Bayernliga Süd: Knappe Niederlage beim Tabellenführer

 
Eine strittige Szene beim Stand von 2:1: Daniel Zillner (in Grün-Weiß) bedrängt Simon Gruber, der zu Fall kam, aber wegen einer „Schwalbe“ die Gelbe Karte sah. Foto: Klaus Jais  

24. April 2023
Quelle: Rieser Nachrichten (Klaus Jais)

Beim Spitzenreiter SV Schalding-Heining schlagen sich die Rieser sehr gut, gehen aber mit einem 1:2 nach Hause. Die Form stimmt vor dem wichtigen Dachau-Spiel.

Mit dem gleichen Ergebnis wie das Hinspiel ist die Fußball-Bayernligapartie zwischen dem SV Schalding-Heining und dem TSV Nördlingen ausgegangen. 1:2 unterlagen die Rieser beim Tabellenführer, der zwei Abwehrfehler in Tore ummünzte. Dabei traten die Nördlinger stärker auf als erwartet und bereiteten dem Favoriten besonders in der ersten Halbzeit einige Probleme.

Den Gästen fehlte nicht nur Mirko Puscher, sondern auch Marc Hertlein (Wadenprobleme) und der erkrankte Mario Taglieber waren kurzfristig zu ersetzen. So kam Winterneuzugang Benito Alisanovic zu seinem ersten Einsatz in der Startelf. Die Gastgeber, bei denen der verletzte Torjäger Markus Gallmaier fehlte, kombinierten in der Anfangsphase recht flüssig, doch nur ein Freistoß von Jonas Roßdorfer flog über das Tor (2.). Die Gäste konnten das Spiel ausgeglichen gestalten und gerieten doch nach zwölf Minuten in Rückstand. Julian Bosch verschätzte sich bei einem weiten Anspiel auf Dominik Weiß, sah somit nur die Hacken des SVS-H-Akteurs, der von der Torauslinie auf den Elfmeterpunkt zurücklegte, von wo aus Nemanja Radivojevic den Ball unter die Latte ins Tor schoss (12.).

Nördlingen war danach einen Tick aktiver und mutiger: Ein Schröter-Kopfball nach einer Freistoßflanke von Jens Schüler war nicht ungefährlich, Nico Schmidt kam aus wenigen Metern zum Abschluss (19.) und Gruber verfehlte nach einem Meyer-Zuspiel nur knapp das lange Eck (25.). Eine Stiefelspitze fehlte Perfetto nach einer vorausgegangenen Kombination über Schüler und Meyer. Die Niederbayern hatten ihren ersten Eckball erst nach 24 Minuten. Bei einer unfreiwilligen Rückgabe von Bosch aus vier Metern musste Torwart Besel nachfassen, und als Nico Schmidt vor dem eigenen Strafraum ins Dribbling ging, endete dies mit einem Foul und einer Gelben Karte.

Es waren somit die Gäste, die für die Chancen der Gastgeber sorgten. Ausnahme hiervon war ein Freistoß von Florian Schnabel genau auf Torwart Besel (38.). Mit einem Konter von Gruber auf Meyer, der das Außennetz anvisierte, ging die erste Halbzeit zu Ende, in der die Gastgeber spielerische Vorteile hatten, aber chancenmäßig hatten die Rieser sogar ein Plus. Die Niederbayern waren enorm konteranfällig und hätten gut und gerne den einen oder anderen Gegentreffer „fressen“ können.

Der zweite Abschnitt begann mit einer Schusschance der Einheimischen: Patrick Drofa jagte die Kugel mit links über die Latte (49.). Vier Minuten später das 2:0, erneut durch Radivojevic: Vorausgegangen war ein fataler Querpass von Alisanovic zum Gegner. Der Torschütze zog wenig später gleich wieder ab, doch diesmal flog der Ball über die Latte. Nun waren die Niederbayern im Chancenplus: in der 68. Minute ein toller Schuss von Weiß und eine ebenso sehenswerte Parade von Besel. Der nach 65 Minuten eingewechselte Leon Dammer hatte einen starken Auftritt, als er mit seinem schwächeren rechten Fuß Torwart Daniel Schedlbauer zu einer Glanzparade zwang (69.).

Ansonsten stand die Defensive der Platzherren sehr gut. Wenn schon spielerisch kein Durchkommen war, dann eben mit einem Fernschuss. Jonathan Grimm packte aus über 25 Metern den Hammer aus und visierte die Lattenunterkante an. In Wembley-Manier sprang der Ball runter auf die Linie, gut postierte Zuschauer hatten das Spielgerät bereits hinter der Linie gesehen. Der Treffer hätte wahrscheinlich – anders als in Wembley – nicht gegolten, wenn nicht Gruber das Leder vollends über die Linie bugsiert hätte (77.).

Drei Minuten später gab es eine strittige Szene, als Gruber vom eingewechselten Daniel Ziller im Strafraum bedrängt wurde und zu Fall kam. Schiedsrichter Felix Brandstätter (SV Zamdorf München) wertete dies als „Schwalbe“ und zeigte Gruber die Gelbe Karte. Die Chancen auf ein Remis wurden jedoch ab der 83. Minute geschmälert, als der mit einer fragwürdigen Gelben Karte vorbelastete Alexander Schröter Burmberger foulte und dafür die Ampelkarte kassierte. So hatten die Niederbayern die letzten Chancen: Einen Schuss von Alexander Kurz entschärfte Besel in idealer Flughöhe (85.), und auch ein Freistoß von Drofa wurde eine sichere Beute von Besel (90. + 2). Es war letztlich ein wackeliger Heimdreier des Favoriten vor 502 Zuschauerinnen und Zuschauern. Am kommenden Samstag (Anstoßzeit geändert auf 17 Uhr) ist der TSV Dachau 1865 zu Gast im Gerd-Müller-Stadion. Die Oberbayern liegen nur noch zwei Punkte hinter den Riesern.

Karl Schreitmüller, Trainer des TSV Nördlingen: „Ich bin heute stolz auf meine Mannschaft. Wir waren bestimmt nicht die schlechtere Truppe, stehen aber trotzdem ohne Punkte da. Lieber hätten wir schlecht gespielt und einen Punkt mitgenommen, der heute verdient gewesen wäre. Durch unser schnelles Umschaltspiel haben wir uns genügend Chancen herausgespielt, doch vor dem Tor haperte es am Abschluss. Vor allem in der ersten Halbzeit hätten wir in Führung gehen können.“

Josef Holler, Co-Trainer des SV Schalding-Heining: „Wir hatten heute die Vorgabe, dass wir alles raushauen, was wir drinnen haben. Wir wollten unbedingt den Heimdreier, da Verfolger Memmingen am Freitag bereits nur 0:0 gespielt hatte. Jetzt haben wir wieder fünf Punkte Vorsprung. Die Gäste haben viele große Spieler in ihren Reihen und hatten auch ihre Chancen.“

SV Schalding-Heining: Schedlbauer; Kirschner, Drofa, Brückl, Schnabel, Rossdorfer, Burmberger, Weiß (78. Kurz), Tschugg, Knochner, Radivojevic (65. Zillner)

TSV Nördlingen: Besel; Schüler, Schmidt, Bosch (ab 78. Pesut), Alisanovic (ab 57. Trautwein), Grimm, Gruber, Mayer, Perfetto (ab 65. Dammer), Meyer, Schröter

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