Landesliga Südwest: Kraftakt mit einem Mann weniger

 

  Als Turm in der Schlacht erwies sich Daniel Martin, der Torwart des TSV Nördlingen, der hier vor David Englisch zur Stelle ist. Patrick Michel (im Vordergrund) und Felix Käser (hinten) beobachten die Szene. Foto: Klaus Jais

25. September 2017 | von Klaus Jais

TSV Nördlingen gewinnt in Aindling nach Tor in der Nachspielzeit

Spiele des TSV Nördlingen beim TSV Aindling enden meistens torreich. Das 7:4 aus der Saison 1983/1984 gilt als legendär. Auch gestern gab es am frühen Abend reichlich Tore am Schüsselhauser Kreuz, wobei die Rieser das bessere Ende für sich hatten und beim 3:2-Sieg den siebten Dreier in Serie holten. Dabei mussten die Rieser ab der 39. Minute in Unterzahl agieren, weil Daniel Holzmann von Schiedsrichter Rico Spyra (FC Erding) die rote Karte erhalten hatte.

Es war ein Start nach Maß für die Gäste, denn schon in der ersten Minute war Felix Käser nach einer Meyer-Ecke zur Stelle und spitzelte die Kugel aus wenigen Metern Torwart Florian Peischl durch die Füße. Zuvor hatte Philipp Buser den Ball erobert und Holzmann die Ecke herausgeholt. Dann legte Holzmann zurück auf Meyer, doch dessen Schuss aus elf Metern flog knapp vorbei. Fünf Minuten später drehte Torwart Peischl einen Schlenzer von Oefele um den Pfosten.

Die einzige Chance der Gastgeber ergab sich nach einer verunglückten Abwehr von Käser, doch Knauer brachte alleinstehend aus 16 Metern keinen gefährlichen Schuss an. Auch Jonas Halbmeyer kam von der Strafraumkante frei zum Schuss und verfehlte deutlich (20.). Die Gäste ließen danach eine optische Überlegenheit der Aindlinger zu. „Wir brauchten einige Zeit, um uns auf das Spiel der Heimelf einzustellen, da diese sehr variable Spielöffnungen hatten“, meinte Nördlingens Trainer Andreas Schröter, der dem Gegner ein gutes Landesliganiveau bescheinigte. In der 33. Minute die bis dahin größte Aindlinger Chance, als Englisch einen Freistoß auf Fischer spielte, doch der überhastet knapp am kurzen Eck vorbeischoss.

In der 37. Minute war es dann passiert: Julian Mayr stand nach Englisch-Ecke frei und köpfte zum 1:1 ein. Zwei Minuten später stand Mayr schon wieder im Blickpunkt, als er im Zweikampf mit Holzmann zu Fall kam. Letztlich war es gefühlt nicht der Schiedsrichter, der die rote Karte zog, sondern das massiv fordernde Aindlinger Publikum und der Schiedsrichterassistent davor. „Der Schiedsrichter hat massiv und ohne Not in das Spiel eingegriffen, muss man da gleich Rot geben?“, fragte Trainer Schröter. In der zweiten Hälfte nach acht Minuten eine Schrecksekunde für die Gäste, als Michel zu Torwart Martin zurückspielte, der die Kugel gerade noch vor der Linie zum fassen bekam. Den Riesern schienen Offensivideen auszugehen, bis sich Meyer im Strafraum den Ball erkämpfte und in die Mitte flankte, wo Philipp Buser sein neuntes Saisontor einköpfte (60.).

In der 69. Minute wurde Meyer von Huber klar am Torabschluss gehindert, doch der Schiedsrichter sah dies nicht so. Die Gastgeber, die lange nur ermahnt, aber erst in der Schlussphase mit gelben Karten belegt wurden, gaben sich in keiner Phase geschlagen. Der eingewechselte Moritz Buchhart zwang Martin zu einer Glanztat (74.) und im Anschluss an die Ecke herrschte dicke Luft im TSV-Strafraum. In die Drangperiode hinein startete Lamprecht ein Solo, spielte auf Buser, doch dessen 16-Meter-Schuss verfehlte knapp das Tor.

In der 80. Minute der erneute Ausgleich, als nach Ecke der Ball zu Fischer kam, gegen dessen Schuss ins kurze Eck kein Kraut gewachsen war. Doch das letzte Kapitel schrieben die Gäste: Lamprecht spielte auf Buser, der in die Strafraummitte gab, wo Oefele mit langem Bein zur Stelle war – 2:3. „Wir haben nicht viel zugelassen und in Unterzahl clever gespielt, doch beide Gegentore fielen nach Standards – da müssen wir noch dazulernen“, meinte Trainer Schröter.

TSV Nördlingen: Martin; Lamprecht, Käser, Schmidt, Michel, Holzmann, Oefele (ab 93. Dammer), Halbmeyer (ab 87. Mayer), Meyer, Raab, Buser (ab 91. Schröter)

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