Landesliga Südwest: Ein Tor reicht zum zweiten Heimsieg

23. August 2021 | Quelle: Rieser Nachrichten (Klaus Jais)

Nach einer Gedenkminute für den Vollblutstürmer Gerd Müller geizt der TSV Nördlingen im Heimspiel gegen Ehekirchen mit Offensivpower. Kerscher-Team ist nun seit sechs Spielen ungeschlagen

Es war im vierten Heimspiel erst der zweite Heimsieg, aber er war so was von verdient. 1: 0 (1: 0) siegte Fußball-Landesligist TSV Nördlingen vor 390 Zuschauern gegen den FC Ehekirchen, der im gesamten Spiel dank einer äußerst sattelfesten TSV-Deckung keine einzige Torchance hatte.

Der Bayerische Fußball-Verband hatte seine Vereine aufgerufen, dem am Sonntag vor einer Woche verstorbenen Gerd Müller bei den kommenden Verbandsspielen mit einer Gedenkminute die Ehre zu erweisen. Hierfür gibt es in ganz Bayern wohl keinen besseren Ort als das Gerd-Müller-Stadion. Stadionsprecher Helmut Stiller musste die ehrenden Worte über Megafon verlesen, da die Lautsprecheranlage ausgefallen war.

Beide Mannschaften spielten mit Trauerflor. Als dann Schiedsrichter Florian Islinger (SpVgg Hainsacker, Gruppe Regensburg) die Partie anpfiff, waren gerade mal sieben Sekunden gespielt, als Etienne Perfetto von einem Ball aus Kurzdistanz im Gesicht getroffen wurde und zu Boden ging. Da er Gedächtnisverlust hatte, wurde er zur Beobachtung ins Krankenhaus eingeliefert.

Die Rieser waren aber nicht geschockt und drückten dem Spiel in allen Mannschaftsteilen ihren Stempel auf. Beim ersten gelungenen Angriff über Manuel Meyer und Felix Käser stand Simon Gruber im Abseits. Dann wurde Gruber nach einer Meyer-Flanke in die Zange genommen, doch der Referée sah den Tatbestand eines Fouls im Strafraum nicht erfüllt. Jonathan Grimm kam nach einer Ecke am kurzen Pfosten zum Kopfball und der für Perfetto eingewechselte Julian Bosch schoss nach Grubers Rückpass von der Torauslinie vorbei. Die Gastgeber konnten ihre Chancenqualität nach 25 Minuten nicht mehr aufrechterhalten, der Spielaufbau wurde behäbiger und die letzten Bälle wurden schlampig abgeliefert. Ein 30-Meter-Freistoß von Jens Schüler bereitete Torwart Simon Lenk keine Probleme (31.).

In der 37. Minute fiel dann das Tor des Tages: Meyer wurde an der Seitenauslinie von Markus Müller gefoult, der Freistoß von Schüler war lange unterwegs und erreichte den Kopf von Gruber, der ins lange Eck einnickte. Die Platzherren zeigten sich sehr giftig in den Zweikämpfen, wobei sie aber wenig foulten und folgerichtig im gesamten Spiel nur eine gelbe Karte (Puscher/65.) erhielten.

Mit einem strammen Schuss von Gruber ans Außennetz begann die zweite Hälfte. Dann wurde Puschers Sololauf von Robin Spieler kurz vor der Strafraumgrenze gestoppt, Meyer zirkelte den Freistoß zwar an der Mauer, aber auch am Tor vorbei (52.). Ein Flachschuss von Meyer aus 25 Metern genau mittig aufs Tor war dann für längere Zeit die einzige Offensivszene (67.), während die Gäste zu einem ihrer seltenen Eckbälle kamen. Das Zweikampfverhalten der Rieser war durchweg stark, hinzu kam eine stete Kopfballpräsenz von Nico Schmidt, Jakob Mayer und Käser. Die Einheimischen begannen allerdings früh, das Ergebnis zu verwalten und spielten mitunter viele Rückpässe. Erst in den letzten zehn Minuten besannen sie sich wieder auf ihre Offensivqualitäten. Der eingewechselte Simon Lösch kam nach einer Stafette über Puscher und Bosch frei zum Abschluss, schoss aber zu schwach und genau auf den Torwart (79.). Außerdem tauchte Bosch nach einem weiten Ball von Schmidt allein vor Torwart Lenk auf, setzte den finalen Schuss aber vorbei (85.). Außerdem versuchte es Bosch mit einem langen Ball über den Torwart, der sich aber nicht überlisten ließ (88.). Der heimische TSV machte es unnötig spannend, das Spiel schon früher zu entscheiden. Am Ende war es trotzdemdas sechste Spiel in Folge ohne Niederlage, aber die starken Gegner kommen noch, die Rieser haben bislang noch gegen keine der ersten fünf Mannschaften gespielt.

TSV Nördlingen: Martin; Käser, Schmidt, Schüler, Grimm, Puscher, Perfetto (ab 2. Bosch, ab 92. Sandmeyer), Gruber, Mayer, Schröter (ab 73. Lösch), Meyer (ab 91. Dammer)

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