Bayernliga Süd: Gruber beschenkt sich und den TSV

 
Simon Gruber (in Grün) verwandelt für den TSV Nördlingen zum 2:1 und damit zum Sieg. Einige Chancen ließen die Rieser aber liegen. Foto: Dieter Mack

 

20.10.2025 | Quelle: Rieser Nachrichten (Klaus Jais)

Gegen den FC Ismaning gelingt dem Stürmer der entscheidende Treffer zum 2:1-Erfolg. Gästetrainer Muriqi ärgert sich über „billige“ Gegentore.

Die Heimbilanz passt insgesamt: Bei bislang sechs Heimspielen erreichte Fußball-Bayernligist TSV Nördlingen vier Siege, ein Unentschieden und eine Niederlage (gegen den Tabellenzweiten TSV Landsberg). Der jüngste Sieg war vor 425 Zuschauern ein 2:1 (1:1) gegen den Tabellennachbarn FC Ismaning, der nun nur noch einen Punkt besser platziert ist. Die TSV-Tore erzielten Manuel Meyer und Simon Gruber, der sich an seinem 29. Geburtstag selbst beschenkte.

Zwei Änderungen gegenüber der letztwöchigen Startelf nahm TSV-Trainer Daniel Kerscher vor: Für den rotgesperrten Torwart Daniel Martin stand Max Fuchs zwischen den Pfosten, und auf dem rechten Außenverteidigerposten erhielt Julian Bosch den Vorzug vor Johannes Fiedler. Schon nach vier Minuten die erste Riesenchance für die Rieser, als nach einem langen Ball von Nico Schmidt der Laufweg von Gruber optimal war, doch beim Abschluss traf er aus wenigen Metern das Tor nicht. Wie es geht, demonstrierte auf der anderen Seite Alessio Thies, der am Ende einer gelungenen Kombinationskette überlegt und unhaltbar sein viertes Saisontor erzielte (6.). Doch der Ausgleich ließ nicht allzu lange auf sich warten: Ausgangspunkt war ein Eckball von Manuel Meyer, in dessen Folge Alexander Schröter scheiterte. Die Gäste brachten die Kugel aber nicht wirklich aus dem Strafraum, bis sie wieder bei Meyer landete, der mit einem Flachschuss sein erstes Saisontor erzielte (14.).

Bereits vier Minuten später lief der Ball über Schröter und den agilen Patrick Högg zu Meyer, dessen kerniger Schuss von Torhüter Lukas Da Silva-Pötzinger mit einer Glanzparade über die Latte gelenkt wurde. Die Oberbayern zeigten schnörkellosen Fußball, meistens über die rechte Angriffsseite vorgetragen. Mit zunehmender Spieldauer bekamen die Gastgeber die flinken Offensivspieler des FCI immer besser in Griff. Auf der anderen Seite war an jeder gefährlichen Aktion Gruber beteiligt, sei es als Zuspieler auf Högg, der gerade noch geblockt wurde (22.), oder aber bei zwei eigenen Chancen, aus denen diesmal (noch) keine Tore wurden.

Auch die erste Chance der zweiten Halbzeit hatte Gruber, doch sein Schuss aus der Drehung flog Torwart Da Silva-Pötzinger in die Arme (47.). Gästetorjäger Alessandro Cazorla hatte auch eine vielversprechende Szene, aber Torwart Fuchs blieb erster Sieger (50.). Hochkarätig war die Chance von Yazid Ouro-Akpo Adjai, doch der Togolese schoss aus fünf Metern am Tor vorbei (52.). Eine Zeigerumdrehung später gingen die Rieser erstmals in Führung. Ermöglicht wurde das 2:1 durch eine schlampige Ballannahme des FCI-Keepers 20 Meter vor seinem Gehäuse. Gruber schnappte zu und musste bei seinem elften Saisontor nur das verlassene Tor treffen.

Das dritte Tor hatte der eingewechselte Hakki Yildiz nach einem exakten Pass von Meyer auf dem Fuß, aber er zielte zu zentral (81.). Außerdem wurde Yildiz im Strafraum nicht ganz astrein vom Ball getrennt. In der Schlussphase geriet der Sieg noch zweimal in Gefahr: Der eingewechselte Jeremie Zehetbauer, der seit 15. August nach einer Roten Karte gesperrt war, köpfte knapp drüber und der Ex-Rainer Maxhuni hatte die größte Chance, aber Torwart Fuchs hielt mit einer Glanztat den Sieg fest (89.).

Nach 95 spannenden Minuten stand fest: Der FC Ismaning bleibt zuhause (12 Punkte) erfolgreicher als in der Fremde (6 Punkte). Schiedsrichter Hannes Hemrich (TSV Urspringen, Gruppe Main-Spessart) verteilte insgesamt sechs Gelbe Karten, davon nur zwei an die TSV-Akteure Mario Taglieber und Manuel Meyer.

Daniel Kerscher, Trainer des TSV Nördlingen: „Insgesamt bin ich mit dem Ergebnis natürlich zufrieden, wir hätten aber eine wesentlich ruhigere Schlussphase erleben können, wenn wir unsere zahlreichen Torchancen genutzt hätten. Das 0:1 bekommen wir wieder durch einen individuellen Fehler, in dem wir nicht eng genug am Mann sind und der Gegner unbedrängt aus fünf Metern einschießen kann. Danach waren wir aber die klar spielbestimmende Mannschaft und haben eine spielstarke Mannschaft wie Ismaning zu langen Bällen gezwungen. Wir haben uns über die gesamte Spieldauer enorm viele Torchancen erspielt und hätten früher mit dem 3:1 den Sack zumachen müssen, denn mit einem Tor Abstand ist das Ergebnis natürlich bis zum Ende gefährlich. Gegen Ende des Spiels hatte Ismaning nochmal alles versucht und ist das ein ums andere Mal durch Flanken gefährlich geworden.“

Xhevat Muriqi, Trainer des FC Ismaning: „Beim 0:1 hat alles perfekt funktioniert, im weiteren Spielverlauf kam dann der letzte Pass nicht mehr so genau an. Wir wollten es zu schön machen, das kannst du dir in der Bayernliga nicht leisten. Die Tore, die wir bekommen haben, waren echt billig. Vor allem das 2:1 war geschenkt und geht klar auf die Kappe meines Torhüters. Bei uns hat sich das Fehlen des letzte Woche vom Platz gestellten Kapitäns Daniel Weber bemerkbar gemacht.“

TSV Nördlingen: Fuchs; Schüler, Bosch, Schmidt, Szabo, Högg (ab 87. Mielich), Taglieber, Mayer, Gruber (ab 78. Yildiz), Schröter (ab 90.+4 Reicherzer), Meyer (ab 90.+1 Schmid)

FC Ismaning: Da-Silva-Pötzinger; Kübler (ab 68. Zehetbauer), Vourtsis, Philip Kuhn (ab 84. Kozica), Shcherbyna (ab 46. Bashota), Wild (ab 72. Benedikt Kuhn), Thies, Maxhuni, Ouro-Akpo Adjai, Cazorla (ab 75. Guinari), Pollio.

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