Landesliga Südwest: Jede Menge Geduld bis zum Torjubel

 

  Felix Käser (vorne rechts) wird von seinen Mannschaftskollegen zum vorentscheidenden 1:0 beglückwünscht. Zu den Gratulanten zählen (von links) Manuel Schreitmüller, Patrick Michel, Manuel Meyer, Stefan Raab (verdeckt) und Nico Schmidt. Foto: Dieter Mack

18. September 2017 | von Klaus Jais

Gegen überaus defensive Stätzlinger braucht das Schröter-Team bis zur 78. Minute, um den Abwehrriegel zu knacken. Der Trainer spricht von einem notwendigen Lernfaktor

Nur 200 Zuschauer wollten das Spiel des Landesliga-Tabellenführers TSV Nördlingen gegen den FC Stätzling sehen. Diejenigen, die gekommen waren, mussten sich in Geduld üben, denn erst durch die späten Tore von Felix Käser (78.) und Nico Oefele (86.) sicherten sich die Rieser einen 2:0-Sieg, der allerdings hochverdient war. Es war zu der sechste Sieg in Folge.

Zum dritten Mal in Serie konnte Trainer Andreas Schröter die gleiche Startelf aufbieten. Ein schnelles Tor war das Ziel, doch bereits nach drei Minuten die erste Glanztat von Torwart und Kapitän Julian Baumann, der einen Freistoß von Manuel Meyer an den Pfosten lenkte; von dort trudelte die Kugel der Torlinie entlang. Die Rieser machten Druck, doch immer wieder fand sich eine gegnerische Stiefelspitze oder ein überragender Torhüter, der sogar im Rückwärtslaufen auf der Hut war, als sein Vordermann Stefan Reinthaler gefährlich abfälschte. Holzmann scheiterte nach einem Buser-Zuspiel an der Fußabwehr des Torhüters (15.) und nach einer sehenswerten Kombination über Nico Oefele und Meyer wurde Buser gerade noch so geblockt (24.).

Die Gäste waren nur mit der Verteidigung ihres Tores beschäftigt und brachten in der gesamten ersten Hälfte nur einen einzigen Schuss in Richtung TSV-Tor zustande, doch Torwart Daniel Martin hielt gegen Maximilian Heiß sicher. Die TSV-Angriffe rollten im Minutentakt in Richtung Gästestrafraum: Holzmann steckte durch auf Buser, doch im Hechtsprung rettete Baumann. Dann spielte Meyer auf Oefele, wieder war Baumann mit langer Hand am Ball. Gegen neun bis zehn Gästeverteidiger suchten die Gastgeber eine Lücke wie der Fuchs den Eingang zum Hühnerstall. Auch Oefeles Schlenzer nach einem Holzmann-Zuspiel wurde eine Beute von Baumann. Holzmann war an fast allen Angriffen beteiligt. Sein Linksschuss wurde zur Ecke geblockt und im Anschluss an diese Ecke kam die Kugel wieder zu Holzmann, der mit einem Schuss aus der zweiten Reihe das Kreuzeck knapp verfehlte (41.).

Das Geduldspiel setzte sich im zweiten Abschnitt fort, das Führungstor schien nur eine Frage der Zeit. Es hätte fallen können, wenn Schiedsrichter Philipp Rank (FC Eintracht München) ein klares Foulspiel von Reinthaler am durchgebrochenen Oefele mit Elfmeter geahndet hätte (50.). Die Gäste kamen nun sogar zu einigen Freistößen aus dem Halbfeld, die aber Torwart Martin problemlos herunterpflückte. TSV-Coach Schröter wurde lauter an der Linie, doch die Mannschaft spielte nicht schwach, sondern glücklos. Immer wieder kurbelte der überragende Holzmann das Spiel an: Er schnappte sich einen Fehlpass, Zuspiel auf Oefele, doch der verfehlte das Tor (60.). Dann ein halbhoher Kracher von Holzmann, doch die Flughöhe war für Baumann optimal (63.). Baumann lenkte auch einen weiteren Holzmann-Schuss über die Latte (66.). In diese Überlegenheit hinein verfehlte ein Freistoß von Winterhalter knapp das Kreuzeck (72.).

In der 76. Minute nahm Coach Schröter den einzigen Wechsel vor: Für Buser kam Manuel Schreitmüller. „Philipp hat sich aus meiner Sicht diesmal zu wenig bewegt und kam zwischen den beiden Viererketten nicht so zur Geltung, der Wechsel hätte vielleicht sogar noch etwas früher kommen können“, argumentierte der TSV-Trainer. Zwei Minuten nach dem Wechsel fiel das ersehnte Führungstor: Florian Lamprecht war an der Außenlinie gefoult worden, Oefele schaufelte den Freistoß in den Fünfmeterraum, wo Innenverteidiger Felix Käser den Ball per Kopf ins Tor verlängerte. Drei Minuten später wurde ein Oefele-Schuss in Richtung Schreitmüller abgefälscht, doch der Linksschuss des Maureners wurde gerade noch zum Eckball abgefälscht. In der 86. Minute sogar noch das 2:0, als Käser aus der eigenen Hälfte einen Pass auf Oefele spielte, der sich diesmal von niemandem mehr aufhalten ließ.

TSV Nördlingen: Martin; Lamprecht, Michel, Käser, Schmidt, Raab, Holzmann, Halbmeyer, Meyer, Buser (ab 76. Schreitmüller), Oefele

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