Bayernliga Süd: Kein Auftritt wie ein Absteiger

26. Oktober 2020 | von Klaus Jais

Der TSV Nördlingen landet den zweiten Sieg hintereinander und schiebt sich an die Teams auf den Relegationsplätzen heran. Dabei fallen die Tore für das Kerscher-Team zu idealen Zeitpunkten

Eine Woche nach dem 3:1-Sieg beim SSV Jahn Regensburg II setzte Fußball-Bayernligist TSV 1861 Nördlingen ein weiteres Ausrufezeichen im Rennen um den Klassenverbleib. Das Schlusslicht, das sich noch längst nicht aufgegeben hat, behielt im Duell mit dem direkten Konkurrenten TSV 1882 Landsberg mit 6:2 die Oberhand. Daniel Holzmann (4.), Nico Schmidt (12.) sowie die beiden Doppeltorschützen Simon Gruber (45.+1, Foulelfmeter/50.) und Alexander Schröter (46./90.) sicherten dem Team von Trainer Daniel Kerscher den nächsten Dreier und insgesamt den vierten Saisonsieg. Der Rückstand der Nördlinger zum ersten Relegationsplatz beträgt jetzt nur noch sechs Punkte.

Coach Kerscher hatte die Anfangself gleich auf vier Positionen verändert: Für Torwart Daniel Martin, Florian Wenninger, Nicolai Geiß und Patrick Michel standen beim Anpfiff von Schiedsrichter Matthias Kraus (Gruppe Amberg) Torwart André Behrens, Jonathan Grimm, Mirko Puscher und Jakob Mayer auf dem Rasen des Gerd-Müller-Stadions, auf dem letztmals am 30. November 2019 ein Bayernligaspiel stattgefunden hatte. Und noch ein November-Datum: Nördlingen konnte seit dem 3. November 2012 kein Pflichtspiel mehr gegen den TSV Landsberg gewinnen.

Zum Spiel: Die Rieser knüpften in ihrer mehrfach umgebauten Startformation da an, wo sie gegen Regensburg aufgehört hatten. Bereits nach vier Minuten fiel das 1:0, als Jonathan Grimm in den Lauf von Daniel Holzmann legte, dessen herzhafter Schrägschuss hoch im langen Eck einschlug. Die erste starke Offensivszene der seit neun Spielen sieglosen Gäste war ein Standard: Torwart Behrens holte den Freistoß von der Strafraumkante von Muriz Salemovic (bis März noch Spielertrainer beim FC Pipinsried) aus dem Kreuzeck (8.). Ein Freistoß von Simon Gruber nach Foul an Johannes Rothgang war der Ausgangspunkt für das 2:0, das Nico Schmidt per Kopfball erzielte (12.).

Ein elfmeterreifes Foul an Alexander Schröter und ein Abschluss von Holzmann mit dem schwächeren linken Fuß (beide Szenen hatte der dribbelstarke Manuel Meyer vorbereitet) waren die letzten Gelegenheiten, bevor die Gäste stärker ins Spiel kamen. Ein Kopfball des langen Kevin Gutia (24.) und ein Schuss von Fabian Lutz aus der zweiten Reihe (28.) waren erste Annäherungsversuche, ehe schließlich in der 33. Minute der Anschlusstreffer gelang: Der zu diesem Zeitpunkt bereits Gelb-belastete Felix Käser foulte Alessandro Mulas, der selber den Strafstoß sicher verwandelte. Doch die letzten zehn Minuten der ersten Hälfte gehörten wieder den Gastgebern. Ein Foul von Lutz an Holzmann wurde vom Referée außerhalb des Strafraums gesehen (35.). Für Holzmann war wenig später das Spiel zu Ende; das mit Gelb geahndete Mittelfeldfoul von Lutz gab dem Nördlinger Dauerläufer den Rest. Dann wurde ein strammer Schuss von Gruber von einem Landsberger auf der Linie gerettet (39.), die anschließende Gruber-Ecke war ebenfalls nicht ungefährlich und letztlich wurden die Bemühungen doch noch belohnt, denn der gerade erst eingewechselte Maximilian Holdenrieder foulte Meyer klar und Grubers sicher verwandelter Strafstoß brachte das 3:1 (45. +1).

Im zweiten Durchgang waren noch keine 60 Sekunden gespielt, als den Platzherren das 4:1 gelang. Der auffällige Grimm leitete mit einer Balleroberung das Tor ein. Der Weiltinger leitete auf Gruber weiter und dessen Hereingabe drückte der fleißige Schröter über die Linie. Doch es sollte noch besser kommen: Wieder wurde Meyer von Holdenrieder gefoult und wieder verwandelte Gruber den Strafstoß, diesmal freilich erst im Nachschuss (50.). Der zur Pause eingewechselte Leon Dammer zeigte aus 20 Metern die Vorzüge seines linken Fußes (57.), ehe den Lechstädtern nach einem Konter das 5:2 gelang. Lutz traf nach einem Querpass von Mulas (63.). Drei Minuten später hatte Mulas sogar die Chance zum 5:3, doch Torwart Behrens klärte mit Fußabwehr.

Meyer prüfte nach einem Zusammenspiel mit Schröter Torwart Rösch (69.), für den in der 78. Minute das Spiel beendet war. Schröters Heber aus 30 Metern geriet zu niedrig, sodass ihn Torwart Rösch mit den Händen noch erreichen konnte, allerdings stand er dabei vor dem Strafraum, was die rote Karte zur Folge hatte. Insgesamt verteilte der Schiedsrichter fünf gelbe Karten gegen sehr robust agierende Gäste und drei gegen die Rieser. Die Vorzüge der Kadertiefe zeigte sich auch in der Schlussphase, als der eingewechselte Michael Meir aus der zweiten Reihe knapp über das nun von Sebastian Hollenzer gehütete Tor schoss (83.) und Meir war auch der Vorbereiter des 6:2, das Schröter erzielte (90.).

TSV Nördlingen: Behrens; Käser (ab 46. Dammer), Schmidt, Mayer, Puscher, Rothgang, Holzmann (ab 37. Michel), Grimm, Meyer, Gruber (ab 57. Meir), Schröter

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