Landesliga Südwest: Auf die Torhüter ist Verlass

 

   Bis zum zwölften Spieltag musste sich TSV-Neuzugang Sven Rotzer (links) gedulden, bis ihm sein erstes Landesligator gelungen ist. Foto: Dieter Mack

28. September 2013 | von Marc Lamberger

FC Memmingen II seit fünf Spielen ohne Gegentor

Es ist fast ein wenig frech, was Philipp Beigl und Martin Kelz so getrieben haben. Beide sind Torhüter beim FC Memmingen II, für den sie sich Woche für Woche abwechseln. Mal spielt Beigl, mal Kelz. In manchen Vereinen würde ein derart häufiges Wechselspiel die Konstanz innerhalb der Mannschaft gefährden. Bei den Memmingern tut es das nicht. Seit fünf Spielen hat der Fußball-Club in der Landesliga Südwest kein Gegentor mehr kassiert – Beigl und Kelz haben die gegnerischen Angreifer sozusagen gedemütigt. Das soll sich am 13. Spieltag ändern, denn an diesem Samstag empfängt der TSV Nördlingen um 15.30 Uhr die Regionalliga-Reserve des FCM.

Das Ziel ist klar: Egal, wer bei den Allgäuern letztlich im Tor steht – er soll, im wahrsten Sinne des Wortes, alle Hände voll zu tun haben. Einer, der dafür sorgen soll, ist Sven Rotzer. Der 20-Jährige wechselte in der Sommerpause von Kreisligist Altisheim/Leitheim nach Nördlingen, wo er sich auf Anhieb gut integriert hat. Nur auf sein erstes Pflichtspieltor in der Landesliga musste er bis zum zwölften Spieltag warten. Am vergangenen Sonntag ist es ihm gelungen, denn beim Auswärtssieg in Friedberg traf er nach 13 Minuten zum zwischenzeitlichen 2:0. „Es ist Zeit geworden, dass ich mal treffe“, sagt Rotzer, der in Leitheim wohnt und in der Jugend für die JFG Donauwörth gespielt hat. „Anfangs war die Umstellung von Kreisliga auf Landesliga nicht leicht, vor allem vom Tempo her.“ Mittlerweile kommt er aber gut mit dem schnelleren Spiel zurecht, auch im Team fühlt er sich wohl. „Die Jungs haben mich gut aufgenommen und sind total locker drauf.“

Eine gewisse Lockerheit wollen er und seine Mitspieler am Samstagnachmittag auch auf dem Platz zeigen, denn mit Memmingen II kommt ebenfalls eine spielstarke Mannschaft in den Rieser Sportpark. Der FC hat wie der TSV ein Nachwuchsleistungszentrum im Verein, wobei die Jugend-Mannschaften noch etwas höher spielen als in Nördlingen. Das Gros der Memminger Fußballer war in der Jugend regelmäßig in der Bayernliga am Ball. Nun wollen sich die Spieler über die Landesliga mittelfristig für die Regionalliga-Mannschaft empfehlen. „Der Verein hat viele gut ausgebildete Spieler und eine konstant gute zweite Mannschaft, die nicht umsonst 19 Punkte hat“, sagt TSV-Trainer Karl-Heinz Schüler. Allerdings hat seine Elf als Tabellendritter – auch nicht umsonst – zwei Punkte mehr. Zudem hat das Team zuletzt in Friedberg Selbstvertrauen getankt.

Der 3:0-Auswärtserfolg war Schüler zufolge verdient. Eingeordnet hat er ihn unter der Rubrik Pflichtsieg. „Wir müssen den Sieg richtig einschätzen und werden deswegen auch nicht abheben“, bekräftigt der Coach. „Es gibt so Tage, in denen es von Anfang an nicht so recht läuft. So einen hat Friedberg erwischt.“ Die Nördlinger hingegen wollen an ihre ordentliche Leistung anknüpfen, obwohl zwei Stammkräfte fehlen werden. Kapitän Stefan Raab ist im Urlaub, Offensivspieler Manuel Meyer fehlt erneut krankheitsbedingt. Alternativen, die auf einen Einsatz von Beginn an pochen, hat Schüler derweil genug in dieser Spielzeit. Der Kader ist groß, die Trainingsbeteiligung liegt bei 14 bis 18 Spielern pro Einheit. „Diese Entwicklung ist wirklich gut“, lobt Schüler. „Und es zeigt, dass die Jungs Spaß haben und ehrgeizig sind.“

Ein Beispiel ist Sven Rotzer, dem sein Trainer eine gute Arbeit attestiert. „Mich hat es gefreut, dass er am Sonntag zum ersten Mal getroffen und gezeigt hat, was er drauf hat“, bestätigt Schüler. Das soll Rotzer am besten auch gegen Memmingen II tun. Ganz egal, wer beim FC im Tor steht. Ob Philipp Beigl oder Martin Kelz – einen von ihnen zu überwinden, wird eine spannende Aufgabe.

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