Bayernliga Süd: „Vilzing-geschädigt“ nach München

  
  Daniel Holzmann wurde in Vilzing heftig attackiert, erhielt dann selber die Rote Karte und fehlt dem TSV Nördlingen beim Nachholspiel in München. Foto: Robert Milde

30. April 2019 | von Klaus Jais

Heftige Schiedsrichter-Kritik nach dem Remis in der Oberpfalz hält an. Die Konsequenz ist, dass morgen bei der „Löwen“-Reserve wichtige TSV-Akteure fehlen

Der 23. September vergangenen Jahres war der bislang schwärzeste Tag des TSV Nördlingen in der Fußball-Bayernliga. An einem ungewohnten Sonntag setzte es im Heimspiel gegen den TSV 1860 München II vor 850 Zuschauern eine deftige 0:8-Schlappe. Zwischen der 51. und 60. Minute gelangen den Junglöwen allein drei Tore. Am Maifeiertag findet nun an der Grünwalder Straße das Rückspiel statt, das ursprünglich auf Karsamstag terminiert war, dann auf Wunsch der Löwen auf Gründonnerstag vorverlegt und schließlich wegen Spielerabstellungen zu einer Auswahlmannschaft endgültig auf den 1. Mai (Spielbeginn 14 Uhr) terminiert wurde.

Der Unterschied betrug zwar damals acht Tore, doch in der Tabelle beträgt der aktuelle Abstand zwischen den Kontrahenten nur einen Punkt. Mit nur 20 Heimpunkten gehören die Münchner zu den eher heimschwachen Mannschaften der Liga. Auf jeden Fall sind sie unberechenbar. Von den sechs Spielen dieses Jahres wurden ausgerechnet die beiden gegen die Spitzenmannschaften Pullach und Kottern jeweils mit 4:0 gewonnen, zudem siegten sie am vergangenen Sonntag beim Schlusslicht TuS Holzkirchen 1:0. Bereits 16 verschiedene Torschützen teilen sich die 51 Treffer des TSV 1860 II, der von Sebastian Lubojanski trainiert wird. Ugur Türk, der im Hinspiel viermal traf, ist mit 13 Treffern der interne Schützenkönig, gefolgt von Dennis Dressel mit neun Toren. Türk ist aber auch der Spieler mit bereits zwei Feldverweisen.

Apropos Feldverweise: In der laufenden Saison hatte der TSV Nördlingen bislang gerade mal eine gelb-rote Karte gegen Alexander Schröter zu verzeichnen. In Vilzing kam es aber knüppeldick für die Rieser, denn sowohl Daniel Holzmann (43./Tätlichkeit) als auch Alexander Schröter (64./grobes Foul) erhielten von Schiedsrichter André Denzlein (Gruppe Maintalrödengrund) die Rote Karte gezeigt. In der U23 erwischte es einen Tag später auch noch Torwart Andre Behrens.

TSV-Trainer Schröter schildert detailliert, wie es letztlich zum Feldverweis gegen Daniel Holzmann kam: „Gegen Daniel Holzmann wurde in der ersten Halbzeit eine regelrechte Hetzjagd betrieben, was auch die Fernsehbilder beweisen. Mehreren Attacken auf die Beine und teils von hinten konnte er aufgrund seiner hohen Geschwindigkeit nur durch Glück entgehen, was der Schiedsrichter in keiner Art und Weise unterband, geschweige denn bewertete. Dies war die Ursache meiner Erregung, die dem Schutz meiner Spieler galt. Enttäuschend ist, dass der Schiedsrichterassistent die Ursache stets erkannte, nach dem Spiel im Gespräch einräumte und bereits vor dem Feldverweis an Daniel Holzmann wortwörtlich mitteilte, dass dieser die 90 Minuten nicht durchspielen werde.“ Auch zum Feldverweis gegen seinen Sohn Alexander hält der TSV-Coach mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg: „Schiedsrichter Denzlein gab anschließend an, dass die Aktion von Alexander Schröter im Kampf um den Ball passierte, um nunmehr in der schriftlichen Meldung an das Sportgericht von ,offener Sohle ohne Chance, den Ball zu spielen’ zu sprechen. Zudem bekommt insbesondere die Äußerung des Assistenten sowie eine sekundenlange, innige Umarmung des Schiedsrichters mit dem Vilzinger Trainer vor dem Spiel zur Begrüßung im Nachhinein mehr als ein ,Gschmäckle’ und mündet für mich nun in das Gefühl einer lähmenden Wehrlosigkeit als Mannschaftsverantwortlicher“.

Fakt ist nun, dass die Rieser im Kampf um den Klassenerhalt auf wichtige Spieler verzichten müssen. Gegen den TSV 1860 München hofft der TSV-Coach auf die Gesundung von Nico Schmidt und „weiterhin auf die tolle Moral, die mein charakterstarkes Team insbesondere in der langen Unterzahlspielzeit in Vilzing an den Tag legte“. Schröter sieht sein Team physisch voll auf der Höhe und auch taktisch qualifiziert. „Diese Tugenden werden wir auch gegen die Profireserve brauchen, um nicht nur die empfindliche Hinspielschlappe vergessen zu machen, sondern weiter vor den Relegationsplätzen Boden gut zu machen“, so Schröter abschließend. Zum Kader hinzu kommen Maxemilian Hintermeier, Daniel Kienle, Genrich Morasch, Nico Schmidt (?) und Moritz Taglieber. Abfahrt mit Bus wird um 10.30 Uhr im Rieser Sportpark sein.

TPL_BEEZ2_ADDITIONAL_INFORMATION

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.
Ok