RN-Interview: „Jeder geht an seine Grenzen“

 
Ein guter Techniker, der dem Spiel des TSV Nördlingen viel Angriffsschwung verleiht: Philipp Buser, hier im Nordschwabenderby gegen den FC Gundelfingen, wo er auch Stefan Raab als Mannschaftskapitän vertrat. Foto: Walter Brugger

8. November 2017 | von Robert Milde

Nördlingens Landesliga-Fußballer Philipp Buser über den bisherigen Höhenflug, die überragende Mentalität des diesjährigen Teams und die Rolle des Trainers.

Nördlingen Mit bereits acht Punkten Vorsprung und einem überragenden Torverhältnis gehen die Landesliga-Fußballer des TSV Nördlingen in die letzten drei Spiele der Herbstrunde. Der Traum vom erstmaligen Bayernliga-Aufstieg sei erlaubt, findet auch Leistungsträger Philipp Buser. Dennoch müsse man die erarbeitete Favoritenrolle Woche für Woche bestätigen, betont der 26-Jährige imGespräch mit unserer Zeitung.

Der TSV Nördlingen wird im Mai 2018 Meister der Landesliga Südwest und wenige Wochen später Deutschland erneut Fußball-Weltmeister. Was ist wahrscheinlicher?

Philipp Buser: Bis zum Mai 2018 ist es noch eine lange Zeit, in der sehr viel passieren kann. Sowohl wir, der TSV Nördlingen, als auch die DFB-Elf haben sich durch ihre letzten Ergebnisse und Leistungen in Favoritenrollen gebracht. Dennoch gilt es abzuwarten und Tag für Tag bzw. Woche für Woche diese Leistungen zu bestätigen.

Manche Experten hatten geglaubt, dass der TSV Nördlingen nach dem Verlust wichtiger Spieler nicht mehr so wie in den vergangenen Jahren im Vorderfeld der Landesliga landen könnte. Warum ist es ganz anders gekommen?

Buser: Meiner Meinung nach haben wir dieses Jahr eine überragende Mentalität, Charakter- und Willensstärke innerhalb der gesamten Mannschaft. Wir verstehen uns sowohl auf dem Platz als auch außerhalb super miteinander, und jeder ist bereit, an seine sportlichen Grenzen zu gehen. Zudem haben sich einige Spieler persönlich weiterentwickelt und helfen dadurch der Mannschaft noch mehr als vielleicht vor ein, zwei Jahren. Gerade die engen Spiele, die sich in den Schlussminuten entschieden haben, haben wir durch unsere mannschaftliche Geschlossenheit und durch das „Miteinander“ gewonnen.

Welchen Anteil hat der neue Trainer Andy Schröter an diesem Höhenflug mit nur einer Niederlage nach 17 Spielen?

Buser: Wenn man betrachtet, mit wie viel „Herzblut“ Andy bei der Sache ist und wie viel Zeit er für den TSV Nördlingen und speziell unsere erste Mannschaft opfert, ist das meines Erachtens Coaching auf höchstem Niveau in der Landesliga. Wir werden in den Trainingswochen immer konkret auf das nächste Spiel eingestellt und erhalten wichtige Informationen bezüglich der Stärken und Schwächen der kommenden Gegner. Er weiß auch speziell auf einzelne Spieler einzuwirken und diese stetig voranzutreiben. Somit kitzelt er halt immer noch ein paar Prozent mehr bei jedem einzelnen Spieler heraus.

Auch bei Ihnen selbst läuft die Saison deutlich besser als die vergangenen Spielzeiten, vor allem in der Offensive, wo Sie bereits elf Treffer zu Buche stehen haben. Im Vorjahr waren es am Ende der Saison zehn. Woher kommt’s?

Buser: In den vergangenen Jahren spielte ich mehr im Mittelfeld als im Sturm. Das hat sich dann unter Andy Schröter als Trainer endgültig geändert. Er hat es mich quasi „lieben“ gelernt, sowohl das gegnerische Tor, als auch den Verteidiger im Rücken zu haben, sodass ich der Mannschaft auf dieser Position optimal helfen kann. Hinzu kommt, dass ich durch meine offensiven Mitspieler wie Daniel Holzmann, Nico Oefele und Manuel Meyer, die als herausragende Vorbereiter agieren, in dieser Saison im Strafraum immer für ein Tor gut bin und sehr von ihnen profitiere. Wir ergänzen uns generell im offensiven Bereich hervorragend, und es ist uns völlig egal, wer letztendlich den Ball über die Linie drückt.

Am kommenden Samstag geht’s gegen den FC Memmingen II, die einzige Mannschaft, die den TSV Nördlingen in dieser Saison bezwungen hat…

Buser: Wir alle sind heiß auf dieses Spiel und wollen das Hinspiel vergessen machen. Wir wissen um unsere momentanen Stärken, vor allem auch bei Heimspielen. Deshalb gehen wir wie in jedes Spiel hoch konzentriert mit der nötigen Aggressivität und dem Respekt vor dem Gegner. So denke ich, dass wir unser vorletztes Heimspiel in diesem Jahr erfolgreich bestreiten können und die drei Punkte im Rieser Sportpark bleiben.

Das Gespräch führte Robert Milde

Persönliches: Philipp Buser, 26 Jahre alt, Position Angriff. Beim TSV Nördlingen seit der Saison 2014/15, vorher beim 1. FC Heidenheim II (Oberliga Baden-Württemberg), in der Saison 2009/10 beim FC Augsburg II. Geboren in Oettingen, wohnt in Minderoffingen.

Beruf/Ausbildung: Ausbildung bei der Bayerischen Polizei am Ausbildungsstandort Dachau mit Ausbildungsende im August 2018

Hobbys: Alles rund um den Fußball, Freunde treffen und gelegentlich schwimmen.

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