Bayernliga Süd: Torjubel in der Nachspielzeit

 
  Der Elfmeterschütze Daniel Holzmann, Florian Lamprecht, Jonas Halbmeyer und Tobias Stelzle (von links) bejubeln den TSV-Siegtreffer zum 2:1. Foto: Dieter Mack

27. August 2018 | von Klaus Jais

Nach dem späten Nördlinger Siegtreffer durch Daniel Holzmanns Foulelfmeter sind Spieler und Fans im Gerd-Müller-Stadion aus dem Häuschen. Zuvor war es ein hartes Stück Arbeit für das Schröter-Team.

470 Zuschauer im Gerd-Müller-Stadion waren am Samstagabend aus dem Häuschen: Bayernliga-Aufsteiger TSV 1861 Nördlingen besiegte in letzter Minute den amtierenden Vizemeister SV Pullach. In der Nachspielzeit (90.+3) verwandelte Daniel Holzmann einen Foulelfmeter zum 2:1-Endstand. Es war im sechsten Heimspiel der vierte Heimsieg.

Die größte Überraschung stand im TSV-Tor: Für den verletzten Daniel Martin kehrte Michael Lutz an seine alte Wirkungsstätte zurück. Der 36-Jährige hatte sich am 20. Mai 2017 mit einer 1:2-Heimniederlage gegen den SV Egg verabschiedet. Seitdem wirkt er bei der U15 des 1. FC Heidenheim als Torwarttrainer. Daneben standen Daniel Dewein und Julian Bosch (anstatt Oefele und Raab) in der Anfangself.

Die Rieser wirkten diesmal von Anfang an präsent, doch nach einer Viertelstunde ausgeglichenen Spiels übernahmen die ungemein ballsicheren Gäste das Kommando und erspielten sich Eckball um Eckball und auch immer mehr Chancen. Max Zander und Alexander Benede Aquayo machten den Anfang und der überragende Daniel Leugner traf mit einer Volleyabnahme nur den Außenpfosten (18.). Der nicht weniger starke Dusan Jevtic verfehlte mit einem Freistoß nur knapp das lange Eck und zwei Minuten später die erste Glanztat von Torwart Lutz gegen Jevtic. Erst nach 23 Minuten der erste Hauch einer TSV-Chance, als Dewein am linken Flügel volles Tempo aufnahm, doch mit seinem letzten Kontakt die Kugel zu weit vorlegte, sodass Torwart Marjan Krasnic klärte. Wesentlich mehr Arbeit hatte sein Gegenüber Lutz, der nach einem tollen Auftritt von Lukas Dotzler mit langem Bein zur Ecke klärte (28.). Fünf Minuten später hieß das Duell wieder Dotzler gegen Lutz und wieder parierte Lutz. Daneben schossen die ganz in gelb spielenden Gäste nahezu aus jeder Lage, hatten aber aus der Distanz ihr Visier etwas zu hoch eingestellt. Effektiv in der Ausbeute dagegen die Heimelf: Daniel Holzmann setzte sich in einem energischen Zweikampf gegen Luis Marseiler durch, flankte scharf und flach vors Tor, wo Alexander Schröter aus wenigen Metern sein siebtes Saisontor erzielte (43.).

Die zweite Hälfte begann mit einer Chance für Leugner, der gerade noch von Felix Käser geblockt wurde. Nach zehn Minuten kam Patrick Michel für den gelb-belasteten Andreas Kaiser. Für Michel war es erst sein zweiter Einsatz in diesem Jahr; er hatte sich im ersten Punktspiel gegen Sonthofen verletzt. Einen gelungenen Angriff über Holzmann schloss Dewein mit einem Volleyschuss ab, der aber sein Ziel deutlich verfehlte (59.). Die Gäste, die plötzlich auch Fehlpässe produzierten, waren aber weiterhin dem nächsten Tor näher. Wieder klärte Lutz toll gegen Dotzler (61.). Doch in der 65. Minute schlugen die Oberbayern zu: Käser berührte im Laufduell Martin Bauer und Schiedsrichter Vinzenz Pfister (Oberbergkirchen, Landkreis Mühldorf) zeigte nicht nur Käser die gelbe Karte, sondern auch sofort auf den Elfmeterpunkt. Torwart Lutz tauchte in die richtige Ecke und war beim Elfmeterschuss von Dotzler sogar noch mit den Fingerspitzen am Ball. In der 72. Minute war ein starkes Zusammenspiel zwischen Dewein und Schröter nicht von Erfolg gekrönt. Nach dieser Szene schickte der Schiedsrichter TSV-Coach Schröter auf die Tribüne und musste sich danach von den Zuschauern einige nicht druckreife Worte anhören. Bevor er nach 77 Minuten die erste gelbe Karte gegen die Gäste verteilte, hatte er den Riesern schon viermal den gelben Karton vor das Gesicht gehalten.

Holzmann sorgt per Elfmeter für den umjubelten Erfolg

Als der gerade erst eingewechselte Tobias Stelzle von Jevtic von hinten gefoult wurde, kam der Täter mit einer gelben Karte davon. Die Gäste wollten den Siegtreffer, doch Dotzler schoss drüber (80.) und Alexander Jobst köpfte eine Jevtic-Flanke knapp vorbei (85.). Drei Minuten waren in der Nachspielzeit vorbei, als zunächst Florian Lamprecht mit einem Schuss von der Strafraumgrenze an Torwart Krasnic scheiterte. Der Ball kam zu Stelzle, der den Pfosten traf, aber zeitgleich von Krasnic gelegt wurde. Da der sonstige Elfmeterschütze Philipp Buser nicht mehr im Spiel war, legte sich Holzmann die Kugel zurecht und sorgte für einen Last-Minute-Sieg der Heimelf und gleichzeitig die erst zweite Niederlage der Oberbayern. Der TSV ist seit drei Begegnungen ungeschlagen und sammelte in dieser Phase starke sieben Zähler.

TSV Nördlingen: Lutz, Käser, Schmidt, Kaiser (ab 55. Michel), Lamprecht, Halbmeyer, Bosch, Holzmann, Buser (ab 89. Morasch), Schröter (ab 77. Stelzle), Dewein

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