Bayernliga Süd: Drittes Auswärtsremis in Folge

  
Torwart Andre Behrens bei einer seiner Glanztaten, als er in der 85. Minute einen Freistoß mit den Fingerspitzen über die Latte lenkte. Die Innenverteidiger Felix Käser und Nico Schmidt beobachten die Szene. Foto: Klaus Jais  

12. November 2018 | von Klaus Jais

Fußball-Bayernligist TSV Nördlingen hat sich auf Auswärtsremis spezialisiert: Das 0:0 bei der SpVgg Hankofen-Hailing war nach dem 1:1 in Kirchanschöring und dem 2:2 in Sonthofen bereits das dritte Auswärtsunentschieden in Folge und bereits das insgesamt sechste Remis der gesamten Saison.

TSV-Trainer Andreas Schröter konnte die gleiche Anfangself aufbieten, die auch gegen den TSV Rain (3:4) spielte. Das Geschehen spielte sich zunächst im Mittelfeld ab. Daniel Dewein stand knapp im Abseits (9.), Florian Lamprecht flankte hinter das Tor (11.) und auch Philipp Buser zielte vom Strafraumeck drüber (13.). Das waren keine klaren Chancen, zeigten aber vom Bemühen auch nach vorne zu spielen. Ein erster Aufreger, als Jonas Halbmeyer der Ball an die Hand sprang, aber Schiedsrichter Eduard Maier (Gruppe Schwandorf) ordnete die Situation – anders als die oft unsachlichen Zuschauer – richtig ein (15.).

In der 18. Minute die erste Chance der Heimelf und gleich ein Hochkaräter: Daniel Hofer gab in die Mitte, wo Christian Liefke mit einem Flachschuss an Torwart Andre Behrens scheiterte. Dann ermöglichte Patrick Michel mit einer schlampigen Abwehr Tobias Lemberger eine Schussmöglichkeit, doch er zielte genau auf Behrens (26.). Die Gäste hatten im weiteren Verlauf der ersten Hälfte nur noch eine Torannäherung, doch der lange Benedikt Gänger klärte die Dewein-Hereingabe knapp vor Alexander Schröter, der sich diesmal bei seinen Dribblings immer wieder festlief. Die Gastgeber hatten vor der Pause noch zwei gute Torchancen: Hofer verpasste auf dem holprigen Geläuf eine flache Flanke von Brian Wagner (33.) und drei Minuten später war Wagner der letzte Akteur einer Kombinationskette, doch wieder krachte die Bande – ein sicheres Zeichen für einen Schuss daneben.

Während der Referée in der ersten Halbzeit nur zwei gelbe Karten (gegen Patrick Michel nach Foul an Hofer und gegen Gänger nach Foul an Buser) verteilte, sah er in der Anfangsphase der zweiten Hälfte diesbezüglich Nachholbedarf. Für Fouls an Dewein und Holzmann gab es Gelb, aber auch Stefan Raab holte sich den gelben Karton ab. Im zweiten Durchgang gab es um einiges mehr zu notieren – hüben wie drüben. Halbmeyer legte einen Freistoß für Holzmann auf, doch dessen Schuss flog genauso über das Tor (49.) wie jener von Lamprecht nach einem starken Antritt (60.). Außerdem zielte Holzmann mit links genau auf Torwart Mathias Loibl und zwei weitere Holzmann-Schüsse landeten in besagter Bande. Nicht viel fehlte auch bei einem Schuss von SpVgg-Spielgestalter Tobias Richter (55.) und auch Tobias Beck (65.) und Hofer (68.) zielten knapp vorbei. Erstmals im Spiel musste sich Torwart Loibl mächtig strecken, als Holzmann aus über 25 Metern abgezogen hatte (70.).

Es wurde nie langweilig und Behrens erwies sich immer mehr als Chancenkiller: Am Ende einer Kombination zielte Wagner genau auf den TSV-Keeper (71.), der auch bei einem Schuss von Mateusz Krawiec toll abtauchte (74.). Als Tobias Lemberger nach einem Foul an Dewein die gelbe Karte erhielt, war die komplette Viererkette der Niederbayern gelbbelastet. Die bereits letzte Gästemöglichkeit hatte Lamprecht nach einem Sololauf, als ein eigener Abschluss sinnvoller gewesen wäre (78.). „Wir brauchen die Tribüne in den letzten zehn Minuten“, forderte der Stadionsprecher Walter Brunner die Zuschauer zum Anfeuern der Mannschaft auf. Und in der Tat stand das 0:0 auf einem wackligen Fundament: Mit der Fingerspitzen lenkte Torwart Behrens einen Freistoß von Krawiec über die Latte (84.) und die anschließende Ecke unterlief zwar Behrens, doch Liefke köpfte aus wenigen Metern drüber. Kapitän Matthias Lazar kassierte in der Nachspielzeit nach einem Foul an Schröter noch die Ampelkarte. Mit etwas Glück und einem starken Torwart Behrens holten sich die Rieser einen aber nicht unverdienten Auswärtszähler ab.

TSV Nördlingen: Behrens; Käser, Schmidt, Lamprecht, Michel (ab 77. Geiß), Holzmann, Raab, Halbmeyer, Buser (ab 86. Mayer), Schröter, Dewein (ab 92. Bosch)

Stimmen zum Spiel

Gerald Huber, Trainer der SpVgg Hankofen-Hailing: Es war von unserer Seite ein super Spiel und wir haben damit die richtige Antwort auf die schwache zweite Halbzeit im Derby bei der DJK Vilzing gegeben. Mit der Art und Weise wie wir heute aufgetreten sind war ich sehr zufrieden. Was wir im Training erarbeiten konnten wir umsetzen, nur die Torchancenverwertung war heute nicht gut.

Andreas Schröter, Trainer des TSV Nördlingen: Es war ein 0:0 der besseren Sorte. Die Gastgeber haben uns in der ersten Halbzeit unter Druck gesetzt. Dabei war unser Torwart Andre Behrens ein toller Rückhalt, der sich ein Sonderlob verdient hat. In der zweiten Hälfte sind wir über die Außen besser durchgekommen, aber wir hatten keine einzige hundertprozentige Chance. Mit dem Remis können wir gut leben, vielleicht etwas mehr als die Gastgeber. Meine Mannschaft hat heute Teamfestigkeit gezeigt.

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