Landesliga Südwest: Ein stimmungsvolles Derby

02. September 2013 | von Klaus Jais

Am Ende verdientes 2:2 zwischen Nördlingen und Dinkelsbühl

An beiden TSV Toren beteiligt: Nico Oefele (links) bereitete den ersten Nördlinger Treffer vor und erzielte den zweiten selbst.

Der TSV Nördlingen kann kein Landesliga-Heimspiel mehr gewinnen. Nach dem 1:1 gegen die SpVgg Kaufbeuren und dem 0:3 gegen den TSV Landsberg reichte es gegen den SV Sportfreunde Dinkelsbühl nur zu einem 2:2. Letztlich war das erste schwäbisch-fränkische Derby vor 750 Zuschauern ein Spiel mit viel Emotionen, mit insgesamt acht gelben und einer gelb-roten Karte. Und unter dem Strich war das Remis auch ein gerechtes Ergebnis.

TSV-Trainer Karl-Heinz Schüler konnte die gleiche Anfangself aufbieten, die am Dienstag gegen die DJK Ammerthal begonnen hatte. Besonders motiviert war Daniel Holzmann, der in Aufkirchen und damit nur 15 Kilometer von Dinkelsbühl entfernt wohnt. Seinen strammen Rechtsschuss lenkte Torwart Philipp Deeg zur Ecke (7.). Die Rot-Weißen spielten von Anfang an lange Bälle und waren somit wesentlich zügiger in Tornähe als die Rieser. Nach elf Minuten nahm Tim Müller einen weiten Pass seines Bruders Philipp auf, lief alleine auf Torhüter Benny Thum zu und vollstreckte zum 0:1. In der 24. Minute kam Tim Müller erneut aus der Tiefe des Raums, aber diesmal scheiterte er allein vor Thum.

Die Gelegenheiten der Rieser waren vorhanden, wenn auch nicht unbedingt hochkarätig. Ein tolles Solo von Nico Oefele endete mit einem Schuss genau auf Stammkeeper Deeg (13.) und Daniel Hensolt konnte von einem Querschläger nicht profitieren. Auch Nico Hensolt kam nach einem Freistoß von Karl-Heinz Brückel nicht so richtig zum Zug (30.). Die Mittelfranken waren sehr präsent und oft einen Tick schneller am Ball als die Gastgeber, die sich immer wieder in Einzelaktionen verzettelten. Als der früh eingewechselte Stefan Gruber auf Stephan Sachs ablegte, stand Torwart Thum genau dort, wo der Ball landete. Aber auch bei einem schönen Schuss von Daniel Hensolt stand Deeg genau am richtigen Fleck (34.). Die größeren Spielanteile der Einheimischen führten in der 45. Minute zum Ausgleich durch das dritte Saisontor von Daniel Hensolt, der nach einem Zusammenspiel mit Oefele mit links ins kurze Eck traf.

Nach der Pause die Gastgeber mit ihrer stärksten Phase

Mit Beginn der zweiten Halbzeit setzte Nördlingen seine Überlegenheit fort und hatte nun seine stärkste Phase. Johannes Höhenberger verlängerte ein weites Zuspiel, doch Torwart Deeg hatte aufgepasst. Dann spielte Holzmann auf Manuel Meyer, aber Steffen Engelhardt konnte gerade noch zur Ecke blocken und erneut Meyer hatte wieder einen starken Auftritt, doch erreichte er wiederum nur einen Eckball. „Auf geht’s Freunde“, skandierten die zahlreichen Zuschauer aus Dinkelsbühl, die merkten, dass die Mannschaft nun ihre Unterstützung brauchte. Zwei Schüsse von Pascal Haltmayer waren die einzige Ausbeute der Gäste in den ersten 20 Minuten des zweiten Abschnitts.

Erstmalige TSV-Führung nach genau einer Stunde

Die Rieser unterbanden nun frühzeitig die langen Bälle der Gäste und zeigten sich auch im Zweikampfverhalten verbessert. Die logische Folge war die erstmalige Führung durch den überlegten Abschluss von Oefele nach Vorarbeit von Holzmann (60.).

Wer aber geglaubt hatte, Nördlingen würde nachlegen und die Vorentscheidung suchen, der sah sich getäuscht. Vielmehr kamen die Sportfreunde wieder zurück ins Spiel und witterten mit der nun lautstarken Unterstützung der zahlreich mitgereisten Fans ihre Chance. In der 74. Minute war es dann so weit: Nach einer Freistoßflanke legte Johannes Müller von der Torauslinie den Ball per Kopf auf den langen Pfosten, wo Johannes Bauer goldrichtig stand und den Ball ebenfalls mit dem Kopf zum 2:2 über die Linie drückte. In der 82. Minute leitete ein Ballverlust von Meyer in der gegnerischen Hälfte die Riesenchance zum 2:3 ein. Blitzschnell spielte Maximilian Sachs auf Haltmayer, der auf Stefan Gruber querlegte. Doch der Wilburgstetter, der in jungen Jahren schon beim TSV Nördlingen spielte, traf das leere Tor nicht. In der 87. Minute revanchierte sich Stephan Sachs an Holzmann für ein Foul, doch der sehr unaufgeregt und sachlich pfeifende Schiedsrichter Oliver Jüllig (Hilpoltstein) beließ es bei einer gelben Karte gegen Sachs und einer Ampelkarte gegen Holzmann. Eine Volleyabnahme von Maximilian Sachs über das Tor war die letzte Szene in einem nicht hochklassigen, aber spannenden Spiel.

TSV Nördlingen: Thum; Bagrov, Brückel, Kaiser, Nico Hensolt, Holzmann, Raab, Oefele (ab 84. Rotzer), Meyer, Höhenberger, Daniel Hensolt

SV Sportfreunde Dinkelsbühl: Deeg; Danowski (ab 78. Maximilian Sachs), Philipp Müller, Engelhardt, Johannes Müller, Bauer, Haltmayer, Stephan Sachs, Dürr (ab 30. Gruber), Tim Müller (ab 62. Schneider), Consentino Schiedsrichter: Oliver Jüllig (Hilpoltstein)

Zuschauer: 750

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