Halbzeitpfiff hatte Schröter drei weitere Offensivszenen, doch einmal schoss er einen Grönenbacher an, dann parierte Elias den Schuss aufs kurze Eck (40.) und schließlich kullerte das Leder nur um Zentimeter vorbei (42.).

Zweifel am Heimsieg brauchte man zu keiner Zeit haben. Erst recht nicht, als die Nördlinger mit einem Doppelschlag auf 5:0 erhöhten. Zunächst landete ein fulminanter Linksschuss von Buser aus 18 Metern im Torgiebel (53.), und eine Minute später traf Schröter nach einem Querpass von Buser. Der Minderoffinger glänzte nicht nur als Torschütze, sondern auch noch als Vorbereiter: Zweimal legte er für Marco Pfeffer auf, doch der zielte zunächst mit links über den Balken. Beim zweiten Versuch wurde der Schuss des Nördlingers noch zur Ecke abgefälscht.

In der 69. Minute gelang Denis Wassermann mit einem Schlenzer vom Strafraumeck das unhaltbare Ehrentor, was TSV-Trainer Schröter sichtlich ärgerte: „Wir schaffen es einfach nicht, den einzigen guten Gästespieler am Torschuss zu hindern.“ Apropos Schröter: Anders als sein Vorgänger Franz Wokon wird er am Spielfeldrand schon mal richtig laut, insbesondere wenn es um die Disziplin geht.

Der Ärger über das Gegentor war schon nach zwei Minuten verflogen, denn Buser machte nach einem Querpass von Lamprecht das halbe Dutzend voll, als er mit seinem Flachschuss den TV-Torwart auf dem falschen Fuß erwischte. Johannes Zwickl prüfte noch Torwart Martin mit einem Schrägschuss (77.), angesichts des klaren Sieges schonten die Gastgeber ihre Kräfte für das sonntägliche Spiel in Memmingen. „Dort sind wir ganz anders gefordert als heute, den klaren Sieg gegen harmlose Gäste darf man nicht überbewerten“, holte Schröter seine Schützlinge gleich wieder runter.

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