Landesliga Südwest: Im Allgäu war mehr drin ...

  
Sven Rotzer (rechts) musste bereits in der 24. Minute den verletzten Johannes Höhenberger ersetzten. Foto: jais
 

14. April 2014 | von Klaus Jais

Das 1:1 (1:0) des Fußball-Landesligisten TSV Nördlingen beim Tabellenzweiten TSV Kottern fühlte sich wie eine Niederlage an. Die Rieser belohnten sich in diesem Spiel nicht für ihre gute Leistung und versäumten die Chance das Rennen um den zweiten Platz auch für sie selbst wieder interessanter zu machen. So bleibt es beim Fünf-Punkte-Rückstand.

Die Rieser, die mit der gleichen Startaufstellung wie beim Sieg über Aindling beginnen konnten, legten mächtig los und ließen die Gastgeber überhaupt nicht ins Spiel kommen. Manuel Meyer prüfte schon nach 30 Sekunden Torhüter Michael Liebherr und Daniel Hensolt verfehlte nach einem Abele-Zuspiel nur knapp den Pfosten (4.). Dann geriet ein Zuspiel von D. Hensolt auf Johannes Geiß nicht genau genug (9.) und ein strammer Abele-Schuss streifte das Außennetz (12.). In den ersten 15 Minuten zeigten die Einheimischen, die allerdings auf ihre torgefährlichsten Spieler Jörg und Landerer verzichten mussten, keine nennenswerte Offensivaktion.

Dann jedoch hatte Roland Fichtl Pech, denn Nico Hensolt muste auf der Linie retten (18.). Nach 24 Minuten war das Spiel für Johannes Höhenberger beendet, denn nach einem Zusammenprall musste er mit einer Kopfwunde vorsorglich ins Krankenhaus gebracht werden, wo er mit fünf Stichen genäht wurde. Die Umstellungsphase im Nördlinger Mittelfeld nutzten die Gastgeber zum 1:0 aus. Nach einer Faustabwehr von Torwart Benny Thum bei einem Fichtl-Schuss kam die Kugel zu Florian Mayr, der sofort vors Tor flankte, wo Maximilian Wuttge mit einer Direktabnahme unhaltbar ins Eck traf (27.). Wenig später verhinderte Thum in einer Eins-gegen-Eins-Situation gegen Sinan Yilmaz das 2:0. Bis zum Halbzeitpfiff von Schiedsrichter Florian Kornblum (TSV Chieming) bestimmten dann wieder die Gäste das Spiel. Nach einer Rotzer-Flanke auf Daniel Holzmann fehlten Zentimeter. Nach einem tollen Meyer-Solo quer durch den Strafraum landete der Rechtsschuss in der vielbeinigen Abwehr und die größte Chance ergab sich nach einem Schuss von Sven Rotzer, den Torwart Liebherr nach vorne abprallen ließ. Daniel Hensolt konnte mit dem Abpraller nichts anfangen (37.). Dann konnte Torwart Liebherr einen noch abgefälschten Abele-Schuss mit großer Mühe um den Pfosten drehen (40.).

Auch die zweite Hälfte begann vielversprechend für die Gäste: Erhan Erden klärte mit langem Bein gerade noch vor D. Hensolt (47.) und einen Oefele-Freistoß lenkte Torwart Liebherr über die Latte (51.). Der TSV Kottern hatte anschließend seine beste Phase, in der die Allgäuer keinen Ball verloren gaben und die Gäste früh attackierten. Doch sie erreichten allenfalls ein ausgeglichenes Spiel ohne eigene klare Chancen. Auf der anderen Seite blieben Geiß und Raab mit zwei Schussversuchen wieder einmal hängen. In der 68. Minute wurde der Einsatz der Gäste belohnt: Nach einem schnell ausgeführten Freistoß kam das Leder zu Meyer, der präzise in die Mitte spielte, wo Daniel Hensolt mit langem Fuß sein elftes Saisontor erzielte. Nur eine Zeigerumdrehung später hätte Oefele die Führung erzielen müssen, doch nach einem Meyer-Zuspiel reichte es nur zu einer weiteren Ecke. Die Gastgeber waren nur kämpferisch vorhanden, ein Spiel über außen fand fast nicht statt und den Rest besorgte die fehlerfreie Nördlinger Deckung. Dem Siegtor waren die Gäste näher, doch ein abgefälschter Raab-Schuss flog nur um Zentimeter vorbei und auch das zweite Tor von Daniel Hensolt war möglich (80./84.). „Mit soviel Chancen nur ein Tor zu erzielen, das ist zu wenig“, monierte Thomas Deubler, der sportliche Leiter beim TSV Nördlingen, noch während des Spiels.

Stimmen zum Spiel:

Kevin Siegfanz, Trainer des TSV Kottern: Es war ein gutes Spiel auf hohem Niveau, wobei Nördlingen fast noch besser war als der Tabellenführer TSV Landsberg, gegen den wir am Mittwoch spielten. Wir haben die ersten zehn Minuten verschlafen, kamen dann besser ins Spiel und gingen schließlich auch in Führung. In dieser Phase wurde uns auch ein klarer Elfmeter gegen Sinan Yilmaz verweigert. Aufgrund der zweiten Hälfte bin ich hochzufrieden mit dem Punkt, mehr war heute nicht möglich. Ich verstehe einige Zuschauer auf der Tribüne nicht, die nach dieser insgesamt tollen Heimbilanz unzufrieden sind.

Karl-Heinz Schüler, Trainer des TSV Nördlingen: Vor dem Spiel wäre ich mit einem Remis zufrieden gewesen, doch nach den 90 Minuten bin ich es nicht. Über die Art und Weise unseres Spiels können wir uns keinen Vorwurf machen. Einziges Manko heute war unsere mangelhafte Chancenverwertung. Mit unserer ersten schlechten Aktion sind wir in Rückstand geraten. Nach dem Ausgleich hatten wir noch genügend Möglichkeiten zum Sieg. Es war über 90 Minuten ein intensives Spiel. Wenn wir heute gewonnen hätten, wären wir vorne reingerutscht.

So haben sie gespielt:

TSV Kottern: Liebherr; Miorin, Hänsle (ab 50. Purschke), Erden, Rabus (ab 90. Yazir), Wuttge, Liebert, Fichtl (ab 79. Saitner), Mayr, Zwickl, Yilmaz

TSV Nördlingen: Thum; Geiß, Brückel, Abele, Nico Hensolt, Raab, Holzmann, Höhenberger (ab 23. Rotzer), Meyer, Oefele, Daniel Hensolt

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