Bayernliga Süd: Gastspiel beim vielleicht stärksten Team der Liga

 
Die Nördlinger Bayernliga-Fußballer (links im Bild: Mirko Puscher) spielen am Sonntag in Augsburg. Foto: Dieter Mack

 

8. September 2023 | Quelle: Rieser Nachrichten

Gegen den TSV Schwaben Augsburg wollen sich die Nördlinger teuer verkaufen. Coach Schreitmüller kündigt eine Überraschung in der Aufstellung an.

Von Klaus Jais

Der Fußball-Bayernligist TSV Nördlingen hat am kommenden Sonntag (14 Uhr im Ernst-Lehner-Stadion Augsburg) ein schweres Auswärtsspiel vor sich. Gastgeber ist der Tabellenvierte TSV Schwaben Augsburg, der in dieser Saison erst einmal verloren hat und der mit erst sechs Gegentoren zusammen mit Pipinsried die beste Abwehr der Liga stellt.

Die einzige Niederlage kassierten die Augsburger bereits am zweiten Spieltag (26. Juli), als zu Hause gegen den VfR Garching 2:3 verloren wurde. In der vergangenen Saison verloren die Rieser beide Spiele gegen die Violetten: Zu Hause setzte es eine 3:6-Niederlage, und in Augsburg wurde 1:3 verloren. Fünf von neun Toren schoss Julian Kania, der inzwischen zum Regionalligisten 1. FC Nürnberg II gewechselt ist. Er liegt mit sieben Toren an zweiter Stelle der Torschützenliste. In der abgelaufenen Runde erzielte er herausragende 26 Treffer und sicherte sich zudem im Trikot der Bayern-Auswahl die Torjägerkanone beim UEFA Regions’ Cup in Spanien. Bei beiden Spielen wurden die Rieser geschwächt: Beim 3:6 sah Nico Schmidt bereits in der zweiten Minute die Rote Karte und beim 1:3 wurde Etienne Perfetto nach 55 Minuten des Feldes verwiesen.

Trotz des Abgangs von Kania gab sich Schwaben-Manager Max Wuschek vor der Saison überzeugt, dass die Schwaben eine gute Saison spielen werden: „Wir haben eine starke Truppe, mit der wir den siebten Tabellenplatz aus der Vorsaison verbessern wollen. Die Liga ist extrem cool, da unser Regierungsbezirk mit einer sehr starken Fraktion vertreten ist.“

Vor rund drei Wochen dann ein Paukenschlag beim TSV Schwaben Augsburg. Der Süd-Bayernligist trennte sich von seinem Trainer Janos Radoki. Zwischen Radoki und Teilen der Mannschaft soll die Chemie nicht mehr gestimmt haben. Der ehemalige Bundesligaspieler und Coach des Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth, sowie Trainer beim ungarischen Erstligisten Puskas FC war seit August 2020 bei den Violetten als Trainer tätig. Als Spielertrainer wird bei den Schwaben bis auf Weiteres der ehemalige Bundesligaprofi Matthias Ostrzolek, seit Saisonbeginn als Spieler beim TSV Schwaben Augsburg aktiv, übernehmen. Als Assistent soll der bisherige Co-Trainer Roland Bahl weitermachen.

Dass es jetzt zur Trennung kam, gefällt auch Roland Bahl nicht. „Ich kenne Janos seit über 30 Jahren, wir hatten menschlich und als Trainerduo stets ein gutes Verhältnis“, sagt er, und bricht auch sportlich eine Lanze für seinen ehemaligen Kollegen: „Er hat die Mannschaft enorm weiterentwickelt.“ Trotzdem will Bahl jetzt den Verein, der ihm sehr am Herzen hängt, nicht im Stich lassen. „Die sportliche Leitung und Matthias Ostrzolek haben mich gebeten, weiterzumachen, und das werde ich auch tun“, erklärte Bahl, der aus Fremdingen stammt.

Personell gibt es hingegen gute Nachrichten. Benedikt Krug, der wegen Herzproblemen seit dem Spiel gegen den VfR Garching Ende Juli pausieren musste, bekam jetzt von seinen Ärzten grünes Licht und darf wieder trainieren. Auch der ebenfalls zuletzt angeschlagene Marco Zupur hat das Training wieder aufgenommen.

„Nimmt man die Ergebnisse her, dann war der Trainerwechsel bei den Schwaben kein Nachteil. Ich schätze die Augsburger als aktuell die beste Mannschaft der Liga ein, weil sie sehr dynamisch sind, viel Zug aufs Tor haben, eine gute Spielanlage besitzen und gut ausgebildete Spieler haben. Ich hatte vor der Saison die Schwaben als einen meiner Meisterschaftsfavoriten genannt. Durch ihre gezielten Verstärkungen sind sie als höherwertig zu betrachten als in der Vorsaison“, sagt Nördlingens Trainer Karl Schreitmüller. Die Schwaben sieht er sogar noch stärker als die Münchner Löwen, „weil sie dynamischer sind und auch mehr erfahrene Spieler in ihren Reihen haben“, so der TSV-Trainer.

Schreitmüller kann nicht auf die gleiche Mannschaft der Vorwoche zurückgreifen, weil sich Mario Taglieber im Urlaub befindet. Auch der Einsatz von Jonathan Grimm ist eher unwahrscheinlich: Der Polizist hat die gesamte Woche Dienst bei der IAA in München. Die Ausstellung geht zwar am Sonntag zu Ende, aber ob er früher gehen darf, ist fraglich.

„Wenn Grimm und Taglieber fehlen, dann haben wir ein Problem, aber wir haben uns bereits etwas einfallen lassen, wir werden für eine Überraschung sorgen“, erklärt Schreitmüller, der im Training Kurzurlauber wie Mirko Puscher und Alexander Schröter vermisste. Außerdem begann Jakob Mayer ein fünfmonatiges Praktikum und wird deshalb auch gelegentlich im Training fehlen. „Wir werden uns richtig teuer verkaufen, wir haben nichts zu verlieren“, so der TSV-Trainer abschließend.

Der Schiedsrichter der Partie am Sonntag wird Johannes Wagner (DJK Ingolstadt) sein. Abfahrt am Rieser Sportpark ist um elf Uhr.

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