Bayernliga Süd: Landkreis-Derby im Gerd-Müller-Stadion

 
Ein Foto vom bisher letzten Aufeinandertreffen in einem Freundschaftsspiel am 29. August 2020. Links Jonas Greppmeir (jetzt Schwaben Augsburg), am Ball Manuel Meyer. Archivfoto: Klaus Jais

 

16. September 2023 | Quelle: Rieser Nachrichten

Das Derby vereint alte Bekannte. Tabellarisch steht im Kampf um den Klassenerhalt einiges auf dem Spiel.

Von Nico Lutz

Zum ersten Mal seit fast fünf Jahren dürfen sich Fußballfans wieder auf ein Derby zwischen zwei Mannschaften aus dem Landkreis Donau-Ries in der Bayernliga Süd freuen. Damals wie heute sind es der TSV Nördlingen und der TSV Rain, die aufeinandertreffen. Die Partie stellt auch ein Wiedersehen mit alten Bekannten dar – und zwar für beide Vereine.

Nach dem freiwilligen wie auch sportlichen Abstieg aus der Regionalliga mussten sich die Gäste komplett neu aufstellen. Neben Trainer Martin Weng, Co-Spielertrainer Johannes Müller und Kapitän Stefan Müller verabschiedete sich der Großteil des Regionalliga-Kaders. Dementsprechend haben die Blumenstädter eine äußerst geschäftige Sommerpause hinter sich. Die Trainerfrage wurde mit einer internen Lösung geklärt, es übernahm der erst 25-jährige Tjark Dannemann, der auch in Nördlingen kein Unbekannter ist.

In seiner Jugend spielte er nämlich beim TSV, trainiert wurde er damals unter anderem von Andreas Langer, Nördlingens jetzigem Fußball-Abteilungsleiter. Danach wechselte der Donauwörther nach Ingolstadt, ehe er sich 2019 Rain anschloss, wo er in der Rückrunde des Vorjahres als Übungsleiter der zweiten Mannschaft erste Erfahrungen im Trainergeschäft sammelte. Unterstützt wird er vom spielenden Co-Trainer Marco Luburic, der nach zwei Jahren bei Schwaben Augsburg zurückkehrte. Auch er hat ein Jahr lang die Schuhe für den TSV Nördlingen geschnürt, in der Spielzeit 2016/17. Die beiden arbeiten mit einem radikal umgebauten Kader: 17 der 22 Akteure, die bislang in der Bayernliga Süd eingesetzt wurden, sind Neuzugänge. Darunter mit Etienne Perfetto, Benito Alisanovic und Julian Bosch gleich drei Spieler, die in der abgelaufenen Saison noch in Nördlingen gekickt haben.

Auch auf Nördlinger Seite kommt es zum Treffen mit alten Bekannten, Trainer Karl Schreitmüller war insgesamt fast sechs Jahre lang in verschiedenen Rollen in Rain aktiv. „Ich habe sehr positive Erinnerungen an diese Zeit und freue mich auf eine gute Kulisse. Ich habe in meinem Umfeld gemerkt, dass reges Interesse an der Partie besteht“, so der Coach. Mit Luburic und Fabian Triebel sind noch zwei Spieler im Kader, die schon unter Schreitmüller in Rain gespielt haben. Beim bisher letzten Aufeinandertreffen in einem Punktspiel im Jahr 2018 gewann der TSV Rain mit 4:3 im Gerd-Müller-Stadion, wobei ein gewisser Julian Brandt einen Dreierpack für die Gäste schnürte – heute ist er Spieler und Co-Trainer in Nördlingen.

Die neu zusammengestellte Truppe aus Rain ging als Wundertüte in die Runde, vor dem 11. Spieltag steht sie, ebenso wie der TSV Nördlingen, bei zwölf Zählern und damit unmittelbar vor den Relegationsplätzen. Am vergangenen Wochenende setzte sich die Truppe mit 2:0 gegen Türkspor Augsburg durch. Anders der TSV Nördlingen, der am Sonntag eine 0:1-Niederlage gegen Schwaben Augsburg hinnehmen musste. Nach dem Platzverweis gegen Torhüter Daniel Martin spielte der TSV bei tropischen Temperaturen eine Stunde in Unterzahl, auf die Leistung könne man jedoch aufbauen, wie Schreitmüller betont: „Wir sind nicht auseinandergebrochen, haben uns kämpferisch gegeben und sind sogar zu Chancen gekommen. Das Glück war aber nicht auf unserer Seite.“

Mehr erhofft er sich aus der anstehenden Partie, die angesichts der tabellarischen Situation von großer Bedeutung sein kann: „Ich erwarte eine Mannschaft, die auf unserem Niveau agiert. Der Gewinner dieser Partie kann sich im Kampf um den Abstieg in eine deutlich bessere Situation bringen, wir wollen Rain mit einem Sieg hinter uns lassen“, sagt Schreitmüller, der sich auf eine umkämpfte Partie einstellt: „Das ist keine spielbestimmende Mannschaft, sie bauen auf defensiver Ordnung auf und lauern auf ihre Chancen. Mit Marc Sodji haben sie einen echten Konterspieler.“

Für das Duell mit dem Lokalrivalen steht Daniel Martin gesperrt nicht zur Verfügung. In seinen Vertreter Alverik Montag, der vor seinem vierten Bayernliga-Spiel steht, hat Schreitmüller volles Vertrauen. Ansonsten kann er aus dem Vollen schöpfen. Auch Jonathan Grimm, der in den beiden jüngsten Partien beruflich bedingt nur für die zweite Halbzeit eine Option war, könnte in die erste Elf zurückkehren. Beim TSV Rain muss derweil Verteidiger Matej Rados eine Rotsperre aussitzen.

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