Landesliga Südwest: Ein Trainerfuchs coacht den Gegner

16. März 2018 | von Klaus Jais

In der Landesliga muss der TSV Nördlingen gegen Türkspor Augsburg ran. Trainer Herbert Wiest arbeitete unter Armin Veh beim FC Augsburg.

Auch in der Saison 2016/2017 fand das erste Punktspiel des Fußball-Landesligisten TSV Nördlingen nach der Winterpause bei Türkspor Augsburg 1972 e.V. statt. Seinerzeit konnte bereits am 5. März gespielt werden, in diesem Jahr findet der erste TSV-Einsatz fast zwei Wochen später statt. Am Sonntag (Spielbeginn 15 Uhr) treten die Rieser auf der Sportanlage in Haunstetten gegen Türkspor Augsburg an.

Die Gastgeber liegen derzeit weit hinter ihren Erwartungen zurück. Eigentlich wollte der Klub ganz oben um den Aufstieg in die Bayernliga mitspielen. Doch Türkspor hat als Tabellendreizehner bereits 18 Punkte Rückstand auf den TSV Nördlingen. Türkspor hatte Mitte Oktober auf die anhaltende sportliche Misere reagiert. Im September war bereits Pavlos Mavros zurückgetreten und im Oktober folgte im gegenseitigen Einvernehmen die Trennung von Ivan Konjevic. Danach folgte der fast schon nahtlose Übergang zu Trainer Herbert Wiest. Als Trainer hat der 54-Jährige große Erfahrung, unter anderem schon einmal bei Türkspor. Dazu als Co-Trainer unter Armin Veh beim FC Augsburg sowie bei diversen Bezirksoberligisten und Landesligisten wie dem TSV Bobingen oder dem TSV Schwabmünchen. Vergangene Saison war Wiest beim Bezirksligisten SV Schwabegg, bevor er zur aktuellen Saison in die A-Klasse Neuburg zum SV Baar gewechselt war.

Dem SV Türkspor Augsburg haben sich Raif Kurt, Emre Kurt und Samet Kurt angeschlossen, die alle beim Ligarivalen SV Cosmos Aystetten spielten. Neu ist auch Zoltan Szilvasi (Szentlörinc SE/Ungarn). Emre und Samet Kurt standen vergangene Woche bei der 0:1-Niederlage in Egg an der Günz in der Startelf, Szilvasi wurde eingewechselt. Verlassen haben den SV Türkspor unter anderen die beiden torgefährlichsten Spieler: Sezer Yazir (neun Saisontore) wechselte eine Klasse höher zum TSV Kottern und Jérome Fayé (fünf Saisontore) schloss sich dem SV Türkgücü-Ataspor München an. Zudem fehlt Manuel Hiemer wegen einer Sportgerichtssperre bis 20. April. Der Ex-Profi hatte beim Kissinger Hallenturnier am 17. Dezember für einen Spiel- und letztlich auch Turnierabbruch gesorgt, weil er nach einer gegen ihn verhängten Ampelkarte den Referee noch mit dem Ball im Gesicht getroffen hatte. „Wir müssen uns auf einen für die Jahreszeit üblich unebenen Platz, allgemein auf eine frostige Witterung und somit sicherlich auf ein Kampfspiel einstellen“, stimmt TSV-Trainer Andreas Schröter seine Schützlinge auf das Spiel ein.

„Ich rechne, nicht nur wegen der Augsburger Neuzugänge, mit einer stark veränderten Augsburger Mannschaft gegenüber dem Spiel aus der Vorrunde. Trainerfuchs Herbert Wiest wird an der Teamfähigkeit seiner mit exzellenten Fußballern gespickten Truppe gearbeitet haben“, befürchtet Coach Schröter, der sich nach zwei Spielabsagen darauf freut, dass es endlich losgeht. Der TSV-Trainer war mit der Vorbereitung insgesamt zufrieden, auch wenn in den vergangenen Wochen anhand der schlechten Witterung nur eingeschränkte Platznutzung möglich war. „Einmal mehr zeigte sich, dass ein großer Kunstrasenplatz für alle umliegenden Vereine in der Riesmetropole von bindender Notwendigkeit wird“, bezieht Schröter klare Position. Die restliche Rückrunde mit noch 13 Spielen wird freilich kein Selbstläufer: „Wir werden Charakterstärke, Einstellung und enormen Einsatz- und Siegeswillen für alle Rückrundenspiele brauchen“, meint Schröter. Angeschlagen sind Kapitän Stefan Raab (Rückenbeschwerden), Nico Schmidt (muskulär) und Daniel Holzmann (Knieprellung).

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