Landesliga Südwest: Noch drei Hürden zu nehmen

  
So elegant, wie Manuel Meyer hier seinen Ottobeurener Gegenspieler überspringt, wollen die Nördlinger Landesliga-Fußballer auch die letzten drei Hürden auf dem Weg zum zweiten Tabellenplatz nehmen. Foto: Dieter Mack
 

10. Mai 2014 | von Klaus Jais

Der TSV kann aus eigener Kraft Zweiter werden. Heute brisantes Derby gegen Gundelfingen

Der zweite Platz in der Fußball-Landesliga Südwest ist heiß umkämpft. Drei Spieltage vor Saisonende kommen ernsthaft noch sechs Mannschaften für die Vizemeisterschaft infrage. Vier davon spielen am heutigen Samstag gegeneinander, nämlich der TSV Kottern und der FV Illertissen II (beide 49 Punkte) und der TSV Nördlingen (53) und der FC Gundelfingen (48). Das nordschwäbische Derby im Gerd-Müller-Stadion beginnt um 15.30 Uhr.

Punktspielbilanz gegen die Donaustädter ist negativ

Vor einer Woche sahen sich die Rieser noch in der Rolle des Verfolgers des SV Mering, doch die Bayer-Schützlinge unterlagen dem SC Fürstenfeldbruck mit 0:1 und nun können die TSV-ler plötzlich aus eigener Kraft Zweiter werden. Von den bisherigen drei Spielen, die in der Landesliga Südwest gegen den FC Gundelfingen stattfanden, konnten die Rieser keines gewinnen. „Die Statistik spricht für Gundelfingen, auch wenn wir speziell gegen die Donaustädter immer gute Spiele ablieferten. Ich wäre deshalb bereits mit einem Remis zufrieden“, meint TSV-Trainer Karl-Heinz Schüler. „Die Gundelfinger haben einen guten Trainerstab und sind immer sehr gut eingestellt, weshalb das Spiel eine interessante Sache wird“, glaubt Schüler, der auch gegen den FCG nicht auf Nico Hensolt zurückgreifen kann: „Beim Training mit dem Ball hat er noch Probleme, ein Einsatz gegen Gundelfingen käme zu früh.“ Eine Option ist freilich Michael Abele, dessen Sperre abgelaufen ist und der auf der linken Außenverteidigerposition momentan von niemandem adäquat ersetzt werden kann. Neun der bisherigen elf Spiele im Jahr 2014 bestritt Winterneuzugang Stefan Rieß, zweimal war er gesperrt. Und die Bilanz von Trainer Schüler für den 25-Jährigen fällt positiv aus: „Er bringt sich im Training und im Spiel gut ein. Er ist eine Bereicherung für das Team, wobei konditionell noch Luft nach oben ist, aber er war ja auch sehr, sehr lange verletzt.“

Die Gäste haben nur zwei ihrer letzten sieben Spiele gewinnen können und sind dadurch in der Tabelle abgerutscht, denn in der Vorrunde waren der erste und zweite Platz für die Grün-Weißen reserviert. „Wir sind mitten in einem Prozess der Umstrukturierung, der den sportlichen Bereich von der Landesliga-Mannschaft bis zu den B-Junioren für die nächsten Jahre betrifft“, erklärt Trainer Stefan Anderl. Dazu wurde der Trainerstab zu Saisonbeginn deutlich vergrößert. Zwar steht Stefan Anderl weiterhin an der Spitze, doch künftig arbeiten ihm gleich fünf Co-Trainer zu. Das Aufgabengebiet von Joachim Dewein beschränkt sich auf den Torhüterbereich, während zusätzlich zu den schon in der Vorrunde tätigen Thomas Jahn und Wilfried Mayer nun auch noch Klaus Datismann und Stefan Lemmert einsteigen. Opfer der Umstrukturierung wurde der langjährige Torwart Rafael Kiebler, der eigentlich im Sommer gebührend in den Ruhestand verabschiedet werden sollte – wie es sich für einen verdienten Spieler gehört, der 368 Mal in Pflichtspielen für die Grün-Weißen auflief und als Torhüter obendrein noch vier Treffer erzielte. Kiebler war lange Leistungsträger, wurde mit dem FCG schwäbischer Pokalsieger 2001 und BOL-Meister 2009, obendrein „Spieler des Jahres“ 2002. Doch vor dem Heimspiel gegen den SC Fürstenfeldbruck (am 12. April) teilte der 39-Jährige mit, dass er keine Motivation mehr habe und ab sofort nicht mehr zur Verfügung stehe. Nach dem Verlust des Stammplatzes wollte sich Kiebler mit dem Wechselspiel zwischen den Pfosten nicht länger anfreunden, sodass nun der 19 Jahre jüngere André Behrens zumindest bis Saisonende die unangefochtene Nummer eins ist.

Dadurch sank der Altersdurchschnitt der Gärtnerstädter auf zuletzt 21,55 Jahre (zum Vergleich der TSV Nördlingen mit 25,27 Jahre). Torgefährlichste Spieler sind Stefan Schimmer (elf Tore) und Stefan Kerle (7), doch im Mittelfeld ziehen Florian Prießnitz, René Schröder und Simon Keyßner die Fäden, allesamt sehr ballsichere Akteure.

Zuletzt eine klare Niederlage beim Nachbarn

Zuletzt unterlag Gundelfingen beim abstiegsgefährdeten Nachbarn SC Bubesheim 0:3. In den Augen von Trainer Stefan Anderl brodelte es – und doch gewann er dem Geschehen auf dem Rasen etwas Positives ab. „Für mich war es auch ein Fingerzeig für die nächste Saison. Ich habe gesehen, wer auch den Weg mit nach hinten macht, wenn es wehtut. Vielleicht müssen wir personell doch noch etwas machen, denn ich brauche ganz einfach Spieler, die fleißig sind. Nur dann haben wir mit unserem Stil Erfolg.“

Trainer Schüler ist stolz auf sein Team, egal ob die Saison auf Rang zwei oder vielleicht nur auf Rang vier oder fünf abgeschlossen wird: „Die Saison war toll, welcher Spieler kann schon von sich behaupten, bis zum Ende um den Aufstieg in die Bayernliga mitgespielt zu haben?“

TPL_BEEZ2_ADDITIONAL_INFORMATION

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.
Ok