Bayernliga Relegation: Der „kleine FCA“ in der Krise

  
Das letzte Punktspiel zwischen dem TSV Nördlingen und dem FC Affing am 24. März 2012. Manuel Meyer (links) und Michael Abele bedrängen den Affinger Stephan Nießeler. Foto: Dieter Mack
 

28. Mai 2014 | von Klaus Jais

TSV trifft zum Auftakt heute auf angeschlagene Affinger. Rückspiel am Samstag

In Kareth-Lappersdorf haben Dr. Rainer Koch, Präsident des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV), und Verbands-Spielleiter Josef Janker die Paarungen für die Relegationsspiele auf Verbandsebene ausgelost. „Wenn wir den Amateurfußball voranbringen wollen, brauchen wir genau solche Eventspiele“, erklärte Rainer Koch. Ein Eventspiel somit auch in Nördlingen am heutigen Abend (18.30 Uhr, Gerd-Müller-Stadion), wenn im ersten von maximal möglichen vier Relegationsspielen der Noch-Bayernligist FC Affing seine Visitenkarte abgibt.

TSV-Trainer Karl-Heinz Schüler hat am Montag mit seinen Spielern trainiert. „Wir haben über die Niederlage in Fürstenfeldbruck gar nicht gesprochen, sondern unsere tollen Spiele wie in Durach, zu Hause gegen Illertissen oder gegen Gundelfingen in Erinnerung gerufen. Spiele, in denen wir das rübergebracht haben, was wir uns vorstellen“, gibt der Coach Einblick in die Mannschaftsgespräche. Fehlen werden die verletzten Nico Hensolt und Marcel Dammer. Johannes Geiß hat am Montag trainiert, aber noch keine Torschussübungen absolviert.

„Affing hat etwas zu verteidigen, die können eine schlechte Saison noch zu einem guten Ende bringen“, warnt Coach Schüler den Gegner angesichts seiner Negativserie zu leicht zu nehmen. Der FC Affing brachte es in 34 Spielen auf nur 30 Punkte, wäre eigentlich direkt abgestiegen, kann aber nach den Rückziehern von Meister BC Aichach und dem SV Wacker Burghausen II weiterhin auf den Ligaerhalt hoffen. Eine besondere Heim- oder Auswärtsstärke lässt sich nicht ausmachen, denn den 16 Heimzählern stehen 14 Auswärtspunkte gegenüber.

Bereits der dritte Trainer der laufenden Saison

Trainer Klaus Wünsch (56) übernahm im Laufe der Saison die Mannschaft, vorher war er beim TSV Mühlhausen, beim TSV Aindling (2012/2013, Bayernliga) und beim TSV Rain als Co-Trainer in der Bayernligasaison 2010/11. Die meisten Tore der laufenden Saison erzielten Patric Lemmer (17), Marco Surauer, Marius Kefer (beide 5) und Stephan Nießeler (3). Die Affinger spielten von 2005 bis 2011 in der Landesliga Süd, dann folgte der Abstieg in die BOL Schwaben und dank des erweiterten Aufstiegsrechts im Rahmen der Spielklassenreform des Bayerischen Fußball-Verbands nach Relegation gegen den TSV Landsberg und den FC Gundelfingen der Aufstieg in die Bayernliga. In der ersten Saison dort waren die Affinger Tabellenelfter. Diese Saison wurde mit Stefan Tutschka als Coach begonnen, der über neun Jahre dort Trainer war. Dann folgten Ovidiu Palcu und schließlich Klaus Wünsch.

Nur der Schwäche und der Unterstützung anderer Klubs im Abstiegskampf ist es zu verdanken, dass der FC Affing weiter Chancen auf den Klassenerhalt besitzt. Gewonnen haben die Affinger in den vergangenen Wochen nichts mehr, von den letzten acht Bayernligaspielen wurden sechs verloren und nur gegen den BCF Wolfratshausen und den FC Ismaning (die nun ebenfalls in der Relegation sind) reichte es zu Unentschieden. Nicht weniger als sieben Spieler werden den FCA verlassen, egal ob am Ende der Relegation der Klassenerhalt steht oder nicht steht. Patric Lemmer, Tobias Jorsch und Marc-Abdu Al-Jajeh wechseln zum TSV Rain, Alexander Chetschik und Michael Panknin zur TSG Thannhausen, Kapitän Marco Surauer zum BC Rinnenthal und Marius Kefer zum TSV Schwabmünchen. Allerdings stehen zum jetzigen Zeitpunkt bereits acht Neuzugänge fest, darunter die bisher in der Landesliga Südwest spielenden Ronny Roth, Giuliano Manno (beide TSV Gersthofen), Simon Knauer, Sven Wernberger (beide TSV Aindling) und Nino Kindermann (TSV Friedberg).

In zehn Spielen vier TSV-Siege und sechs Niederlagen

Die TSV-Bilanz gegen den FC Affing ist negativ. Die letzten beiden Spiele in der Saison 2011/2012 endeten mit zwei Siegen (5:1 und 2:1) für den FC Affing, der Meister wurde und dann in vier Relegationsspielen (gegen Landsberg und Gundelfingen) den Aufstieg in die Bayernliga schaffte. Auch in der Landesligasaison 2007/2008 gab es zwei Siege für Affing (zweimal 2:1). Insgesamt sind es zehn Spiele seit 2003 mit vier Nördlinger und sechs Affinger Siegen. Es gab noch nie ein Remis gegen den „kleinen FCA“.

Bei allen Relegationsspielen in ganz Bayern wird auch in diesem Jahr zusätzlich zum regulären Eintrittspreis der „Sozialeuro“ erhoben. Mit diesem kleinen Beitrag unterstützen alle bayerischen Amateurfußballfans über die BFV-Sozialstiftung (Motto: „Helfen kickt!“) in Not geratene Menschen innerhalb der bayerischen Fußballfamilie.

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