Landesliga Südwest: Wohin führt die Landesliga-Reise?

  
Das Trainer- und Betreuerteam des TSV Nördlingen blickt gespannt der heute beginnenden Landesligasaison entgegen. Sitzend von links Cheftrainer Tobias Luderschmid, U23-Trainer David Wittner, Betreuer Jürgen Erhardt. Foto: Klaus Jais  

12. Juli 2014 | von Klaus Jais

TSV Nördlingen startet erwartungsvoll in die neue Saison, ist mit einer konkreten Zielsetzung aber vorsichtig

Am gestrigen Freitagabend startete die Landesliga Südwest mit dem Derby SC Fürstenfeldbruck – SC Oberweikertshofen in die neue Saison. Der TSV Nördlingen beginnt heute mit einem Heimspiel (17 Uhr, Gerd-Müller-Stadion) gegen den oberbayerischen Aufsteiger SV Planegg-Krailling (Landkreis München), der übrigens 13 Punktspiele in Serie nicht mehr verloren hat (davon zwölf Siege).

Neuer Trainer beim erstmaligen Landesliga-Aufsteiger ist Udo Schunn. Der 51-Jährige betreute zuletzt zwei Jahre lang den Kreisligisten SC Unterpfaffenhofen/Germering, zwischen 2003 und 2006 coachte er den SC Fürstenfeldbruck in der damals eingleisigen Bayernliga. Am 23. Juni startete der SVPK in die Vorbereitung auf die erste Landesligasaison der Vereinsgeschichte. „Wir müssen in dieser extrem kurzen Vorbereitung ein Hauptaugenmerk auf die Physis legen“ sagte Schunn, der den Unterschied zwischen Landes- und Bezirksliga vor allem im körperlichen Bereich ausmacht. „Technisch und taktisch ist die Mannschaft von meinen Vorgängern sehr gut ausgebildet worden. Da werde ich nicht viel ändern.“ Neben den beiden Neuzugängen Maximilian Theobald und Kristjan Paluca vom SC Unterpfaffenhofen/Germering bekommen die Eigengewächse Julian Heigl und Osman Yontar aus der letztjährigen U19, sowie Phillipe Lentiez aus der zweiten Mannschaft des SVPK eine Chance, ihr Können zu beweisen. Als Abgang ist lediglich Andreas Petermeier zu vermelden, der zum FC Deisenhofen in die LL Südost wechselt. Die Oberbayern bestritten fünf Vorbereitungsspiele, von denen sie vier gewannen (gegen die Bayernligisten BCF Wolfratshausen und SpVgg Unterhaching II, sowie gegen die Bezirksligisten Sulzemoos und den TSV Neuried) und nur gegen den Bayernliganeuling TSV Landsberg 1:4 verloren.

Der sportliche Leiter des TSV Nördlingen, Thomas Deubler, meint zum Saisonstart: „Wir werden eine tolle Saison in einer starken Landesliga spielen und können uns darauf freuen! Nachdem seit Längerem absehbar war, dass einige über viele Jahre verdiente Akteure den Verein verlassen, konnten wir die Situation nutzen und den nächsten Schritt in Richtung Weiterentwicklung gehen.“ Zu den sechs Akteuren, die den Verein verließen, gehören auch Marcel Dammer und Christoph Ulrich, wobei Ulrich verletzungsbedingt kein einziges Spiel bestritt und Dammer auf drei Landesliga-Einsätze kam. Ersetzt werden müssen dagegen die vier Stammkräfte und Leistungsträger Benjamin Thum, Michael Abele, Karl-Heinz Brückel und Daniel Holzmann, wobei sich Abele und Brückel inzwischen dem württembergischen Bezirksligisten SV Neresheim angeschlossen haben.

Doch mit Philipp Buser, Michael Knötzinger, Arnold Hanschek und Matthias Kefer hofft man beim TSV die Lücken mehr als nur geschlossen zu haben. Aus der eigenen U23 rücken Nicolai Geiß, Robin Helmschrott und Ivan Wikulin in den Kader der ersten Mannschaft nach. Geiß und Helmschrott kamen in der vergangenen Saison nur auf wenige Minuteneinsätze in der Landesliga. Auch acht eigene U19-Spieler gehören zum Kader. Hierzu meint Trainer Tobias Luderschmid: „Ich freue mich auf die neue Saison und die Aufgabe in Nördlingen. Als meine Hauptaufgaben sehe ich die Weiterentwicklung der noch sehr jungen Mannschaft sowie die Heranführung an den Herrenbereich der Spieler, die erst kürzlich aus dem Nachwuchsbereich entwachsen sind. Darüber hinaus wollen wir natürlich so attraktiv und erfolgreich wie möglich Fußball spielen.“

Das Wort „Bayernliga“, das man nach der Vizemeisterschaft eigentlich erwarten würde, nimmt beim TSV Nördlingen aber niemand in den Mund. Auch Abteilungsleiter Andreas Langer nicht: „Mit unserem neuen Trainerteam wollen wir das Konzept, die jungen Spieler unserer sehr erfolgreichen Jugendarbeit weiter zu fördern, zielstrebig umsetzen. Zudem konnten wir gute Neuzugänge für den TSV Nördlingen gewinnen.“ Als Favoriten der Liga benennt der TSV den SV Mering, den FC Gundelfingen und den FV Illertissen II.

Im ersten Spiel müssen die Rieser weiterhin auf Stefan Rieß verzichten, der sich gleich im ersten Testspiel beim TSV Wemding verletzte und seitdem weder trainiert noch gespielt hat. Für ihn wird es allenfalls zu einem Platz auf der Bank reichen, wie auch für den zuletzt angeschlagenen Daniel Hensolt, der bei der 3:6-Niederlage gegen den TSV Rain fehlte. Trainer Luderschmid hat die Startelf bereits im Kopf, wartete aber noch das gestrige Abschlusstraining ab. Im Tor wird Daniel Wagner stehen und nicht der rund elf Monate ältere Jonathan Ziegler. „Das ist nur eine Momentaufnahme, wir haben zwei fast gleichwertige Keeper. Wenn man sieht, wie beide im Training Vollgas geben, dann braucht einem nicht bange werden“, meint Coach Luderschmid. Es ist dem Verein nun doch gelungen, einen dritten Keeper zu verpflichten: Der 34-jährige Holheimer Michael Müller, der in der Landesligasaison 2004/2005 zuletzt im Tor der TSV-Ersten stand, steht im Ernstfall, also beim Ausfall einer der beiden Keeper, zur Verfügung.

„Wir machen kein Geheimnis daraus, dass wir oben mitspielen wollen, zumal gezielt verstärkt wurde und der Kader auch in der Breite gut aufgestellt ist. Wir tun uns aber keinen Gefallen, wenn wir von Anfang an die Mannschaft unter hohen Druck setzen. In der nur knapp dreiwöchigen Vorbereitung konnte sich die Mannschaft noch nicht finden“, erklärt Coach Luderschmid, der daran erinnert, dass die Rieser in der letzten Saison die beste Heimbilanz aller Mannschaften hatten: „Daran wollen wir anknüpfen, auch wenn das erste Spiel gleich gegen einen euphorischen Aufsteiger nicht ideal ist.“

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