Bayernliga Süd: Endlich wieder ein Heimspiel

 
Nach schweren Wochen ohne Heimspiel sind die Nördlinger Fußballer endlich wieder im Gerd-Müller-Stadion zu sehen. Links Nördlingens Mario Taglieber, gegen Marco Schmitzberger vom SV Kirchanschöring. Foto: Christian Butzhammer

 

27.09.2025 | Quelle: Rieser Nachrichten (Nico Lutz)

Wieder bekommt es der TSV Nördlingen mit dem Tabellenzweiten zu tun. Gegen Landsberg soll die Heimstärke helfen.

Während der kalendarische Herbst gerade erst begonnen hat, ist rund ein Drittel der Bayernliga-Saison bereits passé. Nach vier Auswärtsspielen in Serie darf der TSV Nördlingen seine Fans an diesem Samstag wieder im Gerd-Müller-Stadion begrüßen, die Partie gegen den TSV Landsberg wird um 15.30 Uhr angepfiffen. Mithilfe der eigenen Anhänger will man dem Favoriten einen heißen Empfang bereiten.

Nördlingens Trainer Daniel Kerscher blickt mit gemischten Gefühlen auf die bisherigen Leistungen seiner Elf zurück: „Wie zu erwarten war der Auftakt für uns schwer. Viele Leistungsträger waren letzte Saison verletzt und hatten wenig Rhythmus“, so der Coach. Hinzu kamen laut Kerscher immer wieder Verletzungen wie die von Patrick Högg und Hans Rathgeber (Bänderrisse) oder Edwin Tarakan und Fabio Siebachmeyer (Kreuzbandrisse). Außerdem schlug sich Alexander Schröter seit dem ersten Spiel in Heimstetten mit einem Kapselriss herum, während Manuel Meyer immer wieder das Schambein Probleme bereitete.

Ein weiteres Hindernis sieht der Übungsleiter im Spielplan: „Dass wir bisher nur dreimal zu Hause spielen konnten, sehe ich weiter als großen Nachteil.“ Doch es gibt aus Sicht des Trainers auch Positives: „Mit zwei Siegen und einem Unentschieden sind wir im heimischen Gerd-Müller-Stadion absolut im Soll“, sagt der Trainer und ergänzt: „Unglaublich war auch das 3:3 in Deisenhofen, als wir in den letzten acht Minuten ein 0:3 in ein 3:3 gedreht haben.“ Es war nicht die einzige Aufholjagd der Rieser, die bereits neun Tore – und damit acht Punkte – in der Schlussviertelstunde bejubeln durften.

Nach dem Umbruch im Sommer rückte für den TSV Nördlingen die Eingliederung von Nachwuchskickern in den Vordergrund, hier konnten bereits Fortschritte verzeichnet werden, wie Kerscher bestätigt: „Die jungen Spieler wie beispielsweise Thomas Schmid oder Bernd Rathgeber konnten schon viele Minuten in der Bayernliga sammeln.“ Diese Entwicklung soll nun Früchte tragen, auf heimischem Terrain wollen Kerscher und Co auf die Siegerstraße zurückkehren.

In den vier aufeinanderfolgenden Gastspielen blieb man ohne Dreier – verlor aber nur einmal. Am vergangenen Wochenende deutete in Kirchanschöring lange alles auf eine weitere Niederlage hin, doch Simon Gruber rettete dem TSV mit zwei Toren in der Schlussphase einen Zähler.

„Das Remis in Erlbach und Kirchanschöring beim jeweiligen Tabellenzweiten war ein Kraftakt“, lässt Kerscher wissen. „Zuhause wird es ein ganz anderes Spiel, da Landsberg im Vergleich zu Erlbach oder Kirchanschöring ganz unterschiedlich Fußball spielt. Wir wollen auf den Punktgewinnen bei den Top-Mannschaften aufbauen, wissen aber auch, dass eine schwere Aufgabe wird.“ Immerhin wartet erneut der geteilte Tabellenzweite auf die Rieser. Landsberg sorgte in den vergangenen Jahren stets für Furore – auf und neben dem Platz: Häufige Trainerwechsel, große Kaderumbrüche, Streitigkeiten mit Spielern, finanzielle Fragezeichen sowie der überraschende Verzicht auf die Regionalliga vor zwei Jahren sind nur einige davon.

Auch in der laufenden Saison sorgen die Oberbayern wieder für Schlagzeilen, Trainer Alexander Schmidt musste auf Platz zwei stehend im August überraschend seinen Stuhl räumen. Nach nur einem Jahr sei zwischen Schmidt und seiner Mannschaft zu große Distanz entstanden. Zudem habe der Ex-Profitrainer abgelehnt, den finanziell angeschlagenen Landsbergern mit einem verminderten Gehalt entgegenzukommen, wie Fupa berichtete. Zunächst interimsweise eingesetzt, übernimmt Christoph Rech, eigentlich sportlicher Leiter, mindestens bis zur Winterpause das Amt als Cheftrainer. Furkan Kircicek, aktuell verletzt, unterstützt ihn als spielender Co-Trainer. Sportlich ließ sich der TSV vom Paukenschlag nicht beeindrucken, Rech und Kircicek holten acht Punkte aus ihren ersten fünf Partien, lediglich in Erlbach mussten sie sich geschlagen geben.

„Eine absolute Topmannschaft mit dem Ausnahmespieler Maxi Berwein. Spielerisch enorm stark und körperlich auf einem super Level. Für mich eine der Spitzenteams der Liga“, schwärmt Kerscher vom kommenden Gegner. Verstecken müssen sich seine Jungs trotzdem nicht, in den vergangenen beiden Spielzeiten ist die Bilanz im direkten Duell mit jeweils zwei Siegen ausgeglichen. Personell muss Kerscher weiter auf Hans Rathgeber verzichten, der auf seinen ersten Saisoneinsatz noch länger warten muss: Bei einer erneuten Untersuchung wurde ein Syndesmosebandriss festgestellt. Neben den Langzeitverletzten fehlten während der Trainingswoche mehrere Akteure krankheitsbedingt.

Die Partie ist im Übrigen auch die 1. Totopokal-Qualifikationsrunde für beide Mannschaften. Endet das Spiel unentschieden, wird per Elfmeterschießen entschieden, wer weiterkommt.

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