TSV Vorbereitung: Fokus auf die Defensive

 

  Der neue TSV-Cheftrainer Andreas Schröter gibt klare Anweisungen an sein Team. Vor allem die Führungsspieler will der Coach diese Saison noch mehr in die Pflicht nehmen. Foto: Klaus Jais

15. Juli 2017 | von Klaus Jais

In der Landesliga beginnt heute die Saison 2017/18. Drei Teams kommen neu in die Spielklasse. TSV-Trainer Andreas Schröter will vor allem die hohe Zahl an Gegentoren verbessern

Mit 17 Mannschaften geht die Fußball-Landesliga Südwest in ihr sechstes Jahr seit der zur Saison 2012/2013 vollzogenen Spielklassenreform mit seitdem fünf anstatt bis dahin nur drei Landesligen. Neu in der Liga sind diesmal nur drei Mannschaften, nämlich mit dem FC Gundelfingen ein allerdings altbekanntes Team (Absteiger aus der Bayernliga) und die beiden schwäbischen Bezirksligameister SV Cosmos Aystetten und TV Markt Grönenbach.

Aystetten spielte vor zehn Jahren noch in der Kreisklasse und hat nach drei Jahren Bezirksliga Nord erstmals den Sprung in die Landesliga geschafft. Auch der TV Bad Grönenbach spielte vor zehn Jahren noch in der Kreisklasse und hat nach nur zwei Spielzeiten Kreisliga und einem Jahr Bezirksliga Süd die Landesliga erreicht. Der FC Gundelfingen erreichte in seinen bislang vier Saisons in der Landesliga Südwest durchweg einstellige Tabellenplätze, musste aber nach nur einem Jahr die Bayernliga wieder verlassen. Als sie 1993 schon einmal in die Bayernliga aufstiegen, dauerte das damalige „Abenteuer“ immerhin vier Jahre.

Ebenfalls ein Landesligaurgestein ist der FC Memmingen II, der in seinen fünf Saisons mit Rang fünf die beste Platzierung hatte. Auch die SpVgg Kaufbeuren ist seit dem Startschuss in der Landesliga Südwest vertreten, erreichte aber in fünf Spielzeiten nur einmal einen einstelligen Tabellenplatz. Die SpVgg Kaufbeuren gehört neben der SpVgg GW Deggendorf (Niederbayern) und SV Wacker Burghausen (Oberbayern) zu den auserwählten Teams, die mit der Nachwuchsabteilung des deutschen Rekordmeisters FC Bayern München kooperieren. Langfristig erhofft man sich im Allgäu, dass diese Arbeit auch im Herrenbereich Früchte trägt.

Der TSV Aindling war bei der Einführung der Landesliga Südwest noch in der Bayernliga, verbesserte sich in den vier Jahren Landesliga aber kontinuierlich. Im Vergleich mit der Landesliga-Konkurrenz ist die Fluktuation bei den Aindlingern gering. Vier Neuzugängen stehen vier Abgänge gegenüber. Eine wirkliche Lücke ist nicht entstanden. Der Königstransfer ist dabei in jedem Fall Simon Fischer. Der 20-Jährige soll der Aindlinger Offensive zu mehr Durchschlagskraft verhelfen. Der SC Olching war in der letzten Saison auf Anhieb Siebter und war sicherlich eine Bereicherung der Liga.

Für den SC Oberweikertshofen war die zurückliegende Saison die bislang schwierigste seit dem Aufstieg im Jahre 2013. Erst durch Relegationsspiele gelang der Klassenerhalt, nachdem man ein Jahr zuvor noch als Vierter abgeschlossen hatte. Der SV Raisting hat nach seinen zwei Jahren Bayernliga (von 2013 bis 2015) in der Landesliga zuletzt nur als 13. abgeschlossen. Der Vizemeister Türkspor Augsburg hat als Saisonziel den Aufstieg ausgegeben. Die Türken gewannen alle fünf Vorbereitungsspiele und sind angesichts von acht Neuzugängen (allerdings auch ähnliche viele Abgänge) einer der Topfavoriten auf die Meisterschaft. Nach einer starken Rückrunde hat sich der SC Ichenhausen als Geheimfavorit ins Gespräch gebracht. Zudem kamen fünf neue Spieler dazu, zwei davon vom FC Gundelfingen.

