Bayernliga Süd: Immer ans Limit gehen

   
Nördlingens Trainer Andreas Schröter erwartet ein spannendes Jahr. Foto: Klaus Jais
 

26. Juni 2019 | von Klaus Jais

Fußball Der TSV Nördlingen startet am Samstag in die neue Bayernliga-Saison. Im Interview spricht Trainer Andreas Schröter über die Auswärtsschwäche seiner Mannschaft und verrät, welchen Tabellenplatz er sich erhofft

Das zweite Jahr ist das schwerere. Ist das nur eine Floskel oder teilen Sie diese Einschätzung?

Andreas Schröter: Ja, ich denke, dass es ein sehr spannendes Jahr wird. Wir sind und bleiben von unserer Struktur ein Verein, der mit eigenen jungen talentierten Spielern die höchste Amateurliga Bayerns im Ries etablieren möchte. Für diese Zielsetzung müssen wir mit dem gesamten Personal immer ans Limit gehen.

 

Die Basis des Klassenerhalts wurde durch eine starke Heimbilanz gelegt. Eine Garantie für eine erneut starke Heimserie gibt es nicht, also sollten auswärts mehr Punkte als nur deren 14 geholt werden. Gibt es einen Plan um die Auswärtsschwäche abzulegen?

Schröter: Wir müssen unsere Leistungsschwankungen allgemein viel besser in den Griff bekommen. Selbst innerhalb einer Partie gibt es Spielphasen, in denen wir konzentrierter zu Werke gehen müssen. Trotzdem denke ich aber auch, dass bei vielen unserer jungen Spieler mit dem ersten Bayernligajahr die Erfahrung und vor allem die mentale Stärke gereift ist.

Mit Florian Lamprecht, Daniel Dewein und Stefan Raab fehlen drei Stammspieler der vergangenen Saison. Ändert sich dadurch etwas am Spielsystem?

Schröter: Die hohe Dynamik von Lamprecht und Dewein werden diese Spieler auch in der Regionalliga auszeichnen. Ich denke aber, dass wir mit Manuel Meyer, Leon Dammer oder Maxi Wieser ähnlichen Tempofußball initiieren können. Gleichwohl werden wir nach dem Plan des Trainerteams und nicht zuletzt durch die Verpflichtung von Marco Haller die Ballbesitzphasen verstärken.

Wer sind Ihre Top-Favoriten? Auf welchem Tabellenplatz sehen Sie die eigene Mannschaft?

Schröter: Regionalligaabsteiger Pipinsried investiert augenscheinlich derartig, um den direkten Wiederaufstieg zu realisieren. Ich sehe zudem die zweiten Mannschaften der Lizenzvereine wie Jahn Regensburg, FC Ingolstadt und TSV 1860 München mit großem Potenzial. Unser Ziel ist es, insgesamt stabilere Leistungen abzurufen und schlussendlich mindestens fünf Mannschaften hinter uns zu lassen.

Die Generalprobe gegen die SpVgg Ansbach ging daneben, die Gäste waren auch spielerisch besser. Hat man da nicht Gedanken ob man alles richtig gemacht hat, ob die eigene Spielstärke ausreicht?

Schröter: Die Sommervorbereitung zieht sich in Bayern durch das späte Ende der U19-Jugendspiele und die Wechselfrist beziehungsweise den Erhalt des Pass-/Spielrechts, einhergehend mit dem frühen Saisonstart ab der Landesliga aufwärts immer über die ersten Punktspiele hinaus. Gleichwohl haben wir uns kritisch hinterfragt und die vergangenen Spiele inhaltlich analysiert. Das Team zeigte in der vergangenen Trainingswoche ein viel besseres Zweikampfverhalten mit erhöhter Konzentration, was wir weiter intensivieren werden.

Mit Simon Gruber und Johannes Rothgang sind zwei Neuzugänge dabei, die in der vergangenen Saison wochen- beziehungsweise monatelang wegen Verletzungen ausfielen. Gruber hat in der Vorbereitung einige Spiele bestritten, Rothgang wirkte bei keinem einzigen Vorbereitungsspiel mit. Wie ist deren Leistungsstand?

Schröter: Simon Gruber macht große Fortschritte und nimmt bereits regelmäßig am Mannschaftstraining teil. Johannes Rothgang befindet sich noch in der Aufbauphase bei beginnender Ball-/Passarbeit. Für beide gilt es aber, die körperliche Fitness in Abstimmung mit der Verletzungseinschränkung dosiert zu erhöhen. Das Bayernligajahr mit 18 Vereinen wird sehr intensiv, weshalb ich froh um die hohe Qualität dieser Spieler bin, auch wenn sie vielleicht zum Saisonstart noch nicht topfit einsetzbar sein werden.

Zwölf Spieler wechselten von der eigenen Landesliga-U19 in den Herrenbereich. Gegen Ansbach war nur einer davon (Jonathan Grimm) im Einsatz. Welche der Zwölf sind zurzeit am nächsten beim Bayernligakader?

Schröter: Hier haben viele nicht nur Talent, sondern richtig gute Qualität. Wenn sie weiter hart an sich arbeiten, aber auch mehr machen als andere und zudem die Inhalte des Herrenfußballs mit der notwendigen Zeit der Eingewöhnung verinnerlichen, wird der eine oder andere Jugendspieler überzeugen können.

Interview: Klaus Jais

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