Bayernliga Süd: Zweiter Auswärtssieg in Folge

  
  Sekunden vor dem 0:2 durch Daniel Dewein (Nummer 19) in der 49. Minute. Torwart Zeisel hatte einen Schuss von Jonas Halbmeyer abprallen lassen. Patrick Michel (Nummer 21) beobachtet die Szene. Alexander Zetterer (Nummer 6) kann nicht mehr eingreifen. Foto: Klaus Jais

12. Mai 2019 | von Klaus Jais

Die Fußballer des TSV Nördlingen haben sich ihre einzigen beiden Auswärtssiege der Saison für das Saisonende aufgehoben.

Zehn Tage nach dem 2:1-Sieg beim TSV 1860 München II folgte nun ein 2:0-Sieg beim Tabellenschlusslicht TuS Holzkirchen, der sich mit der 27. Niederlage im 32. Spiel aus der Bayernliga Süd verabschiedete. Die Tore der Gäste erzielten Manuel Meyer (24.) und nach dem Wechsel Daniel Dewein (49.). Für die Rieser war es der zweite Sieg in Folge. Seit sieben Partien ist der auf den achten Platz gekletterte Aufsteiger ungeschlagen.

TSV-Trainer Andreas Schröter war gegenüber dem letzten Spiel zu einer Änderung in der Anfangself gezwungen: Für den beruflich verhinderten Philipp Buser spielte Manuel Meyer von Beginn an. Der 26-jährige Wemdinger stand zum ersten Mal in dieser Saison in der Startelf. „Bei ihm hat man gesehen, dass er nach der langen Verletzungspause noch nicht so weit ist. Er braucht im Hinblick auf die neue Saison eine gute Vorbereitung, aber das Vertrauen in seinen Körper ist wieder vorhanden“, meinte Trainer Schröter über seinen Offensivspieler, der nur eine Halbzeit spielte.

Die Gäste hatten zunächst die besseren Offensivszenen: Florian Lamprecht schoss knapp vorbei (6.) und nach einem Zuspiel von Meyer auf Jonas Halbmeyer musste Torwart Benedikt Zeisel nachfassen (11.). Auf der anderen Seite bereinigte Nico Schmidt mit einem starken Tackling gegen Sebastian Hahn eine Chance bereits im Ansatz, Schüsse von Marco Höferth und Christoph Korkor verfehlten ihr Ziel. In der 24. Minute konnte Meyer die Glückwünsche seiner Mitspieler entgegennehmen. Nach einem gelungen Angriff über die rechte Außenbahn, an der Daniel Dewein, Patrick Michel und Flankengeber Nicolai Geiß beteiligt waren, hatte er plötzlich im Strafraum so viel Platz wie ein einsamer Wanderer auf einer Almwiese. Mit links konnte Meyer den Ball zur Führung abschließen. Den Oberbayern fiel offensiv wenig ein. Nico Schmidt nahm dem Kapitän Max Schulz das Leder vom einschussbereiten Fuß (37.) und kurz vor der Halbzeit die beste TuS-Chance, als Torwart Daniel Martin einen Schuss nicht sicher hielt, Stefan Raab letztlich rettete, doch der abgewehrte Ball kam zu Christoph Korkor, doch der Ghanaer schoss vorbei. „Das große Problem der Heimelf ist der mangelhafte Abschluss. Die Spieleröffnungen sind noch ganz passabel, aber je näher sie zum Tor kommen umso ungefährlicher wird es. Wir mussten trotzdem dauerhaft wachsam sein. Ich habe in der ersten Halbzeit keine zwingende Torchance der Gastgeber gesehen“, meinte TSV-Coach Schröter, der zur Pause Leon Dammer für Manuel Meyer einwechselte.

Kurz nach Wiederanpfiff fiel die Vorentscheidung zu Gunsten der Gäste, als Daniel Dewein einen Abpraller von TuS-Keeper Zeisel nur noch einschieben musste (49.). Halbmeyer hatte zuvor geschossen. Bei einem Halbmeyer-Freistoß fünf Minuten später hielt Torwart Zeisel allerdings sicher. Ein Schlenzer von Lamprecht verfehlte knapp das Kreuzeck (65.), ehe die Platzherren nach 77 Minuten ihre erste Chance der zweiten Halbzeit hatten, doch der heranrauschende Korkor zielte drüber. „Auch wir haben nicht zwingend nach vorne gespielt, man hat gesehen, dass es bei dem einen oder anderen nicht ganz rund läuft“, erklärte TSV-Coach Schröter, der zehn Minuten vor Spielende und zwei Tage nach seinem 49. Geburtstag gezwungen war sich selbst einzuwechseln, da bei Felix Käser die Wade zugemacht hatte. In der 82. Minute wurde Geiß vom eingewechselten Burhan Badir innerhalb des Strafraums zu Fall gebracht, doch für den souveränen Schiedsrichter Gürkan Günebakan (FC Alemannia München) war wohl das Foul nicht heftig genug. „Da muss er entschlossener abschließen“, meinte Trainer Schröter zu dieser Szene. Die letzten Minuten gehörten den Einheimischen. Bei einem 25-Meter-Freistoß von Semir Ljumani musste Torwart Martin nachfassen (85). Martin parierte gegen Ljumani auch aus wenigen Metern und Korkor setzte den Nachschuss vorbei (88.). Holzkirchens Co-Trainer Jozo Ereiz meinte: „Wir sind froh, die Erfahrung Bayernliga gemacht haben zu dürfen, sind aber auch froh, dass es geschafft ist.“ Zu außergewöhnlich sei der Fakt, dass die Elf von der Haidstraße so hoch spielen konnte. „Man muss sich vor Augen führen, was wir für ein Budget, einen Platz, ein Stadion, Kabinen und andere Gegebenheiten haben, und was da bei anderen Vereinen los ist“, erklärte der 49-Jährige. Die Bayernliga sei für so einen Ort die absolute Ausnahme, so etwas wie die Champions League. „Wer weiß, ob es das noch mal gibt“, sagte Ereiz, verbunden mit dem Hinweis an die Nördlinger, dass die zweite Saison nach einem Aufstieg oft die schwerere wird.

TSV Nördlingen: Martin; Käser (ab 80. Andreas Schröter), Schmidt, Geiß, Lamprecht, Raab, Mayer, Michel, Halbmeyer, Meyer (ab 46. Dammer), Dewein (ab 69. Bosch)

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