Bayernliga Süd: Schwere Auswärtsaufgabe beim Ligaprimus

  
  Philipp Buser ist bei Türkgücü-Ataspor München wieder im Aufgebot. Foto: Jais

9. März 2019 | von Klaus Jais

Endgültig beantwortet ist die Meisterfrage in der Bayernliga Süd nach der Winterpause noch nicht. Es wäre allerdings eine faustdicke Überraschung, wenn sich der Aufsteiger SV Türkgücü-Ataspor München in seiner ersten Saison in der fünfthöchsten deutschen Spielklasse noch vom ersten Platz verdrängen ließe.

Zehn Punkte liegen zwischen dem Ligaprimus und dem Tabellenzweiten SV Pullach, der bisher eine Begegnung weniger absolviert hat. Die Münchner sind neben dem TSV Kottern die einzige zuhause ungeschlagene Mannschaft. All diese Zahlen verdeutlichen die Schwere der Aufgabe für den auswärts notorisch punktschwachen TSV Nördlingen. Die Partie findet am heutigen Samstag um 14 Uhr auf der Sportanlage Heimstetten statt.

In der Vorwoche legte der Spitzenreiter einen Fehlstart in die Restsaison hin, kassierte bei der DJK Vilzing (1:3) die vierte Niederlage in dieser Spielzeit. "Über die Leistung müssen wir uns in der Woche unterhalten", kündigte Münchens Trainer Andi Pummer Gesprächsbedarf an. Nicht umsonst hatte Trainer Pummer vorher gewarnt: "Noch sind wir nicht durch. Wenn wir nicht Meister werden, wäre es eine Enttäuschung. Aber ich bin zu lange beim Fußball dabei, um zu sagen, dass wir schon durch sind. Wir müssen bei einem schwierigen Auftaktprogramm gut aus den Startlöchern kommen, fokussiert bleiben und dürfen nach der Winterpause kein Prozent weniger geben", sagt Pummer, der seine Mannschaft noch nicht am Ziel sieht. Mit Torjäger Orhan Akkurt verpflichteten die Münchner im Winter einen weiteren gestandenen Spieler vom Regionalligisten SV Heimstetten. Neu dazu kam auch Fabio Leutenecker vom Chemnitzer FC.

Für einiges Aufsehen sorgte in der spielfreien Zeit jedoch vor allem eine Entscheidung auf der Trainerbank. Pummer, der nur die Trainer-B-Lizenz besitzt, sollte im Falle eines Aufstiegs die Rolle mit seinem bisherigen Assistenten und A-Lizenz-Inhaber Daniel Jungwirth tauschen. Der Verein entschied sich aber für den erfahrenen Reiner Maurer (früher unter anderem Cheftrainer beim TSV 1860 München) als Nachfolger. Pummer wird den 59-jährigen Ex-Profi als Co-Trainer unterstützen. Die Folge: Jungwirth verabschiedete sich mit sofortiger Wirkung von der Mannschaft, die er gerne mit Pummer eine Klasse höher angeführt hätte. Und dass sich der erst 2001 gegründete Nachfolgeklub des in den 80er-Jahren in der drittklassigen Bayernliga aktiven SV Türk Gücü auch in der Viertklassigkeit nicht mit der Rolle des typischen Aufsteigers, der einzig um den Klassenverbleib kämpft, zufrieden geben wird, ist schon jetzt abzusehen.

Auch in dieser Spielzeit sind die Münchner Türken ja ein Aufsteiger, der direkte Durchmarsch von der Landesliga in die höchste bayerische Spielklasse aber scheint für Andreas Pummers Mannschaft nicht mehr als ein Etappenziel zu sein. Im Spätherbst war mit Robert Hettich ein neuer Kaderplaner installiert worden, der vor allem die nächste Saison vorbereiten soll. Seine Heimspiele will Türkgücü als höchstklassiger Münchner Verein hinter dem FC Bayern und dem TSV 1860 dann möglichst im Grünwalder Stadion austragen. Mit dem TSV 1860, der Reserve und dem Frauenteam des FC Bayern sind dort bereits drei Mannschaften aktiv. Die Gespräche mit der Stadt laufen und man habe „positive Signale“ erhalten, gibt sich Hettich vorsichtig optimistisch.

Mit erst 15 Gegentoren hat der Spitzenreiter die beste Abwehr der Bayernliga Süd. Die große Konstante beim überragenden Team der Bayernliga Süd ist Christoph Rech, der bisher noch keine einzige Minute in dieser Spielzeit verpasst hat. Nach Stationen bei den Münchner Löwen, dem SSV Jahn Regensburg und dem SV Wacker Burghausen musste sich der 25-jährige Defensivspezialist aus der Nähe von Rosenheim eingestehen, dass es mit einer Profikarriere wohl nichts werden würde.

Nördlingens Trainer Andreas Schröter sieht seine Mannschaft nicht chancenlos, meint aber: „Wenn wir beim Klassenprimus in München was holen wollen, müssen wir weit über unsere Grenzen gehen und größtmöglich fehlerfrei agieren. Wie bereits im vergangenen Spiel gegen Regensburg beeindruckend absolviert, erwarte ich von meinem Team erneut eine hohe Begeisterung in der Arbeit gegen den Ball.“ Philipp Buser steht nach seinem letztwöchigen Polizeieinsatz wieder zur Verfügung und kommt zum bestehenden Kader dazu.

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