Landesliga Südwest: Sicherungen durchgebrannt

 

   Stefan Rieß (links) sieht die rote Karte. In der sechsminütigen Nachspielzeit wurde kaum noch Fußball gespielt. Foto: Klaus Jais

31. März 2014 | von Klaus Jais

Bei 0:1-Niederlage in Dinkelsbühl in der Schlussphase eine gelb-rote und zwei rote Karten für den TSV

Die Dinkelsbühler haben ja angeblich die schöneren Pflastersteine als die Nördlinger. Das ist freilich Ansichtsache. Fakt ist, dass die Dinkelsbühler wohl die besseren Fußballer haben. Diese Behauptung lässt sich mit Zahlen belegen: Nach fünf Vergleichen in den letzten zweieinhalb Jahren warten die Rieser immer noch auf den ersten Sieg gegen die Mittelfranken. Auch das Rückspiel in der Festung Mutschach vor rund 500 Zuschauern ging mit 0:1 verloren. Schlimmer noch: Bei den Riesern brannten in der Nachspielzeit sämtliche Sicherungen durch und Stefan Rieß sowie Leonid Bagrov wurden mit roten Karten des Feldes verwiesen.

Heimelf startet mit drei groben Fouls in die Partie

Dabei hatte man in der Anfangsviertelstunde eher den Eindruck, die Heimelf würde dieses Spiel unmöglich mit elf Spielern zu Ende bringen, denn Pascal Haltmayer, Stephan Sachs und Daniele Consentino sahen für grobe Fouls früh die gelbe Karte. Jan Hähnlein kam nach 30 Sekunden nach einer Attacke gegen Daniel Holzmann noch ungeschoren davon. Noch ließen sich die Gäste von der aggressiven Spielweise nicht provozieren. Nach elf Minuten hätte das 0:1 fallen müssen, als sich Holzmann durch den Strafraum dribbelte, aber sein Linksschuss knapp über die Latte flog. Ansonsten hatten die Gäste ihr Visier deutlich falsch eingestellt (Oefele, Rieß). Torwart Philipp Deeg musste in der ersten Hälfte nur bei einem Oefele-Schuss zur Stelle sein (25.).

In der 16. Minute fiel das einzige Tor des Tages, als Mark Fleps kurz vor dem Strafraum auf Philipp Müller durchsteckte, dessen Flachschuss aus 18 Metern unhaltbar unten einschlug. Nun bekamen die Einheimischen langsam die Oberhand. Stephan Sachs zielte nur knapp vorbei (23.) und als der weit aus dem Tor geeilte Torwart Ziegler zu spät kam, verfehlte Pascal Haltmayer vom Strafraumeck das verlassene Tor (25.). Nach einer halben Stunde gab es erstmals Grund, mit dem Schiedrichterassistenten zu hadern, denn bei einem Pass von Meyer auf Geiß konnte der Angespielte unmöglich im Abseits gewesen sein. Nach 38 Minuten die nächste diskussionswürdige Szene, als Torwart Ziegler einen Rückpass von Brückel mit den Händen aufnahm. Dabei war Brückel weitgehend angeschossen worden, sodass ein kontrollierter Rückpass schwer möglich war. Der indirekte Freistoß von Tim Müller wurde aber von Geiß kurz vor der Torlinie geblockt. Geiß war es auch, der für den Ausgleich noch vor der Pause hätte sorgen können, doch in guter Position traf er den Ball nur mit dem Schienbein (44.).

In der zweiten Hälfte waren zunächst die Gastgeber das gefährlichere Team. Bagrov klärte mit dem Kopf gerade noch vor Tim Müller und als Torwart Ziegler einen Eckball unterschätzte, köpfte Hähnlein über das Tor. Consentino zielte am kurzen Eck vorbei, Sachs schoss nach einem tollen Solo über das Tor und Maximilan Walther hatte gleich zwei starke Auftritte am rechten Flügel, doch einmal schoss er am langen Pfosten vorbei und dann rettete Bagrov kurz vor der Torlinie.

Daniel Hensolt kommt erstmals in diesem Jahr zum Einsatz

Trainer Schüler reagierte nach 58 Minuten: Für die beiden mit Gelb belasteten Geiß und Raab kamen Johannes Höhenberger und – erstmals in diesem Jahr – Daniel Hensolt. Erst nach 69 Minuten die erste gute Offensivszene der Rieser: Eine Freistoßflanke von Meyer senkte sich aufs Kreuzeck, doch Torwart Deeg lenkte die Kugel über die Latte. Dann wurde Daniel Hensolt im Strafraum derart von den Socken geholt, dass er minutenlang behandelt werden musste (70.). Unverständlich, wie man in einer solchen Szene nicht auf den Punkt zeigen kann. Ein Kopfball von Hähnlein genau in die Arme von Torwart Ziegler (73.) war dann die letzte Torchance der Gastgeber, die fortan nur noch damit beschäftigt waren den Vorsprung über die Zeit zu bringen.

Das 1:1 lag nun mehrfach in der Luft: Rieß ließ nach einer Kombination über den eingewechselten Sven Rotzer die erste Gelegenheit liegen (82.). Dann war es Rotzer selbst, der aus guter Position Torwart Deeg nicht forsch genug prüfte (85.). Dann startete Höhenberger ein Solo durch den Strafraum, doch er konnte sich zu keinem zielgerichteten Abschluss entschließen (88.).

Bis zum Schlusspfiff eine „Rudelbildung“ nach der anderen

Bis zum Schlusspfiff von Schiedsrichter Florian Wildegger (Gruppe Augsburg) wurde dann kaum noch Fußball gespielt. Eine „Rudelbildung“ nach der anderen (über-)forderte den 26-Jährigen Referée. Als ersten erwischte es Daniel Holzmann, der als Aufkirchner nahezu jeden gegnerischen Spieler kennt. Zwei Foulspiele innerhalb von vier Minuten brachten ihm zunächst Gelb und dann die Ampelkarte. Doch damit nicht genug: Torwart Deeg, der schon vorher nach einem nicht vorhandenen Körperkontakt mit Meyer eine Behandlungspause erzwungen hatte, warf den Ball Stefan Rieß ins Gesicht, der daraufhin nicht mehr zu bändigen war. Dann stieß auch noch der bis dahin besonnene Bagrov Philipp Müller um und sah ebenfalls die rote Karte. Dies alles bereits in der fünften Minute der Nachspielzeit!

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