Bayernliga Süd: Nochmal alles mobilisieren

   
Zum ersten Mal in dieser Saison waren eingewechselte Spieler erfolgreich. Die Flanke von Patrick Michel (Mitte) köpfte Philipp Buser (rechts) zum 1:1 ins Netz. Einer der ersten Gratulanten war Abteilungsleiter Andreas Langer.  Foto: Klaus Jais  

30. November 2019 | von Klaus Jais

Der TSV 1861 Nördlingen (13 Punkte) empfängt im letzten Punktspiel dieses Jahres den SV Kirchanschöring (25). Die Gastgeber sind das Schlusslicht der Bayernliga Süd und seit fünf Spielen sieglos.

Mit dem 1:1 in der Vorwoche beim SV Pullach stoppte der TSV aber eine Niederlagenserie von drei Partien. Der SV Kirchanschöring wartet seit sieben Begegnungen auf den siebten Saisonsieg. Der Tabellenneunte, der zuletzt 1:2 gegen den FC Ismaning den Kürzeren zog, hat zwei Punkte Vorsprung auf die Abstiegsrelegationszone.

Der SV Kirchanschöring war in der laufenden Saison 2019/20 der fünfte Verein der Bayernliga Süd, bei dem es einen Trainerwechsel gab. Ex-Profi Michael Kostner (50) wurde zusammen mit seinem Assistenten Alexander Harsch Anfang November von seinen Aufgaben entbunden. Die Entscheidung kam für Außenstehende überraschend, denn die Südostbayern bewegten sich in der Tabelle zum damaligen Zeitpunkt noch in relativ ruhigem Gewässer. Doch zuletzt lief es für den SVK nicht mehr so wie noch zu Saisonbeginn; der letzte Sieg datiert bereits vom 5. Oktober. Letztlich kamen die Verantwortlichen des SVK, mit der Abteilungsleitung um Thomas Dengel und Thaddäus Jell, zu dem Entschluss die Zusammenarbeit mit Trainer Michael Kostner und Co-Trainer Alexander Harsch sofort zu beenden. Obwohl Kostner ohnehin seinen Rücktritt zum Saisonende im Sommer 2020 angekündigt hatte. Die Trennung erfolgte "Im Guten", wie es hieß.

Neuer Trainer der Bayernliga-Mannschaft ist der bisherige Co-Trainer Josef Weiß (39), der von Ex-Kapitän Albert Eder (31) unterstützt wird. Kirchanschörings neuer Trainer Seppi Weiß fordert von seiner Mannschaft nach der letztwöchigen 1:2-Niederlage gegen Ismaning eine deutliche Steigerung: „Die Leistung war nicht bayernligawürdig.“ Drei torgefährliche Spieler stehen in den Reihen der Oberbayern: Manuel Omelanowsky hat sieben, Tobias Schild und Albert Deiter je sechs Treffer erzielt. Im Hinspiel zeigten die Rieser beim 0:0 eine sehr überzeugende Leistung und waren sehr nahe am Siegtreffer.

Wie meinte Nördlingens Trainer Andreas Schröter nach dem 1:1 in Pullach: „Es wird noch einige Mannschaften wie Kirchanschöring und Ismaning geben, die in unsere Reichweite kommen, vorausgesetzt wir gewinnen zwei, drei Spiele. Das wird unsere Aufgabe sein. Es sind noch 39 Punkte zu vergeben.“ Auch vor dem heutigen Spiel gibt sich der TSV-Trainer optimistisch: „Gerade die letzten beiden Auftritte auf den Plätzen in Hankofen und Pullach zeigten deutlich, dass mein Team den Abstiegskampf zwar spät, aber sicherlich noch nicht zu spät angenommen hat. Voraussetzung für eine Vision zum möglichen Klassenerhalt sind drei Punkte gegen den heutigen Gegner. Mein Team hat die Fähigkeit und auch die Bereitschaft, sich auf ergebnisoffene Prozesse einzulassen, den Glauben voranzutreiben, Zuversicht auszustrahlen und mit Unterstützung des Publikums etwas Einzigartiges zu schaffen.

Der SV Pullach sehnte zuletzt den Schlusspfiff herbei, um wenigstens den einen Punkt zu behalten. Mit jedem Angriff kamen wir in der Schlussphase dem Siegtreffer immer näher, mussten uns aber am Ende mit dem inzwischen siebten Unentschieden begnügen.“ Ein ähnliches Statement gibt auch Abteilungsleiter Andreas Langer ab: „Noch einmal muss die Mannschaft ihren absoluten Willen und Kampfgeist in die Waagschale werden, um vielleicht doch noch mit einem Erfolgserlebnis die Vorrunde abzuschließen. Dass dies durchaus möglich sein kann, hat das letzte Spiel in Pullach gezeigt, als wir uns nach einem fulminanten Auftakt der Gastgeber gefangen haben und mit den wichtigen Tugenden des Abstiegskampfes wie Leidenschaft, Überzeugung sowie Zweikampfstärke noch zum verdienten 1:1-Ausgleich gekommen sind.

Doch die wichtigste Erkenntnis an diesem Nachmittag war für alle Beteiligen: DER TSV LEBT NOCH!!“

Personell können die Rieser teilweise Entspannung vermelden, denn Jonathan Grimm konnte nach seiner bakteriellen Erkältung zumindest ab Mittwoch das Training wieder aufnehmen und Marco Haller konnte freudestrahlend die Geburt seines zweiten Kindes miterleben. Dauerverletzt und wohl erst wieder im neuen Jahr 2020 einsetzbar sind Simon Lösch, Daniel Martin, Etienne Perfetto, Adrian Stimpfle, Moritz Taglieber und Maxi Wieser. „Mit einem Erfolgserlebnis haben wir die Chance ganz schnell wieder dran zu sein“, meint Abteilungsleiter Langer abschließend.

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