Bayernliga Süd: Nördlingen ist der Zuschauerkrösus

 
Felix Käser vom TSV Nördlingen fehlte in 21 Bayernligaspielen keine einzige Minute. Foto: Klaus Jais  

24. Dezember 2018 | von Klaus Jais

In der Zwischenbilanz der zweithöchsten bayerischen Spielklasse hat der Aufsteiger sehr ordentliche Zahlen. Nur die Auswärtsstatistik trübt den sonst guten Eindruck.

Oben wie unten herrschen klare Verhältnisse. Die wichtigsten Entscheidungen scheinen in der Bayernliga Süd bereits zur Winterpause geklärt. Zu dominant zieht der SV Türkgücü-Ataspor München mit aktuell zehn Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze einsam seine Kreise, zu abgeschlagen hechelt der TuS Holzkirchen am anderen Ende des Tableaus der Konkurrenz hinterher. Was spricht da noch für eine spannende Frühjahrsrunde? Durchaus einiges. Wir werfen einen Blick zurück auf die bisher absolvierte Spielzeit in der Gruppe Süd, präsentieren die Kanoniere der Liga, die Zuschauermagneten und die Dauerbrenner.

 

 
  Ebenfalls bei allen Spielen im Einsatz war Florian Lamprecht. Foto: Klaus Jais

Wer soll den SV Türkgücü-Ataspor im Frühjahr eigentlich noch vom Thron stoßen? Die mit Abstand beste Abwehr der Liga ist die Basis für den Erfolg des Aufsteigers, zu Hause – besser gesagt in Heim-stetten, wo die Münchner ihre Heimspiele austragen müssen – hat der Dominator jedes (!) Spiel bislang gewonnen. Der Klub hat sich bislang als einziger Vertreter klar dazu bekannt, den Schritt in die Regionalliga gehen zu wollen. Schon jetzt wäre der exquisit besetzte Kader viertligatauglich. Unlängst hatte Pullachs im Sommer scheidender Coach Frank Schmöller als letztes Ziel in seiner Ära bei den Raben Tabellenplatz zwei in der Endabrechnung ausgerufen, denn für einen finalen großen Wurf werde es nicht reichen, dafür sei Türkgücü einfach zu stark. Im ersten Auswärtsspiel der Frühjahrsrunde am 10. März gastiert der TSV Nördlingen beim Spitzenreiter. Dass die Rieser, die aus zehn Auswärtspartien nur fünf Punkte holten, dort etwas reißen werden, ist eher unwahrscheinlich. „Natürlich wissen wir, dass wir uns vor allem in den Auswärtspartien steigern müssen. Hier wird die Truppe von Cheftrainier Andreas Schröter akribisch arbeiten, um den ersten Auswärtssieg baldmöglichst einzufahren“, meint Abteilungsleiter Andreas Langer zum Thema Auswärtsschwäche.

Der Kampf um den Aufstiegs-Relegationsplatz verspricht noch Spannung. Dass sich die Verantwortlichen des TSV Kottern darüber tatsächlich in der Winterpause Gedanken machen müssen, hätten sich die Allgäuer wohl selbst am allerwenigsten erträumt. Sehr gute Chancen darf sich auch der TSV Rain/Lech ausrechnen und nicht zu vergessen ist die Profi-Reserve des SSV Jahn. Die Regensburger haben sich auf Anhieb in der Bayernliga akklimatisiert und können auf die gefährlichste Offensivreihe der Liga (bereits 48 Tore) zurückgreifen. Im ersten Heimspiel des nächsten Jahres am 2. März empfängt der TSV Nördlingen die Oberpfälzer, gegen die es im Hinspiel die höchste Auswärtsniederlage setzte (2:6).

Der Abstieg des TuS Holzkirchen (erst sechs Punkte) wird im Frühjahr nicht mehr zu vermeiden sein, doch die halbe Liga muss noch zittern, am Ende nicht auf einem Abstiegs-Relegationsplatz über die Ziellinie zu gehen.

51602 Zuschauer kamen bisher in die 17 Stadien, ein Schnitt von 295 Besuchern pro Partie (Vorjahr insgesamt 66941, Schnitt 310). Das ist ein leichter Rückgang. Zuschauerkrösus im Süden ist mit deutlichem Vorsprung der Neuling TSV Nördlingen mit einem Schnitt von 653 Besuchern. Es folgen die SpVgg Hankofen-Hailing (580), der SV Kirchanschöring (491), die DJK Vilzing (487), der TSV Kottern (432), der TSV Schwabmünchen (350), der 1. FC Sonthofen (327) und der TSV Rain/Lech (315). Der SV Pullach, eine der besten Mannschaften, die bisher im Gerd-Müller-Stadion auftrat, hat gerade mal einen Schnitt von 97 Besuchern. Den besten Besuch in dieser Spielklasse erreichte das Eröffnungsspiel SpVgg Hankofen-Hailing gegen den TSV 1860 München II mit 1500 Zuschauern. Das schwäbische Duell TSV Nördlingen gegen den TSV Rain/Lech wollten 1180 Fans sehen, beim Hinspiel in der Blumenstadt waren es 1080 Interessierte.

„Wir sind in das Abenteuer Bayernliga mit viel Euphorie gestartet und haben, vor allem in den Heimspielen, tolle Leistungen gezeigt. Der unerwartet hohe Zuspruch der Fans hat unsere junge Truppe noch mehr beflügelt. Im Jahr 2019 wollen wir unbedingt mit der großartigen Unterstützung unserer Zuschauer in den Heimspielen den Grundstein zum Klassenerhalt legen“, sagt Abteilungsleiter Langer. Acht Spieler haben keine einzige Minute bei den Spielen ihrer Vereine gefehlt. „Dauerbrenner“ waren mit 21 Spielen Christoph Rech, Issa Ndiaye (beide SV Türkgücü-Ataspor München), Florian Lamprecht und Felix Käser (beide TSV Nördlingen) sowie Max Putz (DJK Vilzing).

Zu den Aussichten erklärt der TSV-Abteilungsleiter: „Insgesamt wird es eine spannende und enge Rückrunde werden, da wir nur drei Zähler Vorsprung auf den ersten Relegationsrang haben. Dennoch bin ich absolut optimistisch, dass wir den direkten Klassenerhalt schaffen werden. Vom Personal her wird es keine großen Veränderungen geben, vor allem hoffen wir, dass die beiden langzeitverletzten Spieler Manuel Meyer sowie Torwart Daniel Martin zur Rückrundenvorbereitung zum Kader stoßen werden. Davon erwarten wir uns eine zusätzliche Qualitätssteigerung.“ Aber auch Akteure wie Leon Dammer oder Tobias Stelzle, die zum Ende der Hinrunde nicht einsatzfähig waren, sollen Langer zufolge den Konkurrenzkampf wieder vorantreiben.

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