Nach der schlechtesten Saison seit Zugehörigkeit zur Landesliga Südwest (Platz zehn) hat man beim SV Mering reagiert und sechs neue Akteure verpflichtet. Darunter auch Markus Gärtner, der in der abgelaufenen Saison 21 Treffer zur Meisterschaft von Aystetten in der Bezirksliga Nord beigetragen hatte. Die wenigsten Veränderungen gab es beim SV Egg an der Günz, der in sein viertes Landesligajahr geht.

Der TSV Gilching-Argelsried hat mit Felix Ruml einen Torhüter verpflichtet, der bei der SpVgg Unterhaching schon Drittligaeinsätze verbuchte, aber zuletzt zwei Jahre Pause hatte. Dort ist übrigens Wolfgang Krebs seit 2011 bereits Trainer, keiner der 17 Trainer hielt es so lange beim gleichen Verein aus. Auch der FV Illertissen II ist seit den Anfängen der Landesliga Südwest in dieser Liga und war nie schlechter als auf Platz sieben, dreimal wurden sie sogar Dritter.

Das erste Landesligajahr des FC Stätzling endete mit dem zwölften Platz und dem damit verbundenen Klassenerhalt. Die Stätzlinger waren gerade mal einen Punkt über dem Abstiegsbalken und haben deshalb den Kader aufgehübscht, um im zweiten Landesligajahr eine bessere Rolle zu spielen.

Und der TSV Nördlingen? Die Bilanz aus fünf Jahren Landesliga Südwest liest sich durchaus positiv (Plätze 8, 2, 5, 3 und zuletzt 6), doch so richtig greifbar nahe war der Aufstieg in die Bayernliga nur nach der Vize-Meisterschaft vor drei Jahren. Die Qualität in der Offensive hat sich nicht verschlechtert, den Hebel ansetzen will Trainer Andreas Schröter in der Defensive. 50 Gegentore in der letzten Saison sprechen eine deutliche Sprache, von den ersten neun Mannschaften kassierten die Rieser die meisten Treffer. „Sehr gut gefällt mir, dass wir sehr viele Spieler haben, die zum erweiterten Landesligakader dazugehören. Trotzdem sind unsere Führungsspieler wie Philipp Buser, Stefan Raab, Manuel Meyer, Nico Oefele oder Daniel Holzmann, welche nun bereits über viele Jahre ihre Klasse beim TSV Nördlingen unter Beweis gestellt haben, noch mehr gefragt, um die neue, sehr junge Mannschaft in dieser veränderten Struktur zu führen. Ich bin sehr zuversichtlich, wenn wir von großem Verletzungspech wie in der vergangenen Saison verschont bleiben, dass wir eine attraktive Saison in der Landesliga Südwest vor uns haben. Natürlich wollen wir uns im oberen Tabellendrittel wieder finden“, meint TSV-Abteilungsleiter Andreas Langer zur aktuellen Situation und zu den gesteckten Zielen.

Schröter ist übrigens einer von insgesamt sechs neuen Trainern der Landesliga. Jüngster Coach ist Candy Decker vom FC Memmingen II (29 Jahre), der älteste ist Gerhard Kitzler vom SV Mering (61 Jahre).

Gegen den Landesligaabsteiger TSV Eintracht Karlsfeld bestreiten die Fußballer des TSV Nördlingen am heutigen Samstag ihr letztes Vorbereitungsspiel, bevor dann am kommenden Mittwoch das erste Punktspiel gegen den TV Bad Grönenbach auf dem Programm steht. Vor dem Spiel können ab 17.30 Uhr an der Stadionkasse die Jahreskarten für die Spiele des TSV Nördlingen gekauft werden, das Spiel gegen die Oberbayern beginnt um 18 Uhr.

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