Landesliga Südwest: In der Defensive fehlt die Ordnung

 
   Gersthofens Denis Delalic (links), der im Hinspiel noch gefehlt hatte, war ein ständiger Unruheherd. Andreas Kaiser (rechts) und Daniel Holzmann können ihn hier nicht am Kopfball hindern. Foto: Klaus Jais

11. November 2013 | von Klaus Jais

Bei der 2:5-Niederlage in Gersthofen drei Gegentore nach Standards

Nach zuletzt drei Siegen in Folge endete die Miniserie des TSV Nördlingen beim Bayernliga-Absteiger TSV Gersthofen. 2:5 unterlagen die Rieser nach zweimaliger Führung, wobei es bis zur 87. Minute nur 3:2 für die Autobahner stand. Die Gastgeber ihrerseits feierten den dritten Sieg in Serie.

Die Rieser mussten erstmals in dieser Saison ohne Abwehrchef Karl-Heinz Brückel (Grippe) spielen. Für ihn rückte Philipp Dinkelmeier in die Innenverteidigung. Die erste Chance auf dem Kunstrasenplatz hatten die Einheimischen, als Denis Delalic nach einer Flanke von Manuel Feil gut zum Kopfball kam, aber das Tor verfehlte (8.). Gleich die erste gelungene Angriffskombination brachte das 0:1: Johannes Höhenberger spielte gedankenschnell auf Manuel Meyer, der direkt auf Daniel Hensolt weiter leitete und der zeigte sich allein vor Torwart Stefan Brunner kaltschnäuzig und abschlussstark (16.). Dann hatte wieder Delalic eine gute Einschussmöglichkeit, doch Andreas Kaiser rettete in höchster Not (19.).

Ausgleich nach einer Ecke, aber nochmals die Gästeführung

Die Gäste kamen immer besser mit den Bodenverhältnissen zurecht, doch in der Offensive war ein Schuss von Nico Oefele genau auf Torwart Brunner die einzige Ausbeute. Aber auch von den Einheimischen ging nur wenig Gefahr aus. Feil zielte zwei Meter vorbei (23.) und nach einem Freistoß musste sich Torwart Thum strecken, weil die komplette Vorderreihe verfehlte (26.). Eine Standardsituation, nämlich eine Ecke von Ronny Roth, leitete den Ausgleich ein. Der lange Max Reinthaler wuchtete die Kugel aus sieben Metern unter die Latte (32.). Doch nur drei Minuten später die erneute Gästeführung, als Daniel Holzmann einen weiten Ball in den Lauf von Meyer spielte. Der Wemdinger war schneller am Ball als Torwart Brunner und hatte Glück, denn sein Heber senkte sich noch rechtzeitig an den Innenpfosten und von dort ins Tor. Dann probierte es Meyer mit einem Flachschuss, doch diesmal holte Brunner die Kugel aus dem unteren Eck (36.).

Die Platzherren antworteten mit gewohnten Standards: Kapitän Markus Nix scheiterte an Torwart Thum und Delalic köpfte eine Freistoßflanke von Roth über das Tor. „Mit der ersten Halbzeit war ich zufrieden, doch das Spiel wäre anders gelaufen, wenn wir das 1:3 gemacht hätten“, ärgerte sich Nördlingens Trainer Karl-Heinz Schüler über eine Szene in der 42. Minute, als Meyer die Kugel von Daniel Hensolt bekam, doch die Hereingabe war weder Torschuss noch hatte Oefele die Chance, den Ball zu erreichen. Für Oefele war in der Halbzeit ohnehin Schluss, denn Probleme mit dem Oberschenkel hatten ihn schon während der ganzen Trainingswoche begleitet.

Drei Minuten nach dem Wiederanpfiff von Schiedsrichter Michael Kögel (Schwabsoien, Landkreis Weilheim-Schongau) fiel das 2:2, als Roth flankte und Delalic einköpfte. Gersthofen hatte nun spürbaren Aufwind, während die Gäste noch nicht richtig ins Spiel fanden. Die Folge der Überlegenheit war die erstmalige Führung und wieder war eine Standardsituation der Ausgangspunkt. Roth spielte auf Delalic, der aus wenigen Metern frei zum Abschluss kam (59.). „Die ersten drei Gegentore entstanden alle aus Standardsitutionen. Wir hatten das in der Pause extra noch angesprochen, doch es fehlte die klare Zuordnung“, schimpfte Trainer Schüler über die Nachlässigkeiten seiner Hintermannschaft. Doch es kam noch dicker für die Rieser: Leonid Bagrov wurde von Fatih Cosar regelrecht umarmt und den Versuch von Bagrov, sich aus dem Umklammerung loszureißen, wertete der Referée als Tätlichkeit mit der Folge der roten Karte, während Cosar nicht einmal verwarnt wurde (61.).

Trainer Schüler reagierte auf die Unterzahl im Abwehrverbund mit der Einwechslung von Nico Hensolt. Doch die Gäste kamen gegen die spielstarken Gersthofer nicht mehr zu gelungenen Kombinationen. Nur noch zwei Torschüsse gab’s in der letzten halben Stunde: Holzmann zwang Brunner mit einem Freistoßhammer aus 30 Metern zu einer Faustabwehr (68.) und Meyer scheiterte aus über 25 Metern ebenfalls an Brunner (85.). Insgesamt ließen die Einheimischen aber nichts mehr zu und machten in der 87. Minute den Sack endgültig zu: Nach einem Querpass von Daniel Zweckbronner traf Cosar unhaltbar ins lange Eck zum 4:2. Und der überragende Roth, der die ersten drei Tore vorbereitet hatte, krönte seine Leistung mit dem 5:2, als er sich im Laufduell mit Max Hagel durchsetzte und Torwart Thum keine Chance ließ (90.). „Natürlich war die in meinen Augen überzogene rote Karte nicht förderlich, aber wir haben bis zum Schluss auch in Unterzahl versucht, ein Tor zu erzielen“, meinte Coach Schüler. In der Nachspielzeit sogar beinahe das 6:2, doch der Schuss von Delalic rollte an den Pfosten. Das wäre aber auch des Guten zu viel gewesen.

TSV Nördlingen: Thum; Bagrov, Dinkelmeier, Abele (ab 78. Rotzer), Kaiser, Holzmann, Raab, Höhenberger (ab 64. Nico Hensolt), Oefele (ab 46. Hagel), Meyer, Daniel Hensolt

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