Landesliga Südwest: Den Gast zu Boden gerungen

 
   Der TSV Nördlingen (grüne Trikots) mit Alexander Schröter (vorne) und Patrick Michel gewann gegen die SpVgg Kaufbeuren mit 4:1. Dabei verlief der Start nicht gerade nach Maß. Foto: Dieter Mack

18. Juli 2016 | von Klaus Jais

Nördlingen gewinnt zum Auftakt gegen Kaufbeuren 4:1. Standards sorgen für die Entscheidung

Das Ergebnis täuscht über die wahren Kräfteverhältnisse weg, denn beim 4:1 (3:1)-Sieg des Fußball-Landesligisten TSV Nördlingen über die SpVgg Kaufbeuren zeigten die Rieser vor allem in der zweiten Hälfte nur Magerkost. Doch dank zweier Standards nach Freistößen und einem schweren Abwehrfehler der Gäste führte Nördlingen zur Pause bereits 3:1 und konnten sich so quasi eine schwächere zweite Hälfte erlauben.

Dabei fanden die Schützlinge von Trainer Franz Wokon, der Neuzugang Patrick Michel in der Anfangself aufbot, gut ins Spiel. Einen ersten Schuss von Michael Knötzinger nach einer Kombination über Manuel Meyer und Alexander Schröter lenkte SVK-Torhüter Matthias Rummelsberger über die Latte (6.). Und nur eine Minute später zeigte Rummelsberger einen starken Reflex, als Schröter eine Holzmann-Hereingabe direkt verlängert hatte. In der elften Minute aber das 0:1, als zunächst Torwart Michael Lutz einen Schuss von Lukas Zink parierte, doch der Nachschuss des freistehenden Michael Stahl landete im Netz. „Beim 0:1 haben wir schlecht verteidigt, wir hatten die Chance den Ball einfach wegzuschlagen“, meinte TSV-Trainer Wokon zum überraschenden Rückstand.

Doch nur sieben Minuten später der Ausgleich, als ein 25-Meter-Freistoß von Manuel Meyer (nach Foul an Knötzinger) an Freund und Feind vorbei den Weg ins Tor fand. Gästetrainer Christian Möller – „Er hat ihn doch gar nicht berührt“ – war in dieser Szene mit der Freistoßentscheidung von Schiedsrichter Sven Laumer (SV Eintracht Penzendorf, Gruppe Jura Nord) gar nicht einverstanden.

Wenig später legte Philipp Buser zurück auf Michel, doch dessen Schrägschuss verfehlte das Tor. Doch auch die Allgäuer waren nicht untätig: Lukas Zink wollte Torwart Lutz umkurven, doch der nahm ihm den Ball vom Fuß (30.). In der 34. Minute wurde Michel von Stahl 18 Meter vor dem Tor gefoult. Knötzinger legte sich die Kugel zurecht und schlenzte den Freistoß über die Mauer ins Eck zum 2:1. Nur drei Minuten später sogar das 3:1, als Matthias Vetter den Ball leichtfertig vertändelte und Daniel Holzmann diesen Fehler frei vor dem Torwart zum 3:1 ausnutzte. Beinahe fiel das 4:1, doch Buser ließ sich von Torwart Rummelsberger noch den Ball abnehmen (40.).

Die ersten 25 Minuten der zweiten Hälfte gehörten den Gästen, wobei Dominik Zinner der auffälligste Akteur war. Er scheiterte mit einem zu unplatzierten Schuss an Lutz (48.), wurde von Johannes Rothgang gerade noch zur Ecke geblockt (63.) und fand in Torwart Lutz erneut seinen Meister (66.). Auch ein Abschluss von Maximilian Süli verlief letztlich zu harmlos. Mit der Einwechslung von Stefan Raab kam mehr Ruhe in die TSV-Abwehr und der Druck der Gäste ließ zudem nach. Außerdem verbrauchten sie viel Energie damit, die Entscheidungen des Schiedsrichters anzuzweifeln.

Das Angriffsspiel der Rieser ließ sehr zu wünschen übrig. Als sich Schröter am Flügel durchsetzen konnte, kam das Zuspiel zu nah vor das Tor (75.). Das Spiel war gelaufen, denn für Gästegefahr sorgte unfreiwillig nur noch Julian Brandt, als er einen SVK-Freistoß in Richtung eigenes Tor abfälschte (86.). Ein echtes Pfund von Holzmann begrub Torwart Rummelsberger noch unter sich (88.), doch in der Nachspielzeit musste er doch noch hinter sich greifen, als der einzig gelungene Spielzug der Gastgeber im zweiten Abschnitt zum 4:1 führte: Youngster Fabian Miehlich passte auf Schröter und dessen Hereingabe schob Brandt über die Linie. Die letzte Chance hatten die Gäste, doch Lutz ließ sich von Michael Uhrmanns Schuss auf das kurze Eck nicht überlisten.

„Der Saisonbeginn verläuft oft etwas holprig, weil man nervös ist und nicht genau den eigenen Leistungsstand kennt. So gesehen war es ein gutes Ergebnis. Der Sieg war auch wichtig, weil wir nun zwei schwere Spiele vor uns haben, in denen wir uns allerdings steigern müssen“, bilanzierte Wokon die ersten 90 Minuten der neuen Saison.

So haben sie gespielt:

TSV Nördlingen: Lutz, Rothgang, Bortolazzi (ab 64. Raab), Lamprecht, Geiß, Holzmann, Knötzinger, Michel (ab 83. Miehlich), Schröter, Buser (ab 71. Brandt), Meyer

SpVgg Kaufbeuren: Rummelsberger, Richter (ab 71. Ebert), Kleiner, Patrick Zinner (ab 46. Uhrmann), Süli, Zink, Bachmann, Süß, Dominik Zinner, Stahl, Vetter

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