Bayernliga Süd: Mitunter fehlt nur eine Stiefelspitze

5. August 2019 | von Michael Wengler

Trotz vieler Torchancen muss sich der TSV Nördlingen in Kirchanschöring mit einem torlosen Unentschieden begnügen. Trainer Schröter spricht dennoch von „einer der besten Auswärtsleistungen“ seines Teams

Mit einem torlosen Remis trennten sich am fünften Spieltag der Bayernliga Süd der SV Kirchanschöring und der TSV Nördlingen vor knapp 400 Zuschauern im südöstlichen Oberbayern. Der einzige Sieg in diesem Duell datiert mittlerweile aus dem Jahre 1976/77; damals gewannen die Rieser am Waginger See mit 1:0.

Trainer Andreas Schröter sah „eines unserer besten Auswärtsspiele“, doch leider habe sich seine Mannschaft nicht belohnt. Dabei verlief schon die 300 Kilometer lange Anreise staubedingt etwas holprig. Ein Sieg wäre „hoch verdient“ gewesen, meinte Schröter, wenn man allerdings nicht fähig wäre, „eine dieser vielen Chancen zu verwerten“, dann müsse man auch mit dem Punkt zufrieden sein. Er stelle dennoch eine „stete Steigerung“ fest, „wir werden unsere Punkte noch holen“. Allerdings hänge der TSV aktuell schon „ziemlich hinten drin“, resümierte Schröter nach einem Blick auf die Tabelle.

Kirchanschörings Trainer Michael Kostner pflichtete Schröter bei. Bei den Gastgebern hätten ebenso viele junge Leute gespielt wie bei den Gästen, da habe man „die Verunsicherung gemerkt“. Die sah er gerade bei eigenem Ballbesitz, „da haben wir sehr viele einfache Fehlpässe gespielt“. „Da haben wir das Glück auf unserer Seite gehabt“, so der Ex-Profi und DFB-Pokal-Sieger von 1988.

Eine erste Schocksituation hatten die Rieser zu Beginn zu überstehen, als Albert Deiter auf Torwart Daniel Martin zueilte und ihn umkurven wollte, doch Martin fischte im letzten Moment dem Stürmer das Leder vom Fuß. Danach begann die Phase, als der Nördlinger Anhang mehrmals den Torjubel auf den Lippen hatte, alleine Tore wollten keine fallen: Zunächst kam Alexander Schröter über die linke Seite, passte in die Mitte, Michael Meir streckte sich, konnte die Kugel aber nicht an Torwart Andreas Mitter vorbei über die Linie schieben (6. Minute). Keine zwei Minuten später eine ähnliche Situation, wieder war Schröter über links nicht zu stoppen, erneut bediente er Meir, der diesmal haarscharf am linken Pfosten vorbeischoss (8.).

Die Nördlinger hatten nun ein deutliches Chancenplus. Gegen Meir konnte die Hintermannschaft erneut klären, ebenso nach einem Eckball von Daniel Holzmann. Die Rieser hatten das Heft in der Hand, die Oberbayern konnte erst nach rund 20 Minuten für einen Entlastungsangriff sorgen und der wurde geblockt. Beim folgenden Eckball war Torwart Martin schneller am Leder als der Kirchanschöringer Tobias Janietz und so gab es vor der Pause nur noch eine brisante Aktion, als Holzmann zu einem Solo bis in den Strafraum ansetzte, doch Torwart Mitter den Schuss in höchster Not klären konnte (28.).

Nach dem Seitenwechsel hatten die Hausherren bei einem Freistoß von rechts Glück, als der Abpraller am Außennetz landete (51.). Den nächsten Freistoß nahm Meir volley, zielte aber knapp über die Querlatte (54.). Als in der 57. Minute Philipp Buser frei vor dem Tor die Kugel rechts am Pfosten vorbeischlenzte, rauften sich die mitgereisten Fans die Haare. Ein Freistoß der Hausherren bedeutete am Ende keine größeren Probleme für Martin (61.). Die letzte Möglichkeit in dieser chancenreichen, aber trotzdem torlosen Partie verspielten wieder die Rieser: Nach einem Konter ließ Marco Haller zunächst einen Gegenspieler stehen, aber alleine vor dem Torwart verkürzte dieser den Winkel, sodass Haller die Kugel über das Gebälk donnerte.

„Wir haben bisher noch nie so viele Torchancen gehabt“ ärgerte sich Schröter nach dem Schlusspfiff, aber „wir werden besser“. Wichtig wäre, künftig „die Null zu halten“, darin sah er in den vergangenen Spielen ein Problem. Von daher „bin ich sogar ein bisschen zufrieden“. Von der Dominanz am Feld war er angetan, das „ist der richtige Weg, den wir gerade machen“.

TSV Nördlingen: Martin, Käser, Holzmann, Buser, Haller, Alexander Schröter, Meir, Geiß, Schmidt, Bosch (73. Meyer), Grimm

Zuschauer: 400

Schiedsrichter Martin Speckner (Runding)

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